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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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noch wenige Augenblicke dauern würde, dann würde der Dämon aus Nico Nantwick hervorbrechen.
    Mir schoß durch den Kopf, was Sardo mit dem Zuhälter Sal Banacek und mit dem Museumswärter Blake Rooney gemacht hatte.
    Sardos Höllenkraft hatte ausgereicht, um die Eisenbahnschienen auseinanderzubiegen und die Schwellen aus dem Damm reißen.
    Er konnte leicht lachen. Wir waren im Vergleich zu ihm kleine Würmer, die er zertreten konnte.
    »Heraus mit dir, du Feigling!« rief ich. »Laß uns sehen, wer stärker ist – du oder wir!«
    Es war ganz klar, daß er die Herausforderung annahm.
    Nico Nantwick riß den Mund auf. Ein ohrenbetäubendes Gebrüll, das kein Mensch ausstoßen konnte, flog uns entgegen.
    Wir wichen einen Schritt zurück. Der Dämon lachte. »Ihr Narren! Ihr Wahnsinnigen! Ihr wollt euch wirklich mit mir messen?«
    Ich hob mein Schwert.
    Dort, wo sich Nantwicks Herz befand, entstand plötzlich ein grelles Leuchten. Sardo kam!
    Er fürchtete uns nicht. Er hatte die Absicht, meine Herausforderung anzunehmen. Er wollte mich und Suko dafür mit dem Tod bestrafen.
    Mein Mund trocknete aus. Ich sah, wie das grelle Leuchten rasch an Intensität zunahm. Es breitete sich über Nantwicks ganzen Körper aus, strahlte über dessen Konturen hinaus, nahm an Höhe und Breite ständig zu…
    Und nun klang das Lachen des Dämons wie ein böses Donnergrollen.
    Sardo trat hervor. Er schälte sich aus dem blendenden Gleißen. Nico Nantwick war nicht mehr zu sehen. Dafür stand der Dämon vor Suko und mir.
    Riesengroß! Wir mußten zu ihm aufschauen. Zwerge waren wir gegen ihn. Sein affenähnliches Gesicht verzerrte sich.
    Stählerne Muskeln spannten sich unter seiner matt glänzenden Haut. Er ballte seine mächtigen Hände zu furchteinflößenden Fäusten.
    Als Mildred Nantwick das Ungeheuer sah, stieß sie einen schrillen Schrei aus. Sie faßte sich an die Schläfen. Furcht und Grauen funkelten in ihren weitaufgerissenen Augen.
    Sie wurde mit diesem Horror nicht fertig.
    Ihre Beine knickten ein. Sie wurde ohnmächtig und brach zusammen.
    »Was sagst du nun, Sinclair?« höhnte der Dämon. »Nennst du mich immer noch einen Feigling? Hast du immer noch die Absicht, mit mir zu kämpfen?«
    »Mein Freund und ich werden dich vernichten!«
    »Womit denn, du ausgemachter Idiot! Etwa mit euren Spielzeugwaffen?« Wieder lachte der Dämon so laut, daß es mich in den Ohren schmerzte. »Ich werde mich dem Schwarzen Tod gegenüber dankbar erweisen, indem ich euch zerfetze! Der Schwarze Tod hat mich befreit! Nun werde ich ihm eure Seelen zum Geschenk machen!«
    Ein fürchterlicher Krach ließ uns zusammenzucken.
    Der Dämon hatte sich bis zur Hüfte gespalten. Er hatte jetzt zwei Köpfe und vier Arme. Einen Lidschlag später teilte er sich vollends.
    Nun stand der doppelte Dämon vor uns.
    Sardo in zweifacher Ausführung! Die doppelte Gefahr! Wir wichen einen weiteren Schritt vor ihm zurück.
    Verflixt, gleich würde es uns an den Kragen gehen. Aber Myxin, der Magier, fand es nicht der Mühe wert, einzugreifen!
    Der doppelte Dämon stampfte auf uns zu. Die Erde erbebte unter seinen Füßen. Sardo wollte mich packen. Seine Hand schoß auf mich zu.
    Ich warf mich zur Seite und schlug mit dem Silberschwert nach seinen riesigen Fingern. Schwarzes Dämonenblut floß aus der Wunde.
    Der Dämon stieß ein schreckliches Wutgeheul aus. »Na warte, Sinclair, das wirst du mir büßen!«
    Sardos zweite Hälfte stürzte sich auf meinen chinesischen Partner. Auch Suko konnte sich mit einem wilden Sprung vor dem Zugriff des Dämons retten.
    Da riß Sardo sein Höllenmaul auf und blies Suko und mir seinen stickigen Atem entgegen. Mein Freund und ich rangen nach Luft.
    In diesem heißen Teufelshauch war nicht genug Sauerstoff. Es bestand Gefahr, daß wir erstickten. Suko fuhr sich an die Kehle.
    Ich taumelte. Mir wurde schwarz vor Augen. Wenn jetzt kein Wunder geschah, waren wir dem Dämon auf Gedeih und Verderb ausgeliefert!
    Ich dachte an Myxin.
    Er hatte nicht Wort gehalten.
    Er überließ uns unserem Schicksal!
    Meine Kräfte schwanden. Über meine Sinne legte sich ein schwarzer Schleier. Suko erging es genauso. Wir waren kurz vor dem Zusammenbruch. Der Schwertgriff entglitt mir langsam. Ich konnte es nicht verhindern.
    Wir waren so gut wie besiegt. Ein weiterer Triumph für Sardo. Der Schwarze Tod würde unsere Seelen bekommen.
    Ich bäumte mich verzweifelt und verbissen dagegen auf. Plötzlich vernahm ich ein dumpfes Brausen. Im selben

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