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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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eigenem
Schlüssel eingelassen und war ausreichend lange geblieben, um einen oder zwei
Akte in jenem Raum zu vollziehen, in dem unmittelbar nach seiner Ankunft das
Kerzenlicht erleuchtet war. Nun eilte er, ausreichend befriedigt wirkend, zu
seinem Zuhause.
    Es war
ein langer Tag gewesen. Es hatte keinen Zweck, noch länger zu verweilen. Es war
wenig wahrscheinlich, dass die Mätresse aus dem Haus käme, um ihrem Geliebten
nachzusehen, oder noch am Fenster erschiene, da sie es auch nicht getan hatte,
um ihm nachzuwinken.
    Aber
sie musste irgendwann herauskommen wahrscheinlich morgen, um spazieren oder
einkaufen zu gehen. Er brauchte sie nur kurz zu sehen. Zumindest würde er dann
wissen, ob das Schmuckstück des Duke vielleicht Lady Sara Illingsworth, auch
Miss Jane Ingleby genannt, sein könnte. Mick Boden hatte eine gewisse Ahnung
bezüglich der weiblichen Bewohnerin dieses Hauses, und er hatte während seiner
Zeit als Polizist gelernt, seinen Ahnungen zu vertrauen.
    Er
würde am Morgen zurückkommen, beschloss Mick, und das Haus beobachten, bis sie
herauskäme. Er hätte diese nüchterne Aufgabe natürlich einem Untergebenen
übertragen können, da er sich in Wahrheit noch anderen Untersuchungen widmen
musste, aber während seiner langen, enttäuschenden Suche nach ihr waren seine
Neugier und sogar ein gewisser Respekt vor der Frau geweckt worden. Er wollte
der Erste sein, der sie entdeckte, und sie als Erster festnehmen.

Kapitel 20
    Jocelyn vermisste
seinen morgendlichen Ausritt in den Park. Er war zu sehr mit einem dicken Kopf
und einem empfindlichen Magen sowie einem Kammerdiener beschäftigt gewesen, der
seine Vorhänge dem hellen Sonnenschein geöffnet hatte und dann überrascht
schien zu entdecken, dass sein Herr im eigenen Bett lag, das Sonnenlicht grell
auf dem Gesicht.
    Aber
Jocelyn wollte sich den Luxus, seinen Kater zu pflegen und seine Dienstboten
lange zu tyrannisieren, nicht gönnen. Es gab einiges zu erledigen.
Glücklicherweise hatte er am Abend zuvor die Gelegenheit gehabt, mit Kimble und
Brougham zu sprechen. Selbiges konnte man vom Earl of Durbury nicht behaupten,
der sich niemals öffentlich blicken ließ genau wie seine Nichte oder
Cousine, oder was auch immer Lady Sara Illingsworth für ihn war.
    Der Mann
weilte jedoch noch immer in der Stadt, und noch immer im Pulteney, entdeckte
Jocelyn, als er am frühen Vormittag dort vorsprach. Und er war bereit, den Duke
of Tresham zu empfangen, obwohl er über dessen Ansinnen verwirrt sein mochte.
Sie waren immerhin niemals mehr als oberflächliche Bekannte gewesen. Er stand
in seinem Privatwohnzimmer, als Jocelyn, der zunächst seine Karte hinaufgeschickt
hatte, vom Diener des Earl hinaufbegleitet wurde.
    »Tresham?«,
sagte eine Stimme zum Gruß. »Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr
gut, danke«, erwiderte Jocelyn, »wenn man bedenkt, dass ich in diesem
Augenblick vielleicht mit durchschnittener Kehle zu Hause in meinem Bett liegen
könnte. Oder noch wahrscheinlicher im Grab, da Lady Sara Illingsworth mein Haus
schon vor über zwei Wochen verlassen hat.«
    »Ah,
ja, nehmen Sie Platz. Lassen Sie mich Ihnen einen Drink anbieten.« Also hatte
der Kriminalbeamter dem Earl kürzlich Bericht erstattet. »Wissen Sie, wo sie
ist, Tresham? Haben Sie etwas gehört?«
    »Nichts,
danke«, sagte Jocelyn zu dem Drink, während sein Magen unangenehm rebellierte.
Er machte jedoch Gebrauch von dem Angebot, Platz zu nehmen. »Sie müssen wissen,
dass sie, als sie sich in meinen Diensten befand, die Stellung eines
Dienstmädchens bekleidete und einen angenommenen Namen benutzte. Sie war nur
eine Angestellte. Es kam mir nicht in den Sinn, sie bei ihrem Weggang zu
fragen, wohin sie ginge.«
    »Nein,
natürlich nicht.« Der Earl goss sich selbst einen Drink ein und setzte sich an
den viereckigen Tisch inmitten des Raumes. Er wirkte enttäuscht. »Diese
verdammten Polizisten sind nicht einmal ein Viertel dessen wert, was sie
fordern, Tresham. Tatsächlich sind sie verteufelt unfähig. Ich stehe mir
hier schon seit über einem Monat die Beine in den Bauch, während eine gefährliche
Verbrecherin frei zwischen dem nichts ahnenden Volk umherläuft. Und drei Wochen
dieser Zeit hat sie sich im Dudleyhaus aufgehalten. Wenn ich das nur
gewusst hätte!«
    »Ich
habe wirklich Glück gehabt«, sagte Jocelyn, »unbeschadet davongekommen zu sein.
Sie hat Ihren Sohn ermordet? Mein Beileid, Durbury.«
    »Danke.«
    Der
Mann schien sich entschieden unbehaglich zu fühlen. Tatsächlich so sehr,

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