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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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steckt.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Realers leise. »Vielen Dank!«
    Er verschwand wieder. Ich leerte mein Whiskyglas und bummelte zum ersten Roulett-Tisch hinüber, um auch ein bißchen zuzusehen. Plötzlich sah ich einen Mann, der erst in der letzten Minute gekommen sein konnte, denn vorher hatte ich ihn noch nicht gesehen: Nick Holden.
    Holden war in der Stadt bekannt als ein Mann mit Geld. Bei der Polizei war aber auch bekannt, daß Holdens Reichtum nur aus trüben Quellen stammen konnte. Offiziell betrieb Holden eine Spedition. Aber die Einnahmen, die er aus diesem Geschäft versteuerte, waren mit Sicherheit nicht seine einzigen, nicht einmal seine bedeutendsten Einnahmen. Man vermutete, daß Holden entweder als Hehler oder als Großhändler im Rauschgiftgeschäft steckte. Aber zwischen Vermuten und Beweisen können sind oft ein paar Meilen Distanz.
    Holden trug einen dunklen Straßenanzug und spielte mit einem Stapel Chips, als er an den ersten Roulett-Tisch trat. Sein Blick flog einmal in die Runde. Ich spürte fast zum Greifen deutlich, als sein Blick mich streifte, und eine Sekunde fürchtete ich, daß er mich erkennen würde. Holden und ich, wir haben schon zwei oder drei Gespräche miteinander geführt, weil das FBI natürlich versuchte, Holdens dunklen Geschäften auf die Spur zu kommen.
    Aber sein Blick glitt gleichmütig über mich hinweg zu den anderen. Nur einen Schritt rechts von mir stand der seltsame Mann mit dem kantigen Gesicht.
    Ich wartete darauf, daß er wieder einen Zettel hervorziehen und setzen würde, aber zu meiner grenzenlosen Überraschung hielt Holden plötzlich einen Zettel in der Hand und fing an, danach zu setzen. Er hatte sich offenbar eine ganze Zahlenreihe notiert und setzte eine Zahl nach der anderen. Ich sah zu, aber ich bekam nicht mehr heraus, als daß Holden vierzehnmal verlor und dreimal gewann. Aber die drei Gewinne verspielte er wieder, als er weitere neunmal verlor. Dann hörte er auf und sah eine Weile zu.
    Plötzlich regte sich der Bursche mit dem kantigen Gesicht. Er zog seine Brieftasche und entnahm ihr einen Zettel. Ein leises Raunen ging durch die Leute, die rings um den Tisch standen. Ich sah, wie einige Männer rasch nach Papier und Bleistift griffen. Da nahm ich den Zettel, den mir Realers gegeben hatte, um zu vergleichen. Aber bei der ersten Zahl merkte ich, daß er heute abend eine andere Reihe hatte. Und da ich nun einmal durch Realers neugierig gemacht worden war, notierte ich mir die Zahlen in der Reihenfolge, in der er sie setzte. Zum Schluß setzte er dreimal auf Zero und hörte auf. Eine Minute später verließ er den Klub. Holden folgte nach höchstens zehn Minuten.
    Und das war es, wäs mich eigentlich sutzig machte: Holden und dieser rätselhafte Mann waren in kurzen Zeitabständen gekommen und sie gingen in kurzen Zeitabständen. Ich spielte ein bißchen, um nicht aufzufallen, aber in der Hauptsache grübelte ich darüber nach, ob die beiden sich wohl kennen könnten. Bis eine Stunde nach Mitternacht wartete ich auf irgendein Ereignis. Da nichts passierte und da auch niemand kam, für den ich mich hätte interessieren können, fuhr ich anschließend mit einem Taxi zurück zum Districtsgebäude, um meine Verkleidung abzulegen. Dabei legte ich den Zettel mit den beiden Zahlenreihen auf meinen Schreibtisch. Die zweite Reihe lautete: 15 — 11 — 1 — 25 — 3 — 15 — 18 — 18 — 25 — 4 — 21 — 3 — 11 — 1 18 — 20 — 0 — 0 — 0.
    ***
    Am späten Nachmittag dieses Tages hatte Cojry B. Duckart, der angebliche »Fahrer«, der in Wahrheit ein Offizier des CIC, der amerikanischen Spionage-Abwehr war, ein Gespräch mit Snuck »Chief« Martins.
    Martins wollte in dem Haus, in dem er wohnte, gerade den Fahrstuhl betreten, als Duckart ebenfalls den Fahrstuhl betrat. Es war ein Lift mit Selbstbedienung, und da Martins als erster im Fahrstuhl gewesen war und schon an dem Schaltbrett stand, wo sich die Knöpfe für die einzelnen Etagen befanden, fragte er Duckard: »Wo wollen Sie ’raus, Mister?«
    Duckart trug zivile Kleidung, und zwar einen dunkelgraune Mantel und einen Hut von der gleichen Farbe. Er hatte die Hände in den Manteltaschen und nahm sie auch nicht heraus.
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen«, sagte er leise.
    Snuck Chief Martins stutzte.
    »Mit mir?«
    »Ja.«
    »ich kenne Sie doch gar nicht.«
    »Das kann sich ja ändern.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«.
    »Ich heiße Duckart. Corry B. Duckart.«
    »Noch nie gehört.«
    »Das

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