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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblicke später fand er seine Überlegungen bestätigt. Er konnte jetzt die kleineren Räumlichkeiten unbeachtet lassen. Das bedeutete einen Zeitgewinn für ihn. Er bezweifelte jedoch, daß dieser kleine Erfolg ihm viel nutzen würde.
    Der Hauptgang machte eine Biegung. Atlan umklammerte den Desintegrator mit seiner gesunden Hand fester. Er preßte sich eng gegen die Wand und ging langsam weiter. Als er um die Kurve herumkam, sah er in ungefähr hundert Metern Entfernung ein Wesen über den Boden kriechen, das er in dieser Etage nicht vermutet hatte.
    Es war der Wilde, der ihm das Leben gerettet hatte. Er schien verletzt zu sein, denn ab und zu hielt er an, und sein Kopf sank auf den Boden. Der Unbekannte war offenbar intelligenter, als Atlan zunächst geglaubt hatte. Er hatte entweder Treppen gefunden oder war mit der Funktion der Lifts und Antigravschächte vertraut.
    Atlan schaute sich um. Wer immer den Affenmenschen verletzt hatte, konnte noch in der Nähe sein.
    Der USO-Chef beobachtete, wie der Speerträger endgültig zusammenbrach. Atlan blieb jedoch mißtrauisch. Es war möglich, daß man versuchte, ihn in eine Falle zu locken. Er behielt die Türen im Auge und ging langsam auf den Wilden zu. Das Wesen bewegte sich nicht. Es schien noch nicht bemerkt zu haben, daß sich jemand näherte.
    In diesem Augenblick hörte Atlan ein wütendes Schnauben. Eine gedrungene, etwa vier Meter große Kreatur kam aus einem der vielen Seitengänge. Aus dem von einem zottigen Pelz bedeckten Kopf ragten vier spitze Hörner. Das Wesen hatte kurze, aber stämmige Beine, die ihm ein plumpes Aussehen verliehen. Im Gegensatz zu seiner Körperform bewegte es sich jedoch auffallend schnell. Der Körper des Tieres war glatt und von grauer Farbe.
    Atlan war stehengeblieben. Er fragte sich, ob dieses Monstrum den Affenmenschen verletzt hatte.
    Der Wilde hob den Kopf, als der Neuankömmling mit den Vorderbeinen aufstampfte und triumphierend trompetete. Atlan sah, wie das humanoide Wesen sich vergeblich bemühte, einen Speer aus dem Köcher zu ziehen.
    Das aus dem Museum entkommene Ungeheuer senkte den hörnerbewehrten Kopf und stürmte auf den wehrlos am Boden Liegenden zu.
    Atlan zielte sorgfältig und schoß. Der Angreifer sank unmittelbar vor dem Affenwesen zu Boden. Der Arkonide ging vorsichtig weiter. Erst als er sicher war, daß die Bestie ihm nicht mehr gefährlich werden konnte, beugte er sich zu dem Speerträger hinab. In den Augen des Geretteten flackerte Erkennen.
    „Broarg" flüsterte er rauh. „Laran ma rgart."
    Atlan untersuchte ihn, konnte aber zu seiner Überraschung keine Wunden entdecken. Es gab auch keine Anzeichen innerer Verletzungen.
    Der Affenmensch war paralysiert worden!
    Mit einem Satz war Atlan auf den Beinen. Mirona Thetin mußte in der Nähe sein. Sie war offenbar mit dem Wilden zusammengetroffen und hatte ihren Paralysator benutzt. Entweder hatte sie ihn nicht richtig getroffen, oder ihr Opfer war ungewöhnlich widerstandsfähig.
    Der Gelähmte klammerte sich an Atlans Beinen fest. Er fürchtete offenbar, allein gelassen zu werden. Atlan klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. Er hob den Hilflosen auf und schleppte ihn in einen kleinen Raum.
    „Krantar auf dem letzten Hügel", sagte der Barbar in gebrochenem Tefrodisch, als Atlan ihn behutsam gegen die Wand lehnte.
    Der Arkonide blickte den Fremden überrascht an.
    „Du sprichst Tefrodisch?" erkundigte er sich.
    „Die Sprache der glatthäutigen Fänger", kam die Antwort.
    „Krantar sprechen gut."
    Atlan dachte angestrengt nach. Er konnte von diesem Wesen wertvolle Informationen erhalten. Jetzt kam es jedoch vor allem darauf an, den Standort des Zeittransmitters zu erfahren.
    „Wer hat auf dich geschossen?" fragte er.
    „Krantar viele Hügel ohne Frau", erwiderte der Affenmensch. „Er nehmen glatthäutige Fängerin."
    Unwillkürlich mußte Atlan bei dem Gedanken lächeln, daß dieses Wesen versucht hatte, Mirona Thetin als Frau zu gewinnen.
    Wahrscheinlich war Krantar nicht besonders zärtlich vorgegangen.
    Er konnte froh sein, daß er noch am Leben war.
    „Sie ist deine Frau?" wollte Krantar wissen.
    Atlan nickte. „Ich will sie finden", sagte er. „Kannst du mir sagen, wo sie ist?"
    „Nur kleinen Hügel von hier entfernt", erklärte der Wilde. „Du vorsichtig. Fängerin wilde Frau." Er schnatterte ein paar Worte in seiner eigenen Sprache, die Atlan nicht verstand.
    „Ich suche jetzt meine Frau", sagte der Arkonide. „Hier bist du

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