Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
kampferfahrener als sie. Er wich dem Kniestoß blitzschnell aus, packte zu und rollte Babs herum, ehe sie sich dagegen wehren konnte.
    Ein erneuter Hieb lähmte sie fast. Der Killer zerrte sie in Richtung Fenster.
    Warum? durchfuhr es sie. Warum tut er das? Warum hat er Ron ermordet? Warum ausgerechnet jetzt, wo ich als lästige Zeugin hier bin?
    In seinen Augen blitzte unmenschliche Kaltblütigkeit, sein Gesicht war eine unbewegliche, brutale und grausige Maske.
    »Nein!« keuchte sie verzweifelt. »Nicht - ich will…«
    »Du willst nicht sterben?« Zum ersten Mal hörte sie ihn sprechen. Ron hatte er wortlos ermordet. »Es ist verrückt, keiner von euch will das. Es ist… seltsam.«
    Babs versuchte sich aus dem Griff des Mörders zu befreien. Sie schlug wild um sich, aber sie traf ihn nicht.
    Sie schrie gellend und in Todesangst, als er sie hochriß…
    Sekunden später war sie tot!
    ***
    Davy kam endlich halbwegs auf die Beine. Die Schläge und Tritte des Killers machten ihm zu schaffen. Er versuchte sich am Geländer hochzuziehen.
    Nur fort von hier!
    Er rutschte die Treppenstufen mehr hinunter, als er sie ging.
    Aber er kam nicht weit.
    Nur bis zu dem Toten, der auf dem nächsttieferen Treppenabsatz lag.
    Die Beleuchtung im Treppenhaus war wieder erloschen. Das ersparte Davy den größten Teil des grauenerregenden Anblicks. Der Tote bestärkte ihn allerdings darin, daß er so schnell wie möglich von hier fort mußte.
    Überleben!
    Und seinem Auftraggeber berichten, daß der Mann, dem er ein paar Fragen stellen sollte, ermordet worden war!
    Aber warum? Und warum auf so entsetzliche Weise?
    Unwichtig! Nur weg hier…
    Endlich schaffte er es, auf die Beine zu kommen, aber am liebsten hätte er bei jeder Bewegung aufgeschrien. Er hatte sicher innere Verletzungen davongetragen.
    Die nächste Stufe. Die übernächste. Da war schon der Absatz der nächsten Etage.
    Über ihm verließ der Killer die Wohnung.
    Der Kerl mußte Augen wie eine Katze haben - und ebenso gelenkig und geschmeidig sein. Er brauchte das Licht nicht. Der Schimmer, der durch die schmalen Fenster von der Straße heraufkam, reichte ihm.
    Er hastete einige Stufen abwärts, beugte sich über das Geländer, sah Davy auf halber Treppe - und flankte einfach übers Geländer.
    Einige Meter tiefer landete er auf den Stufen, unmittelbar hinter Davy.
    Er stürzte dabei nicht. Mit unglaublicher Präzision traf er die Stufen und hatte sofort festen Stand.
    Im Gegensatz zu Davy, der unwillkürlich nach vorn auswich und prompt wieder zu Fall kam.
    Dumpf schlug er vor einer anderen Wohnungstür auf.
    Der nächste Sprung, und der Killer war auf ihm.
    Er kniete über ihm, und vor Davy wurde es schwarz…
    Er bekam nicht mehr mit, daß der Killer ihm das Genick brach.
    Auch nicht, daß die Wohnungstür jetzt geöffnet wurde und eine weitere Person erschien, die nachschauen wollte, was das Gepolter direkt vor der Tür bedeutete.
    Auch sie starb, ohne wirklich zu registrieren, wie…
    Der Dunkelgekleidete eilte die Treppe weiter hinab und verließ das Gebäude durch den Hinterausgang.
    Vorn erschien nämlich jetzt ein Streifenwagen der Polizei. Der eingeschüchterte Hausbewohner hatte sie alarmiert, und die Beamten sprangen aus dem Wagen und wollten ins Haus stürmen.
    Nur ein paar Sekunden zu spät…
    ***
    Die Straße war abgesperrt. Blaulichter flackerten, Fensterscheiben warfen bizarre Lichteffekte zurück. Zwei Weißgekleidete führten einen älteren Mann zu einem Ambulanzwagen.
    »Schock«, erklärte Conan Reynolds. »Die Frau ist ihm direkt vor den Wagen gefallen, er konnte gerade noch bremsen.«
    Chief Inspector Virgil Dobbs, der für seinen Dienstrang viel zu jung aussah, warf einen Blick auf den grauen Vauxhall Chevette. Die Räder des Wagens berührten beinahe den reglosen Körper der Frau. Jemand hatte schon Kreidezeichen auf den Asphalt gemalt.
    Noch immer herrschte tiefste Nacht. Schwarze Wolken bedeckten das bleiche Antlitz des Vollmonds. In der Düsternis sah der Leichnam noch schauriger aus.
    Dobbs sah an der Hausfassade nach oben. Ein Fenster war beschädigt, das Licht in der Wohnung zeigte fehlendes Glas und Zackensplitter im Rahmen.
    »Sechster Stock. Schätze, ihr Schutzengel war gerade mal zur Toilette…«
    Reynolds verzog mißbilligend das Gesicht.
    »Nun gucken Sie nicht schon wieder so dumm«, brummte Dobbs.
    »Ist Ihnen denn überhaupt nichts heilig?« zischte Reynolds.
    »Nur mein Kontostand. Wenn der unter Null sinkt, gefriert mein

Weitere Kostenlose Bücher