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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mußte gehen und das Haus Fal Morgan leer und schutzlos gegenüber den Invasoren zurücklassen. Es gab ganz einfach keine andere Möglichkeit. Es hatte auch keinen Sinn, über Piers zu schimpfen. Die Erschöpfung in der Etappe seines breit angelegten, asthmatischen Angriffs war offensichtlich. „Ich werde meine Pflicht gern erfüllen, wenn ich tatsächlich gebraucht werde, das wissen Sie. Haben Sie Johnson und Athyer schon gesagt, daß ich dazu bereit bin?“
    „Ich habe ihnen nur gesagt, daß ich Sie darum bitten wollte.“
    „Das war nicht nötig. Sie hätten wissen müssen, daß Sie auf mich zählen können. Soll ich sie anrufen und von der Entscheidung unterrichten?“
    „Ich glaube … sie setzen sich mit Ihnen in Verbindung.“
    Amanda sah auf die Kontrollen ihres Communers. Ja, der rote Komsensor blinkte und signalisierte damit einen weiteren Anruf, der auf ihre Entgegennahme wartete. Sie wußte nicht, wann dieses Flackern begonnen hatte, wahrscheinlich irgendwann während der letzten paar Minuten; eigentlich hätte sie es schon längst bemerkt haben sollen.
    „Ich glaube, das Gespräch wartet bereits in der anderen Leitung“, sagte sie. „Ich mache jetzt Schluß. Und ich nehme die Sache in die Hand, Piers. Versuchen Sie, sich ein wenig auszuruhen und zu schlafen.“
    „Ich werde schlafen … bald“, erwiderte er. „Danke, Amanda.“
    „Da gibt es nichts zu danken.“ Sie unterbrach die Verbindung und betätigte eine Taste ihres Armbands, um den zweiten Anruf in Empfang zu nehmen. Der Kontrast war charakteristisch für diese ihre Welt, Dorsai: hochentwickelte Kommunikationsgerätschaften, eingebaut in ein Haus, das mit eigener Hände Arbeit erbaut worden war, aus heimischen Hölzern und Steinen. Die Schirmfläche ergraute, dann leuchteten die Farben wieder auf und zeigten das Bild eines Büros, das von dem grobknochigen Gesicht eines blonden Mannes Mitte Zwanzig fast ganz verdeckt wurde. Am Kragen seiner grauen Felduniform glänzte der mit einem einzelnen Querstreifen versehene Stern eines Vizemarschalls. Das Gesicht darüber mochte einst jungenhaft gewesen sein; jetzt aber haftete ihm eine innere Ruhe an, ein stilles Warten, das es älter wirken ließ, als es tatsächlich war.
    „Amanda ap Morgan?“
    „Ja“, sagte Amanda. „Sie sind Arvid Johnson?“
    „Richtig“, antwortete er. „Piers schlug vor, wir sollten Sie darum bitten, die Kommandeurspflichten für den Foralie-Distrikt zu übernehmen.“
    „Ich weiß, ich habe gerade mit ihm gesprochen.“
    „Wir sind uns darüber klar“, sagte Arvid, und seine Augen blickten ruhig vom Schirm her auf sie herab, „daß Ihre Urenkelin schwanger ist …“
    „Ich habe Piers bereits gesagt, daß ich die Aufgabe übernehme.“ Amanda musterte Arvid eingehend. Da sich Cletus Grahame nicht auf Dorsai aufhielt, war dies einer der beiden Männer, auf die sie sich alle verlassen mußten. „Wenn Sie diesen Distrikt kennen würden, wüßten Sie, daß niemand sonst dafür in Frage kommt. Nur Eachan Khan wäre dazu noch in der Lage, aber sein Schwiegersohn hat ihn offenbar gebeten, sich für andere Aufgaben bereitzuhalten.“
    „Wir wissen, daß Cletus ihn dazu aufforderte, sich hier aus allem herauszuhalten“, sagte Arvid. „Es tut mir leid, auf Sie zurückgreifen zu müssen …“
    „Das braucht Ihnen nicht leid zu tun“, erwiderte Amanda. „Ich mache es nicht für Sie. Wir tun es alle nur für uns selbst.“
    „Nun, ich danke Ihnen trotzdem.“ Er lächelte ein wenig müde.
    „Wie ich schon sagte, es ist keine Angelegenheit, die zu Dank verpflichtet.“
    „Wie Sie meinen.“
    Amanda fuhr damit fort, ihn eingehend zu studieren, über die breite Kluft aus Jahren hinweg, die sie trennte. Was sie dabei entdeckte, so schloß sie, war jene neue Sicherheit, die sich in den Dorsai von Cletus’ Stab herauszubilden begann. Irgend etwas an der Persönlichkeit Arvids war so unerschütterlich wie ein Fels.
    „Was soll ich zuerst unternehmen?“ erkundigte sie sich.
    „Heute morgen um neun Uhr findet in Südkap eine Konferenz aller Distrikt-Kommandeure dieser Insel statt. Wir würden es begrüßen, wenn Sie daran teilnähmen. Und da Foralie jener Ort ist, an den Cletus zurückkehren wird – wenn er zurückkehrt –, dürfen Sie mit einer besonderen Aufmerksamkeit rechnen; Bill und ich würden uns darüber gern mit Ihnen unterhalten. Wir könnten Sie vom Fernverkehrsterminal in Foraliestadt abholen lassen, wenn Sie sich dort in einer Stunde

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