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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Radford wissen.
»Negativ. Nichts, wiederhole, nichts erkennbar da unten. Hab' noch Sprit für 'ne Stunde, over.«
»Bestätige eine Stunde Sprit«, erwiderte Radford.
»Sir, der letzte Kurs des Objekts war drei-vier-drei, Geschwindigkeit zwei-neun-null Knoten, Höhenverlust dreitausend Fuß pro Minute.
Wenn der nicht in diesem Fußabdruck hier ist, weiß ich nicht, wieso«, sagte der Operationsspezialist und tippte auf die Karte. Der Captain nippte an seinem Kaffee und zuckte die Schultern. Auf Deck stand die Bergungsmannschaft bereit. Zwei Schwimmer trugen Neoprenanzüge, und eine Bootsmannschaft konnte jeden Moment mit Beiboot abgesetzt werden. Mit sämtlichen Ferngläsern an Bord wurde nach blinkenden Lichtern und allem sonstigen Ausschau gehalten, und das Sonar horchte nach dem hochfrequenten Ping der Not-Ortung des Flugzeugs. Diese Geräte waren so konstruiert, daß sie einen heftigen Aufschlag unbeschadet überstanden, und sie wurden automatisch aktiviert, wenn sie mit Meerwasser in Berührung kamen, und die Energie ihrer Batterie reichte für mehrere Tage. Das Sonar der Radford war so empfindlich, daß es das verdammte Ding auf dreißig Meilen Entfernung aufgespürt hätte, und sie befanden sich nahezu unmittelbar über der von der Radarmannschaft berechneten Absturzstelle. Weder das Schiff noch seine Besatzung hatten vorher an so einer Rettungsaktion teilgenommen, aber sie wurden dafür ausgebildet und regelmäßig trainiert, und jeder einzelne Handgriff klappte so perfekt, wie sich der CO nur wünschen konnte.
»USS Radford, USS Radford, hier ist Valetta Approach, over.«
Der Kapitän nahm das Mikrofon. »Valetta, hier Radford.«
»Haben Sie etwas gefunden? Over.«
»Negativ, Valetta. Unser Helikopter hat das ganze Gebiet abgesucht, nichts zu berichten.« Sie hatten Malta bereits um bestätigte Daten gebeten zur letzten Geschwindigkeit des Flugzeugs und zum Kurs, aber es war vom zivilen Radar verschwunden, noch bevor es die genaueren Instrumente des Zerstörers verloren. An beiden Enden der Funkverbindung wurde geseufzt. Sie alle wußten, wie das Ganze ausgehen würde.
Die Suche würde einen vollen Tag andauern, und nichts würde gefunden werden, und das war's dann. Ein Telex war bereits an den Hersteller geschickt worden, um ihn zu informieren, daß eines seiner Flugzeuge über dem Meer vermißt wurde. Vertreter von Gulfstream würden nach Bern fliegen, um Wartungsberichte und andere Aufzeichnungen über die Maschine auszuwerten, in der Hoffnung auf irgendeinen Anhaltspunkt, und der ganze Fall würde dann in jemandes Geschäftsbuch unter »unbekannt« verbucht. Doch das Spiel mußte zu Ende gespielt werden, und, zum Teufel, es war immerhin ein gutes Training für die Mannschaft der USS Radford. Sie würde es mit einem Achselzucken abtun.
Es war ja niemand unter den Opfern, den sie kannten, so wünschenswert und erhebend eine erfolgreiche Rettung auch gewesen wäre.
*
    Es war vermutlich der Geruch, der ihr sagte, was nicht stimmte. Die Fahrt vom Flughafen war kurz. Draußen war es immer noch finster, und als der Laster anhielt, litten Arzt und Schwester immer noch unter den Folgen ihrer langen Reise. Als sie ankamen, war das erste, Schwester Jean Baptiste nach drinnen zu bringen. Erst dann zogen beide die Plastikanzüge endgültig aus. Maria Magdalena strich ihr kurzes Haar glatt und atmete tief durch. Schließlich nahm sie sich die Zeit, sich umzusehen, und war überrascht von dem, was sie sah. Moudi sah ihre Verwirrung und führte sie nach drinnen, noch ehe sie etwas sagen konnte.
    Und da befiel sie der Geruch der Affen, gewiß nichts, das man mit Paris assoziieren würde oder mit einem Ort, der so sauber und ordentlich war, wie es das Pasteur-Institut sein müßte. Maria Magdalena sah sich um und stellte fest, daß die Schilder an den Wänden nicht französisch waren. Sie hatte keine Ahnung, in welcher Lage sie war; es gab nur Dinge, die sie verwirrten und aus denen sich Fragen ergaben - und dann war es Zeit, ehe gefragt werden konnte. Ein Soldat erschien und führte sie weg, und sie war noch zu perplex, um etwas sagen zu können. Sie blickte nur über die Schulter auf einen unrasierten Mann in Chirurgengrün; der traurige Blick in seinem Gesicht verstärkte nur ihre Verwirrung.
»Was hat das zu bedeuten? Wer ist sie?« wollte der Direktor des
    Projekts wissen.
»Es ist eine Regel ihrer Religion, daß sie nicht allein reisen dürfen. Um ihre Keuschheit zu schützen«, erklärte Moudi. »Andernfalls

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