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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mach's.«
»Und ich fange an, den kleinen Bastard auseinanderzupflücken«, versprach sie.
Es schien ein langer Weg vom Labor zurück zu seinem Büro.
»Dr. Lorenz ist zur Zeit in einer Konferenz«, sagte eine Sekretärin. Das reichte meistens zur Abschreckung. Diesmal aber nicht.
»Unterbrechen Sie ihn doch bitte. Sagen Sie ihm, es ist Pierre Alexandre am Johns Hopkins, und es ist wichtig.«
»Ja, Doktor. Bitte warten Sie.« Sie drückte einen Knopf, dann einen weiteren. »Dr. Lorenz, bitte, es ist dringend.«
»Ja, Marjorie?«
»Ich habe Dr. Alexandre auf Leitung drei. Er sagt, es ist wichtig, Sir.«
»Danke.« Gus schaltete um. »Bitte kurz, Alex, hier entwickelt sich eine Situation«, sagte er in einem ungewöhnlich geschäftlichen Ton.
»Weiß ich. Ebola hat's auf diese Halbkugel geschafft«, verkündete Alexandre.
»Haben Sie ebenfalls mit Mark gesprochen?«
»Mark? Mark wer?« fragte der Dozent.
»Warte, warte, einen Schritt zurück, Alex. Weshalb rufen Sie hier an?«
»Wir haben zwei Patienten auf meiner Station, und beide haben ihn.«
»In Baltimore?«
»Ja, und jetzt - wo sonst noch, Gus?«
»Mark Klein hat in Chicago eine weibliche, 41. Ich habe die Blutproben schon mikroskopiert.« In zwei weit voneinander entfernten Städten taten zwei Weltklasse-Experten das gleiche. Ein Augenpaar fixierte eine Wand in einem kleinen Büro. Das andere sah an einem Konferenztisch herab zu zehn anderen Ärzten und Wissenschaftlern. Der Ausdruck war in beiden Fällen identisch. »Ist einer von beiden in Chicago oder Kansas City gewesen?«
»Negativ«, sagte Alexandre. »Wann ist Marks Fall aufgetaucht?«
»Gestern nacht, um zehn rum. Ihre?«
»Heute morgen kurz vor acht. Ehemann mit allen Symptomen. Frau nicht, aber ihr Blut ist positiv ... Oh, Scheiße, Gus ...«
»Ich muß gleich Detrick anrufen.«
»Tun Sie das. Halten Sie das Faxgerät im Auge, Gus«, riet Alexandre.
»Bleiben Sie erreichbar. Kann sein, daß ich Ihren Input brauche.«
»Darauf können Sie wetten!« Alex dachte darüber nach, als er auflegte. Er mußte noch einen anrufen.
»Dave, Alex.«
»Nun?« fragte der Dekan.
»Mann und Frau beide positiv. Frau noch nicht symptomatisch. Mann zeigt alle klassischen Anzeichen.«
»Also, was ist los, Alex?« fragte der Dekan, auf der Hut.
»Dave, los ist, daß ich Gus bei einer Stabskonferenz erwischt habe. Sie diskutierten einen Ebola-Fall in Chicago. Mark Klein hatte wohl um Mitternacht angerufen. Nichts Gemeinsames zwischen dem und unseren Index-Fall hier. Ich, mh, glaube, wir haben hier eine potentielle Epidemie im Entstehen. Wir müssen unsere Notaufnahme alarmieren. Es könnte hier sehr gefährliches Zeugs hereinrollen.«
»Epidemie? Aber ...«
»Das muß ich entscheiden, Dave. CDC redet mit der Army. Ich weiß genau, was die oben in Detrick sagen werden. Vor sechs Monaten hätte ich dort die Telefonate geführt.« Die andere Leitung Alexandres begann zu läuten. Seine Sekretärin nahm im Vorzimmer ab. Einen Moment später steckte sie den Kopf zur Tür herein.
»Doktor, es ist die Notaufnahme, sie sagen, man braucht Sie dort.«
Alex gab auch diese Nachricht an den Dekan weiter.
»Wir treffen uns dort, Alex«, sagte Dave James.
*
    »Beim nächsten Anruf auf Ihrem Beantworter werden Sie für Ihre Mission freigegeben«, sagte Herr Alahad. »Die Zeitplanung obliegt Ihnen.«
Er mußte nicht hinzufügen, daß Raman besser alle Nachrichten löschen sollte. Das hätte erniedrigend einem gegenüber gewirkt, der bereit war, sich für die Sache hinzugeben. »Wir werden uns in diesem Leben nicht wiedersehen.«
»Ich muß zu meiner Arbeitsstelle.« Raman zögerte. So war der Befehl doch gekommen. Die beiden Männer umarmten sich, und der jüngere ging.
*
    »Cathy?« Sie sah auf, als Dr. Katz seinen Kopf zu ihrer Tür reinsteckte. »Yeah, Bernie?«
»Dave hat für zwei Uhr ein Treffen der Abteilungsleiter in seinem Büro
    einberufen. Ich bin weg nach New York für die Konferenz bei Columbia, und Hal operiert heute nachmittag. Nehmen Sie meinen Platz ein?« »Sicher, ich bin frei.«
»Danke, Cath.« Sein Kopf verschwand wieder. SURGEON kehrte zu
den Akten zurück.
    David James war in der Notaufnahme. Hinter der Maske sah er aus wie jeder andere Arzt.
Dieser Patient hatte mit den anderen beiden nichts zu tun. Er erbrach sich in die Schale. Es war Hinweis genug für innere Blutung.
Die gleiche junge Assistenzärztin betreute auch diesen Fall. »Keine nennenswerten Reisen. Sagt, er wäre in New York gewesen. Theater, AutoShow,

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