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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Fahrzeuges
erfüllte.
    Aber der Mann
mit dem roten Vollbart fühlte sich offensichtlich wohl. Er summte leise ein
altes russisches Lied vor sich hin und inhalierte tief den scharfen Rauch.
    Der Pontiac
wurde von Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 gelenkt. Der gebürtige Russe kam aus
nördlicher Richtung nach New York, aus Richtung Akersfield.
    Im Licht der
aufgeblendeten Scheinwerfer erblickte der PSA-Agent schon von weitem das am
Fahrbahnrand abgestellte Auto.
    Es war
dunkel.
    Unwillkürlich
nahm Kunaritschew den Fuß vom Gaspedal.
    Vielleicht
hatte jemand eine Panne und brauchte Hilfe...
    Aber warum
sicherte der den Wagen dann nicht durch Blinkleuchte und Warndreieck, um andere
Fahrer rechtzeitig auf das Hindernis aufmerksam zu machen?
    Vielleicht
war es auch ein Liebespaar, das auf dieser einsamen Verbindungsstraße glaubte
ungestört zu sein.
    X-RAY-7 fuhr
langsam an dem Ford vorüber.
    Im Wagen saß
kein Mensch. Wäre es warm und trocken gewesen, hätte Kunaritschew noch eine
Erklärung dafür gefunden. Die Insassen wären dann vermutlich spazierengegangen.
    Doch bei den
herrschenden Witterungsverhältnissen wurde sein Mißtrauen geweckt.
    Er fuhr noch
fünf Meter weiter, zog den Pontiac rechts heran und schaltete die Blinkanlage
ein.
    Dann lief er
zu dem abgestellten Fahrzeug zurück.
    Iwan
Kunaritschew starrte in den dunklen Innenraum.
    Der alte Ford
war verschlossen, vom Fahrer weit und breit keine Spur zu sehen.
    Iwan blickte
sich um, sah die schnurgerade verlaufende Straße entlang Und konzentrierte sich
dann auf die Bäume, die die Straße zu beiden Seiten flankierten.
    Plötzlich
knackte ein Ast im Dunkeln auf der anderen Straßenseite.
    Die Augen des
Russen verengten sich.
    »Hallo?«
fragte er. »Ist da jemand?«
    Er rief es
laut über die Straße hinweg.
    Das Echo
antwortete. Keine fremde Stimme...
    Aber da war
jemand! Auf keinen Fall war es ein Tier. Beinahe körperlich spürte der Russe
die Nähe eines Menschen.
    War hier ein
Verbrechen geschehen?
    X-RAY-7
überquerte die Straße. Und da hörte er es in der Stille der Nacht von neuem.
    Ein Zweig
knackte. Feuchtes Laub raschelte.
    Jemand zog
sich in die Dunkelheit zurück.
    »Hallo?!«
rief Kunaritschew mit markiger Stimme. »Kommen Sie doch heraus! Stimmt etwas
nicht?«
    Wieder
erfolgte keine Antwort. Der Russe ging weiter. Zweige streiften seine Kleidung,
Regen tropfte von den Blättern. Der nasse Boden schmatzte unter Iwans
Schritten.
    Die Situation
war merkwürdig.
    Kunaritschew
fühlte Angst.
    Etwas
Unheimliches drang aus dem Dunkeln zu ihm her. Es strahlte Gefahr aus. Es war
das gleiche Gefühl, das auch Linda Pokins empfunden und sich nicht hatte
erklären können.
    Im Wald
lauerte Unerklärliches, Unbekanntes...
    Kunaritschew,
als PSA-Agent gewohnt, in anderen Kategorien zu denken, glaubte plötzlich zu
wissen, was hier passiert war.
    Der oder die
Insassen des alten Ford waren offenbar durch irgendeinen Vorgang zum Stoppen
veranlaßt worden und hatten den Wagen verlassen.
    Vielleicht
durch das gleiche Gefühl, das er empfunden hatte.
    Iwan wollte
den Dingen auf den Grund gehen.
    Der Russe war
gespannte Aufmerksamkeit, als er Meter für Meter in den Wald eindrang. Der
breitgefächerte Lichtschein wanderte über den Boden vor ihm und vertrieb die
Dunkelheit zwischen den Bäumen.
    Er suchte
nach Spuren. Doch damit hatte er wenig Glück. In dem nassen, fauligen Laub
waren keine Fußabdrücke zurückgeblieben. Iwan wußte, daß etwas oder jemand in
der Nähe war...
    Das Schicksal
des oder der Insassen des alten Ford ließ ihm keine Ruhe. Sie mußten in der
Nähe sein! Wenn ihnen nicht etwas zugestoßen war, das sie daran hinderte, sich
bemerkbar zu machen.
    Mit jedem
Schritt, den er weiter in den Wald ging, verstärkte sich das Gefühl der Unruhe und
des Unbehagens.
    Er wurde
beobachtet...
    Kunaritschew
war auf einen Angriff gefaßt.
    Doch als der
dann kam, ging alles so schnell, und es passierte auf so außergewöhnliche
Weise, daß X-RAY-7 zu keiner Abwehr mehr fähig war.
    Iwan hörte
ein Röcheln.
    Es kam von
links und hörte sich an, als ob jemand seinen letzten Schnaufer tat.
    Der
Lichtkegel der Taschenlampe suchte und fing die Bewegung auf dem Boden ein.
    Es war eine
menschliche Hand, die halb aus dem vermoderten, feuchten Laub ragte... X-RAY-7
war sofort an Ort und Stelle.
    Da lag
jemand, den eine dünne Laubschicht verdeckte.
    Zu der Hand
gehörte ein Arm, ein ganzer Körper...
    Mit rascher
Schaufelbewegung legte Iwan ihn frei.
    Es war

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