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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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sind wir immer bereit, Opfer zu bringen.«
    Ich überlegte, ob ich sie um ihre Adresse bitten sollte, damit ich sie dem Kongreß zur Verleihung einer Verdienstmedaille Vorschlägen könnte. Als der Fahrstuhl in der fünften Etage anhielt, stieg ich aus, suchte den Zugang zum Treppenhaus und ging eine Etage tiefer. Im vierten Stock waren sechs Gruppen dabei, der Reihe nach alle Räume zu durchsuchen. Die erste Gruppe, auf die ich stieß, bestand aus zwei uniformierten Polizisten und vier Detektiven der Stadtpolizei. Der Älteste war ein Detektiv-Sergeant namens Roger Clingdale,' den ich flüchtig kannte.
    »Hallo, Sir«, brummte der sechsundfünfzigjährige Sergeant, als ich ihnen im C-Flur begegnete. »Haben die anderen noch nichts gefunden?«
    »Nichts. Es wäre wohl auch zuviel verlangt, wenn wir die Bombe schon in der ersten halben Stunde auftreiben würden.«
    »Ich bezweifle, daß überhaupt eine Bombe vorhanden ist«, meinte der Sergeant und hakte auf seinem Notizzettel die zuletzt durchsuchten Räume ab. »Aber darauf können wir uns natürlich nicht verlassen. Wollten Sie etwas Bestimmtes, Sir?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Clingdale, möchte ich mich Ihrer Gruppe anschließen.«
    »Gern. Je mehr Leute wir sind, um so schneller kommen wir voran. Wer ist denn jetzt an der Reihe. Ah, hier, Apartment 421, Studio für Pressefotos und Titelseiten. Na, dann wollen wir mal.«
    Er drückte den Klingelknopf nieder. Ein melodisches Glockengeläut wurde laut.
    »Wie reizend«, knurrte der Sergeant. Er drückte noch einmal den Knopf nieder, und wieder bimmelten drei oder vier Glöckchen. Ein paar Sekunden vergingen, ohne daß sich etwas regte. Dann endlich ging die Tür auf. Ein Mann von vielleicht vierzig Jahren stand dahinter. Er hatte dunkles Haar, an den Schläfen ein paar graue Fäden, einen stutzerhaften Bart auf der Oberlippe und einen unsteten Blick.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte der Sergeant und setzte schon den linken Fuß vor. »Wir sind Detektive der Stadtpolizei. In diesem Hause soll eine Bombe versteckt sein. Nach einem Durchsuchungsbefehl des zuständigen Kriminalgerichts sind wir angewiesen, alle Räumlichkeiten nach der Bombe abzusuchen. Würden Sie —«
    Er kam nicht weiter. Der Mann in der Tür gab dem Sergeanten plötzlich einen harten Stoß gegen die Brust, so daß Clingdale zurückgeworfen wurde und gegen die beiden Cops fiel. Die Tür krachte vor seiner Nase ins Schloß, ehe es einem von uns gelungen war, seinen Fuß dazwischenzuschieben.
    »Verdammt noch mal!« fluchte der Sergeant. »Ist der Kerl verrückt geworden?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich ruhig. »Ich glaube eher, daß er etwas zu verbergen hat. Nehmt vorsichtshalber eure Schußwaffen in die Hand. Wir brechen die Tür auf!«
    ***
    Der Abteilungsleiter der Verkehrsabteilung sah den Lagerverwalter erschrocken an.
    »Um Himmels willen, Johnny!« rief er. »Sind Sie krank? Setzen Sie sich! Warten Sie, ich rufe den Betriebsarzt! Augenblick!«
    Der Lagerverwalter ließ sich in den Sessel vor dem Schreibtisch fallen. Mit einer kraftlosen Geste winkte er ab.
    »Ich brauche keinen Arzt, George«, murmelte er schwach. »Ich bin nicht krank. Ich wollte beinahe, ich wäre…«
    »Nun reden Sie nicht so einen Unsinn, Johnny! Sie wollten, Sie wären krank! Mann, so etwas denkt man nicht einmal! Man soll den Teufel nicht an die Wand malen. Brauchen Sie etwas? Einen Kaffee? Einen Kaffee? Sie sehen ja aus wie ein wandelndes Gespenst! Was, zum Teufel, ist denn mit Ihnen los, Johnny?«
    »Haben Sie in den letzten zehn Minuten mal Radio gehört, George?«
    »Machen Sie mich nicht schwach, Johnny. Ich habe andere Dinge im Kopf als Radiohören!«
    »Sie hätten es trotzdem tun sollen. Haben Sie kein Radio hier?«
    »Himmel, nein! Was soll dieser Unsinn, Johnny?«
    Der Lagerverwalter hob sein rundes, wohlgenährtes Gesicht. Sonst hatte es gewöhnlich eine rosige, manchmal fast rote Farbe, jetzt dagegen war es blaß und beinahe wächsern gelb.
    »In Manhattan ist ein Bombenanschlag auf das Clenners-Building geplant«, stieß er rauh hervor. »Es kam vor ein paar Minuten durchs Radio.« Der Abteilungsleiter legte die Fingerspitzen gegeneinander und sah den Lagerverwalter forschend an.
    »Bombenanschläge sollen in der Stadt ziemlich häufig sein. Ich verstehe nicht, was sie daran so aufregt, Johnny!«
    »Immerhin gehört das Clenners- Building zu den größten Gebäuden der Stadt! Wenn da eine Bombe explodiert, muß es zwangsläufig eine

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