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0833 - Orbit um Terra

Titel: 0833 - Orbit um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden waren. „Ruhig. Wir sind erst am Anfang unseres freien Lebens!" rief Bando Tone zurück. „Wir suchen einen Platz, der uns gefällt und alle Möglichkeiten bietet!"
    Sie waren nur eine kleine Minderheit. Acht Personen, davon drei Frauen. Die erste Gelegenheit, sich selbständig zu machen, hatten sie ergriffen. Jetzt suchten sie in der zerfallenden Stadt nach einem neuen Heim, das für sie Sicherheit und die Möglichkeit bot, durch Plünderung ein bequemes Leben zu führen.
    Keiner von ihnen war das, was man als kriminell bezeichnen würde. Aber die Verlockung, ohne den Zwang von Notwendigkeiten zu leben, war zu groß gewesen. „Außerdem war es Unfug, in der Nacht mit der Suche anzufangen!" murmelte Arcarea. Halmarck schwenkte seinen Scheinwerfer und drückte schweigend die Hand seiner Freundin. Sie hatten andere Pläne. „Dort vorn bewegt sich etwas!" rief Trent Gardano. „Nur ein Tier!" gab Halmarck ruhig zurück. „Keine Aufregung."
    Keiner von ihnen wußte genau, wo sich die Gruppe aufhielt. Niemand erkannte die Stadt in ihrem jetzigen Zustand wieder. In der Nacht verwandelten sich alle nicht genau zu definierenden Dinge in schreckliche Gespenster. Das also war die Erde, die sie so lange gesucht hatten. Ein verwüsteter Planet, auf dem nur die kleine Terra-Patrouille und die Menschen aus der SOL versuchten, eine Spur von Ordnung zu sichern.
    Die Gruppe stapfte in einem unregelmäßigen Gänsemarsch weiter. „Wir haben es jetzt schon schwer", murmelte Bando Tone. Der etwa sechzigjährige Mann war im Augenblick so etwas wie ein Anführer. „Und wenn wir nicht einen sicheren Unterschlupf finden, macht es uns die verdammte Patrouille vielleicht ganz unmöglich."
    Sie schafften es, den wütenden Regen zu ignorieren. Etwas wie der Rausch einer nie gekannten oder längst vergessenen Freiheit war über sie gekommen, als sie die SOL verlassen und den Boden ihrer Heimatwelt betreten hatten. Durch kniehohes Gras, das ihre Stiefel und Hosen durchnäßte, durch meterlange dornige Ranken, die ihre Kleidung zerrissen, stapften sie weiter. „Das ist ein Argument. Aber die Terra-Patrouille wird nicht überall zur gleichen Zeit sein können!" meinte Crome Mizzar, der Schalttechniker.
    Sie waren müde und durchnäßt. Irgendwie hatten sie sich die Freiheit anders vorgestellt. Aber als im Licht aus Halmarcks Scheinwerfer die breite, unregelmäßig verlaufende Spur erschien, war alles vergessen.
    Aufregung packte die acht Mitglieder. „Halmarck! Kann es ein Tier gewesen sein?" fragte Crome Mizzar aufgeregt.
    Cude Halmarck ging näher heran, senkte den Scheinwerfer und betrachtete die Spur genau. Dann hob er den Kopf und erklärte: „Nein. Es war ein Mensch."
    Arcarea und er hatten sich den sechs Abtrünnigen angeschlossen, aber es war eine Gruppierung, die sich schnell auflösen konnte. Arcarea und Halmarck wollten sich erst einmal in Ruhe umsehen. Sie waren entschlossen, in jeder Form den Menschen zu helfen, die auf Terra Ordnung schafften. Aber zuerst mußten sie unbeeinflußt Informationen sammeln. Diese erste Nacht hatte bereits ein gutes Stück Aufklärung gebracht. „Was hast du vor, Ody?" fragte die junge Frau. „Noch nichts. Wir sollten demokratisch entscheiden. Ein einzelner Mensch kann kaum eine Gefahr darstellen."
    „Wir sind hervorragend ausgerüstet. Wir haben Waffen", knurrte Bo-gna Rishter, die zweite Frau der Gruppe.
    Schon von der SOL und deren Magazinen aus waren sie gut ausgerüstet worden, alle jene tausend Menschen, die sich freiwillig gemeldet hatten. Aber auf dem Weg durch die Nacht hatten sie hier und dort haltgemacht und geplündert. Waffen, die Scheinwerfer, Überlebensausrüstungen ... das alles fand sich in den subirdischen Ladenpassagen, in denen die Ratten die einzigen Bewohner waren.
    Laut rief Bando Tone: „Folgen wir der Spur. Wenn es jemand von der Terra-Patrouille ist, schalten wir ihn aus, nicht wahr?"
    „Unfug", gab Cude Halmarck zurück. Sie nannten ihn auch Ody; sein erster Name lautete Odysseus. „Ihr verhaltet euch wie eine bewaffnete Bande von Plünderern und Marodeuren. Sehen wir nach; vielleicht ist es ein Außenseiter wie wir." Dee kicherte und rief: „Wir sind eine bewaffnete Plünderer-Bande, Ody!"
    Halmarck setzte sich an die Spitze der Gruppe und folgte langsam der Spur. Er war ausgebildeter Überlebensexperte. Alles, was er wußte, hatte er sich selbst an Bord der SOL beigebracht. Ein hochtrainierter Mann, der jede Minute genoß und voll auskostete. Die Spur

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