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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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nach Chicago.«
    Natürlich Chicago. Hammond ist nichts weiter als ein Vorort mit eigener Verwaltung. Ich bedankte mich und ließ ein Fernschreiben an unsere Kollegen in Chicago durchgeben. Ich wollte wissen, wer diese Tilda Emmerson sei, ob sie einen Mann habe und anderes.
    Die Antwort kam schneller, als ich gehofft hatte. Tilda Emmerson wohnte an der angegebenen Adresse. Über sie war nichts Besonderes zu berichten, umso mehr aber über ihren Mann. Sam Emmerson war alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Er hatte eine lange Liste von Vorstrafen, war zuletzt vor sechs Monaten aus Joliet Prison entlassen worden und wurde bereits wieder gesucht, weil man ihn der Teilnahme an einem Bandenüberfall verdächtigte.
    Er war seit annähernd zwei Monaten verschwunden. Das gleichzeitig durchgefunkte Bild enthob mich jeden Zweifels. Emmerson war der Kleiderschrank mit dem lädierten Handgelenk. Man hatte die Frau gehörig ausgequetscht, aber sie hatte angeblich keine Ahnung, wo ihr Ehemann sich herumtrieb. Unsere Kollegen in Chicago hatten aufgrund meiner Anfrage die Sache in die Hand genommen. Tilda Emmersons Post würde ab heute genau überwacht werden.
    Dann machten Phil und ich eine Zwischenbilanz. In der Nacht vom 6. zum 7., also sofort nach Trags Flucht, startete dieser den Einbruch in die Central Bank, bei dem der Nachwächter des Nebenhauses ermordet wurde. Das war erwiesen, trotzdem die »Spinne« es geleugnet hatte. Dasselbe galt für den Mord an Margery Bean, die er anstelle Sylvia Lonas irrtümlich umgebracht hatte. Niemand anders als er konnte der Beamte des Fernsprechamtes gewesen sein. Die Schlacht zwischen der Spider-Gang und den »Rosen« in der gleichen Nacht wies darauf hin, dass beide Gangs sich gegenseitig den Rang streitig machten.
    Wer den stümperhaften Überfall bei Dun & Curtis inszeniert hatte, war mir nicht ganz klar. Ich tippte auf die »Rosen«-Gang, denn Trag hätte es klüger angefangen. Er hatte versucht der Konkurrenz die Beute abzujagen und war dabei von uns gestört worden. Den Überfall auf Jessy, den ich zufällig hatte vereiteln können, war auch ohne Weiteres Trag zuzuschreiben. Wahrscheinlich sollte sie entführt und ausgepresst werden. Er traute ihr nicht mehr. In die gleiche Richtung wies auch die Falle, die der Gangster mir in der Mexiko-Taverne hatte stellen wollen und in die Phil getappt war.
    Das »Verhör« Janes, der Garderobiere und Rebecca, Sylvias Mädchen, hatte er ja zugegeben. Was ich nicht begriff, war, dass der Kerl mit der lädierten Hand einen der Scheine, deren Nummern als gestohlen bekannt gemacht worden waren, ausgegeben hatte. Er gehörte zu Trags Leuten, aber dieser würde niemals eine Banknote, die als geraubt gemeldet war, an einen seiner Leute weitergegeben haben. Ich konnte das nicht verstehen.
    Auch die City Police hatte nichts Neues zu berichten. Die drei Gangster, die man bei der Schlacht in der 28. Straße festgenommen hatte, wurden nach wie vor kontrolliert, aber sie verhielten sich so unauffällig, wie es ihnen möglich war. Sie saßen in Kneipen herum und tranken. Alle drei hatten wiederholt telefoniert, aber da Telefonzellen im Allgemeinen schalldicht sind, war es den Detectives nicht möglich gewesen, die Gespräche abzuhören. Auffällig war nur, dass sie über genügend Geld verfügten, ohne dass man wusste, woher dieses kam.
    »Diese Beobachtung führt zu nichts«, meinte mein Freund, »natürlich haben die Kerle gemerkt, warum sie freigelassen wurden und hüten sich, einen falschen Schritt zu tun.«
    »Dann haben wir also noch drei Anhaltspunkte. Erstens Sylvia, und ich werde nun doch mit Mister High sprechen, damit die Spesen für einen Mann, der im ›Windermere‹ wohnen muss, bewilligt werden. Wie ich Trag einschätzte, wird er seine Bemühungen nicht aufgeben, herauszubekommen, wer sie in Wirklichkeit ist. Nummer zwei ist der Mann mit dem gebrochenen Handgelenk, es ist zwar nur eine ganz geringe Chance, dass er seiner Frau nochmals von dem gleichen Postamt aus Geld schickt, aber wir müssen sie wahrnehmen. Unser bestes Pferd im Stall, Jessy Trag, ist uns leider ausgekniffen, aber wie ich sie kenne, wird sie es nicht lassen können, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Ich bin überzeugt davon, dass sie mehr weiß, als sie sagt.«
    »Und vielleicht mehr, als sie sagen kann, ohne sich selbst in die Nesseln zu setzen«, meinte Phil. »Ich traue diesem rothaarigen Mädchen alles zu, nur nichts Gutes. - Dann wäre da noch der Wirt

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