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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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mich.«
    Phil brachte die Lady bis zur Tür. Claire Lerman winkte den zitronengelben Buick heran, der auf der anderen Straßenseite parkte.
    Der Motor meines Jaguars war noch nicht kalt, als wir gemeinsam in meinen Wagen stiegen. Mit Rotlicht und Sirene fädelten wir uns in den Verkehr auf der Park Avenue ein.
    ***
    Das dreistöckige Haus Nr. 356 am Bay Ridge Parkway war mit Holz verkleidet und an der Straßenseite mit Schindeln. Der überdachte Eingang bestand aus einer schmalen Doppelflügeltür. Die Fenster im Erdgeschoss hatten Mattglasscheiben und waren vergittert.
    Ich fuhr meinen Jaguar einige Häuserblocks weiter und parkte in der nächsten Querstraße. Über Funk informierte ich unsere Zentrale, dass wir am Bay Ridge Parkway angekommen waren.
    Dann stiegen wir aus. Ich schloss den Wagen ab und wir machten uns auf die Socken. Nach drei Minuten standen wir vor Haus Nr. 356.
    Die Haustür stand offen. Phil ging durch den Flur und verschwand durch die hintere Tür. Ich studierte die Namensschilder. Jack Bronson stand auf dem Klingelbrett an oberster Stelle. Demnach musste er unter dem Dach wohnen.
    Ich lockerte meine 38er Smith & Wesson und turnte die Treppen hoch. Die Holzstufen knarrten unter meinen Schritten.
    Vom Flur des dritten Stocks gingen drei Türen ab. Ich erkannte auf sechs Yards Entfernung das Türschild »Jack Bronson, Versicherungsagent«, das mit schwarzer Schrift auf schmutzig-gelber Emaille an der Tür klebte.
    Mit leisen Schritten ging ich auf die Tür zu, bückte mich und sah durchs Schlüsselloch. Der Schlüssel steckte von innen.
    Ich drückte auf die Klingel. In der Wohnung schlug ein melodischer Gong an. Als sich nach zehn Sekunden noch immer niemand rührte, klingelte ich Daueralarm. Er verfehlte seine Wirkung nicht. Ich hörte Trippelschritte. Dann wurde die Tür aufgerissen. Vor mir stand eine verblühte Frau, die ihre Runzeln unter einer Schicht von Puder und Schminke verbarg. Sie trug einen bunten Anzug und hochhackige Sandalen an den Füßen. Das wasserstoffsuperblonde Haar war hochgesteckt. Ihr Mund bestand aus einem verschmierten roten Fleck. Sie musste ihr Make-up ohne Spiegel aufgelegt haben.
    »Sie wünschen?«, fragte sie mit ihrer rauchigen Stimme und musterte mich von den Zehenspitzen bis zum Haarschnitt.
    »Ihr Gatte ist Versicherungsagent?«
    »Well. Mein Mann ist Versicherungsagent«, knurrte sie, »aber fragen Sie nicht, wie wir davon leben sollen. Wollen Sie eine Versicherung abschließen? Kommen Sie herein. Es ist die erste Versicherung in diesem Monat. Und heute haben wir den zweiundzwanzigsten.«
    Ein Seufzer entwich ihrer Brust. Sie lud mich mit einer Handbewegung ein, ihr zu folgen.
    Ich schloss die Tür und sah mich blitzschnell im Korridor um. Drei Türen führten in die anliegenden Zimmer. Mrs. Bronson tippelte durch den Wohnraum, der sparsam möbliert war. Ich vermutete, das der Gerichtsvollzieher einen Teil der Ausstattung wieder abgeholt hatte.
    »Kommen Sie durch auf unseren Dachgarten. Mein Mann sonnt sich. Er behauptet, man müsse etwas für die Gesundheit tun!«
    Eine zweiflügelige Tür führte aufs Dach, das mit Teerpappe bedeckt war. Jemand hatte alte Linolfetzen auf die Pappe gelegt. Vor dem Schornstein, der über vier Yards hoch war, standen zwei verschossene Liegestühle.
    In einem lag ein Mann mit entblößtem Oberkörper. Seine Augen waren durch eine dunkle Sonnenbrille verdeckt. Er richtete sich auf, als er meine Schritte auf dem Flachdach hörte.
    »Ich bringe hier jemanden, der einen Vertrag abschließen will«, flötete die Frau und bot mir ihren Liegestuhl an.
    »Pardon, Madam, ich habe nicht behauptet, dass ich einen Vertrag abschließen wollte«, berichtigte ich sie, »sondern lediglich gefragt, ob Ihr Gatte Versicherungsagent sei.«
    »Das kommt doch auf das Gleiche heraus«, murrte sie und verschwand.
    Der Mann nahm die Sonnenbrille von der Nase. Farblose Augen musterten mich kritisch. Bronson kniff die Augen zu einem winzigen Spalt zusammen. Seine Hand tastete in die Hosentasche.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Bronson. Ich bin FBI-Agent Jerry. Cotton. Ich habe einige Fragen an Sie zu stellen.« Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase.
    Der Bursche zog seine Hand aus der Tasche. In seinen Fingern hielt er ein Tuch, mit dem er die Brillengläser putzte.
    »Schießen Sie los«, knurrte Jack Bronson.
    »Hier ist der Platz denkbar ungeeignet dazu. Würden Sie vielleicht die Freundlichkeit besitzen, und mich zum FBI-Distriktgebäude

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