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0771 - Rückkehr der SOL

Titel: 0771 - Rückkehr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie erschienen wie erwartet kurz vor zwölf Uhr. Bully und Roi Danton empfingen sie in der Hauptschleuse des lemurischen Raumschiffes PHARAO.
    „Ich habe mir gedacht, daß wir erst essen", sagte Bully. „Ich hoffe, Sie haben viel Appetit mitgebracht."
    „Überhaupt keinen", antwortete Mayk Terna abweisend.
    „Glauben Sie, wir schlagen uns die Bäuche voll, so daß wir anschließend nicht mehr klar denken können?"
    Sie blickte ihn argwöhnisch an.
    „Wir haben eine ernsthafte Arbeit zu bewältigen, Bully. Es ist sinnlos, uns mit billigen Tricks davon ablenken zu wollen."
    Reginald Bull und Roi Danton blickten sich flüchtig an. Beiden wurde bewußt, daß sie die bevorstehende Inspektion vielleicht doch etwas auf die leichte Schulter genommen hatten.
    „Na schön, Mayk", lenkte Bully ein. „Ich war lediglich gastfreundlich. Wenn Ihnen das nicht paßt, vertilgen wir unsere Südland-Krebse allein."
    „Südland-Krebse?" fragte die Administratorin verblüfft. „Woher haben Sie die? Die gibt es hier nicht."
    Bully lächelte süffisant.
    „Ich weiß, Mayk. Leutnant Raydoc war so freundlich, einen schnellen Drei-Mann-Zerstörer in den Süden zu schicken. Seine Leute haben eine Menge Krebse mitgebracht."
    Die Administratorin leckte sich die Lippen. Bully sah ihr an, daß sie schwankend in ihrer Haltung geworden war. Raydoc hatte ermittelt, daß diese Krebse für Mayk Terna eine ganz besondere Leckerei waren.
    „Natürlich können wir sie auch nach der Besichtigung essen", sagte Bully.
    „Nein, nein", erwiderte die Administratorin etwas zu hastig. „Das geht nicht."
    Bully hätte eigentlich aufmerksam werden müssen, aber er wurde es nicht. Er war gar zu sehr darauf bedacht, die korpulente Administratorin zu einem Essen vor der Inspektion zu verführen.
    Von den Gedanken, die Mayk Terna hegte, ahnte er nichts.
    „Sie sind ein raffinierter Bursche", sagte die Administratorin schließlich. „Mir ist noch nie ein Mann begegnet, der so schlitzohrig ist wie Sie."
    „Ich nehme an, das soll ein Kompliment sein", entgegnete Bully und deutete eine Verbeugung an. „Darf ich Sie nun zu Tisch führen?"
    Mayk Terna strahlte ihn an.
    „Wissen Sie, Bully, wenn ich nicht schon verheiratet wäre, würde ich Sie wählen", sagte sie, übersah den Arm, den er ihr höflich bot, packte seinen Kopf mit beiden Händen, zog ihn blitzschnell an sich heran und drückte ihm einen Kuß auf die Lippen.
    Bully riß erschrocken die Arme hoch, konnte ihrem stahlharten Griff jedoch nicht entweichen und mußte noch einen zweiten Kuß hinnehmen.
    Er schnappte nach Luft und fuhr zurück, als sie ihn freigab.
    Mit funkelnden Augen blickte sie auf ihn herab, lächelte ihm wohlwollend zu und marschierte an ihm vorbei.
    „Kommt, Kinder", rief sie. „Jetzt essen wir erst einmal etwas.
    Wenn jemand so gastfreundlich ist wie Bully, dann darf man ihn nicht durch übertriebene Zurückhaltung beleidigen."
    Kayla Hildenbrandt blickte Bully flüchtig an und eilte dann rasch an ihm vorbei. Sie preßte sich die Hand vor den Mund.
    Bully platzte fast vor Wut. Er stand noch immer an der gleichen Stelle. Seine Hände öffneten und schlossen sich, und schließlich fuhr er sich mit dem Ärmel heftig über den Mund.
    „Das fette Weibsbild bringe ich noch mal um", sagte er mit bebender Stimme zu Roi Danton, der vor ihm stand und sich amüsierte. „Das schwöre ich dir. Und wenn ich ihr Gift unter die Krebse mischen muß."
    „Nimm dich zusammen", bat Danton. „Wir müssen diese Inspektion mit Anstand hinter uns bringen. Ein zweites Mal können wir sie nicht mit einem Alarmstart bluffen."
    Er legte Bully beruhigend die Hand auf den Arm. .
    „Nein", sagte Bully keuchend. Er atmete einige Male tief durch.
    „Nein, noch einmal würde ich auch nicht bluffen, sondern die Schiffe wirklich von Ovarons Planet abziehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich diese Weiber satt habe."
    Er ging hinter der Delegation aus Hildenbrandt hinterher und fuhr sich noch einige Male mit dem Ärmel über den Mund. Als er die Messe zusammen mit Danton betrat, saß Mayk Terna bereits am Tisch. Sie hatte schon einen der Krebse, die in Schalen auf der Tafel aufgestellt waren, aufgebrochen und verzehrte ihn gierig.
    „Schön, daß es Ihnen schmeckt, Mayk", sagte Bully bissig.
    Sie ließ ihre Faust auf den Tisch herabfallen, daß das Geschirr klirrte.
    „Tun Sie sich keinen Zwang an, Bully", rief sie. „Kommen Sie.
    Setzen Sie sich zu mir."
    „Mein Platz ist am anderen Ende der

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