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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angefertigt war.
    Ein plumpes, schweres Ding, das nicht weit schoß, dessen Schüsse auf geringe Entfernung aber sogar Beulen in die Stahlverkleidung dieses Schiffes schlagen konnten. Daneben, in einem Ledersack, der aus dem Fell eines Zentauren bestand, staken dreißig Pfeile. Auch sie waren aus Eisen und Holz. Die Spitze, unterarmlang, trug fünf hochgeschliffene Schneiden mit haarfeinen Widerhaken. Dann kam der dünne Holzstab, schließlich die Befiederung. Das Geschoß, das im Wasser mehr als fünf Meter weit zielsicher traf, wog fast ein Kilogramm.
    „Hoffentlich lassen sie uns in Ruhe", sagte Cahorn. Er mußte mit sich selbst reden, weil der Kommandant des Schiffes mit dem Kurs zu tun hatte, der Ingenieur mit den Maschinen, die drei Heizer mit dem Dampfkessel und die anderen mit ihrem Schlaf.
    Er war allein hier, und die einzige Verbindung war der Schalltrichter von seiner Kanzel in die Steuerkabine. Die einzige Waffe der Argazaten war, abgesehen von ihren tödlichen Minen, ein langes Messer.
    Oh, er kannte sie, diese Fischwesen.
    Sein ganzes Leben bestand aus einem langen, selten unterbrochenen Kampf gegen die Argazaten.
    Er hatte mehr dieser Angreifer Umgebracht als einer der arideren Lotsen, die er kannte. Seine Hauptwaffe war die Geduld. Geduld und geringes Schlafbedürfnis.
    Der Strom lag da wie eine Glasplatte.
    Cahom lehnte sich zurück, zupfte an der Sehne des Bogens, die aus einem gedrehten Stahlseil bestand.
    Dann grinste er wieder, ein böses, kaltes Grinsen eines alten Mannes, der in seinem ganzen Leben keine einzige freie Stunde gehabt hatte, die nicht durch den Kampf mit den übermächtigen, angreifenden Konos überschattet gewesen wäre. Er betrachtete den Kampf und den Sieg, die Verletzungen und das Töten als festen Bestandteil seines eigenen Lebens. Entweder er oder die Argazaten. Die Wahl war für ihn kein Problem.
    Seit drei Stunden brannte die Sonne herunter.
    „Die Nacht ist still geworden", murmelte Cahom und spuckte in den Strom. „Erstaunlich, daß wir noch immer nicht angegriffen worden sind. Es wird Zeit, daß sich etwas tut."
    Eine leise Stimme kam aus dem Schalltrichter hinter ihm.
    „Toras?"
    „Ja?"
    „Hier ist Shenk."
    „Was gibt es?" fragte er. Shenk war der Bordingenieur.
    „Wir müssen die Geschwindigkeit geringfügig heruntersetzen. Die Lager sind verdächtig heiß."
    „Verdammt. Gut. Ich passe auf. Wie lange?"
    Shenk sagte: „Zwei, drei Stunden etwa."
    „Verstanden."
    Das Schiff mit den riesigen Doppelschrauben machte etwa zehn steyt in der Stunde. Für einen meisterhaften Schwimmer war das eben die Grenzgeschwindigkeit. Das Schiff war für ihn mit dieser Geschwindigkeit schon fast zu schnell. Nur ein unglaublicher Glücksfall konnte die Haftmine am Schiffsblech kleben bleiben lassen. Wurde das Schiff langsamer, wie in den nächsten Stunden, so gab das einem Unterwasserschwimmer mehr Chancen. Die Gefahr stieg auf einen unerträglich hohen Wert, wenn das Schiff nur noch acht, sieben oder fünf steyt fuhr.
    Cohom stützte seine Unterarme auf das Bord vor sich, zog den Schild seiner Mütze in die Augen und starrte in das Wasser.
    Die Sonne kroch, während das Schiff langsamer wurde, mit bedrohlicher Macht höher. Der stille Wasserspiegel, den erst die Bugwelle zerbrach, reflektierte das Licht zu einer unerträglichen Grelle.
    Während das Schiff sich weiter stromaufwärts kämpfte, nahm das Wasser eine leichte gelbe Färbung an, ohne daß es seine Durchsichtigkeit verlor. Unendlich viele Nebenarme schlängelten sich durch die Sümpfe, die rechts und links die Ufer bildeten. Schwere, graubraune Wassertiere lagen an den Ufern und sonnten sich - ein gutes Zeichen. Sie lagen da wie vermodernde Stämme. Außer ihnen hatte sich jedes andere Lebewesen in den Schatten oder direkt in das Wasser geflüchtet. Eine riesige Schläfrigkeit lag über der Natur, aber Cahom war zu alt, zu gerissen, um ihr zu trauen. Sie schläferte alles ein, dachte er. Auch seine Gegner dachten so, und deswegen war diese Zeit die günstigste für einen Angriff.
    Alles war still und vollkommen reglos.
    Nur der zischende Dampf, das Knistern der verbrennenden Bohlen und der Kohlenstücke, das Brummen der Turbine und das quirlende Geräusch der Schrauben wurden von den Uferbäumen zurückgeworfen, wenn das Schiff durch einen der dunklen Hohlräume schwamm.
    Cahoms Gedanken wurden abgelenkt.
    Das Problem seines Lebens war der Kampf seiner Rasse. Solange er denken konnte, hatte er gekämpft.
    Kampf war

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