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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fakten auszulassen, die ihn als Schuldigen darstellten, berichtete er dem Freund, wie die junge Frau, die er als sein Mündel ausgab, in sein Leben getreten war. Er hatte die Geschichte mit den gutgemeinten Instruktionen des sterbenden Großvaters begonnen und beendete sie mit der Schilderung seiner frustrierten Gefühle für die Kleine. „Und daher, mein Freund, siehst du einen Mann vor dir, der einer Frau versprochen ist, die er nicht ausstehen kann, von einer Frau verfolgt wird, für die er kein Verlangen mehr hat, und eine Frau haben will, der er Unrecht getan hat und die anzufassen er nicht mehr wagt. Ich gebe ein hübsches Bild ab, nicht wahr? Und falls du mir aufmerksam zugehört hast, Patrick, dann hast du gemerkt, daß ein roter Faden sich durch meine Geschichte zieht. Immer steht ein Weib im Mittelpunkt! Ich beginne zu glauben, Patrick, daß mein Großvater der weiseste Mann auf Erden war ... Nanu, was findest du so erheiternd?"
    Patricks Grinsen wurde noch breiter. „Oh, nichts, was ich dir erklären könnte, alter Junge. Aber ich freue mich ungeheuer darauf, von dir zum Dinner eingeladen zu werden."
    Patrick hatte gebadet und mit Hilfe von Bretts Kammerdiener Higgins die Abendgarderobe angelegt. Nun war er bereit, den Duke of Ravensford aufzusuchen, ehe er sich nach unten begab. Er warf einen flüchtigen Blick auf sich im Wandspiegel und bedachte sein Ebenbild mit einem kurzen, zufriedenen Lächeln. „Patrick, alter Junge", sagte er grinsend und salutierte vor seinem Spiegelbild, „ich wette, du bist ein Mannsbild, das elegant genug ist, um heute abend die Damen in Versuchung zu bringen. Also, dann wollen wir mal sehen, was los ist." Er machte die Tür des Gästezimmers auf, ging in den Korridor und stieß jäh mit einer vorbeieilenden Person zusammen. „Ich bitte um Entschuldigung, aber ..." Er blickte auf die Gestalt hinunter, die, schockiert und indigniert, inmitten jadegrüner Röcke auf dem Marmorboden saß, und merkte, daß es ihm zum erstenmal im Leben die Sprache verschlagen hatte. Den Kopf mit den feuerroten Locken schüttelnd, als wolle die Person wieder zu klarem Verstand kommen, nachdem Patrick sie halb bewußtlos geschlagen hatte, saß da das hinreißendste Geschöpf, das er je zu Gesicht bekommen hatte.
    „Wollen Sie den ganzen Abend da herumstehen?" fragte die Schönheit. „Oder meinen Sie, daß Sie ein Gentleman sind?" Sie starrte wieder die langen, kräftigen und muskulösen Beine in den schmalen grauen Pantalons an, während sie mit einer Geste, der man ansah, daß sie erwartete, man würde ihr aufhelfen, die Hand ausstreckte.
    Einen Moment lang starrte Patrick staunend die wundervoll geformte Hand mit den langen, schmalen weißen Fingern an, ergriff sie dann und zog die Rothaarige auf die Füße. Im nächsten Augenblick war er gleich wieder von Ehrfurcht geschlagen, denn er schaute in ein Paar unglaublich mandelförmiger grüner Augen in einem Gesicht, das das Modell hätte sein können für die Inkarnation der schönen Frau schlechthin.
    Nachdem sie wieder auf den Beinen war, mußte sie einen Moment zwinkern, ehe sie in die blauesten Augen schauen konnte, die sie je bei einem Mann gesehen hatte. Mehr noch, der Umstand, daß sie tatsächlich genötigt war, den Kopf in den Nacken zu legen, um in diese Augen sehen zu können, war eine für sie höchst ungewohnte Erfahrung, die sie eigenartig verblüffte. Doch dann, derweilen die Sekunden verstrichen, ohne daß sie oder der Mann auch nur mit der Wimper zuckten, während sie sich anschauten, begann sie zu erkennen, daß es nicht nur die Augen oder die Größe des schwarzhaarigen Mannes waren, die sie derart beeindruckten, sondern daß sie einen Mann vor sich hatte, dem jede Frau einen zweiten Blick schenken würde, und noch mehr! Nachdem sie das Bild seiner ganzen Erscheinung in sich aufgenommen hatte, erhellte langsam ein entzücktes Lächeln ihr staunendes Gesicht.
    Angesichts dieses Lächelns hielt Patrick die Luft an. Schließlich erwiderte er das Lächeln und sagte: „Irisch! Sie sind so irisch wie ein Kleeblatt!"
    „Ja", erwiderte Megan. „Das bin ich. Und darauf bin ich stolz, wie ich Ihnen sagen kann, Mr. ...?"
    „Sinclair. Patrick Sinclair, ma geersha. Und wer sind Sie?"

    „Donnerwetter, Sie sprechen Irisch!" rief sie aus. Schwach wurde sie sich bewußt, daß dieser hinreißend gutaussehende und maskuline Fremde noch immer ihre Hand in seiner hielt, doch sie machte keine Anstalten, sie ihm zu entziehen. „Mein Name

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