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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der sicherste Platz in der Maschine. Alexandre hatte seit Jahren nicht mehr im Black Hawk gesessen. Der Vierpunktgurt war aber noch wie gehabt. Cathy schnallte sich gleich selbst an. Der kleinen Katie mußte geholfen werden, aber ihren rosa Helm mit aufgemaltem Häschen - sicher der Einfall irgendeines Marines - fand sie toll. Sekunden später begann sich der Rotor zu drehen.
»Dies geht alles ein bißchen schnell«, sagte Alex über Bordfunk. »Meinen Sie vielleicht, wir sollten warten?« antwortete Cathy über ihr
    Mikrofon.
»Nein.« Und es ginge nicht an, zu sagen, er wäre zum Besuch beim
Präsidenten nicht korrekt gekleidet. Die Maschine hob ab und drehte bei
rund dreihundert Fuß nach Süden ab.
»Colonel?« fragte Cathy den Piloten im rechten Sitz.
»Ja, Ma'am.«
»Geben Sie Dampf«, befahl sie.
Goodman hatte SURGEON noch nie wie einen Chirurg sprechen hören.
Der Kommandoton war einer, den jeder Marine erkennen könnte. Er senkte den Bug und brachte den Black Hawk auf 160 Knoten. »Ha'm Sie's eilig, Colonel?« kam vom Reservehubschrauber. »Die Lady, ja. Route Berta, direkter Anflug.«
»Mr. President?«
»Ja, Andrea?« Ryan sah hoch.
»Ihre Frau ist auf dem Herweg von Baltimore. Sie muß Sie sprechen,
den Grund kenn' ich nicht. Zirka fünfzehn Minuten«, sagte ihm Price. »Nichts Schlimmes?« fragte Jack.
»O nein, alle in Ordnung, Sir. SANDBOX ist bei ihr«, versicherte
Andrea.
»Okay.« Ryan wandte sich wieder dem neuesten Bericht zu. »Tja, es ist offiziell ein Schußwechsel in sauberer Notwehr, Pat.«
Murray wollte es seinem Inspektor selbst mitteilen. Das hatte sowieso nie in
Zweifel gestanden.
»Wünschte, ich hätte den letzten lebend erwischt«, sagte O'Day
säuerlich.
»Das können Sie vergessen. Da war keine Chance, nicht mit den
Kindern dort. Ich meine, da wird noch eine kleine Dekorationsfeier für Sie
arrangiert.«
»Haben wir schon etwas Neues zum Azir-Typen?«
»Das Foto von seinem Führerschein und eine Menge Dokumente, aber
davon abgesehen, war's schwierig zu beweisen, daß er je existiert hat.« Es
waren klassische Umstände. Irgendwann Freitag nachmittag hatte
>Mordecai Azir< seinen Wagen zum Flughafen Baltimore-WashingtonInternational gefahren und einen Flug nach NY-Kennedy genommen. Das
wußten sie vom USAir-Schalterbeamten, der ihm die Karte verkauft hatte.
Dann war er wie eine Rauchwolke am windigen Tag verschwunden,
zweifellos mit einem jungfräulichen Satz Papiere.
Vielleicht hatte er sie für einen internationalen Flug von New York aus
verwendet. War er wirklich schlau vorgegangen, war's erst ein Taxi nach
Newark oder LaGuardia, für einen internationalen Flug von jenem oder
nach Kanada von diesem aus. Auch jetzt noch befragten Agenten aus dem
Büro New York Leute an den Schaltern aller Linien. Aber fast jede
Fluglinie der Welt war in Kennedy vertreten, und die Schalterbeamten dort
sahen täglich Tausende Gäste. Vielleicht würden sie feststellen können,
welchen Flug er genommen hatte, aber wenn, hätte er's bis dahin fast bis
zum Mond schaffen können.
»Ausgebildeter Spion«, bemerkte Pat O'Day. »Eigentlich nicht so
schwer, oder?«
Da kamen Murray wieder die Worte seines FBI-Chefs in den Sinn:
Wenn's einmal klappte, klappte es auch mehrmals. Hier gab's Grund zur
Annahme, ein kompletter Spionagering - schlimmer noch, Terroristenring -
harre in seinem Land auf Befehle ... zu welchem Zweck? Und alles, was
dessen Mitglieder tun mußten, um nicht entdeckt zu werden, war nichts,
Samuel Johnson hatte einst bemerkt, das müsse eigentlich jedem gelingen. Der Hubschrauber landete, zur Überraschung der Reporter, die
Stallwache hielten. Alles Unerwartete war in Washington berichtenswert.
Sie erkannten Cathy Ryan. Ihr weißer Kittel war aber ungewöhnlich, und
das Erscheinen einer weiteren Person in Weiß, diesmal über Grün,
veranlaßte sofortige Spekulation über einen medizinischen Notfall im
Zusammenhang mit dem Präsidenten. Dies traf zwar auf bestimmte Weise
tatsächlich zu, aber ein Sprecher kam herüber und sagte: Nein, dem
Präsidenten ginge es gut an seinem Schreibtisch bei der Arbeit, und nein,
man wisse nicht, weshalb Dr. Ryan vorzeitig heimgekehrt wäre. Ich bin hier in falscher Montur, dachte Alex. Die Blicke der Agenten
bestätigten dies, und jetzt fragten sich auch diese, ob SWORDSMAN
vielleicht krank wäre, was mehrere Funk-Rückfragen veranlaßte, die
abgeschmettert wurden. Cathy führte ihn durch den Korridor und direkt ins
Oval Office. Die Agenten hatten SURGEON noch

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