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09 - Denn sie betrügt man nicht

09 - Denn sie betrügt man nicht

Titel: 09 - Denn sie betrügt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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illegalen Einwanderer im allgemeinen in der Stadt unterzutauchen. In London oder Birmingham oder anderen Städten, wo es große asiatische Gemeinden gibt.«
    »Hm, ja. Das wird schon so sein«, murmelte Armstrong, während er in dem Ordner blätterte. »Aber wir sind ja nicht weit von den Häfen entfernt, nicht wahr? Da kann immer mal ein Illegaler durch die Maschen schlüpfen.
    Deshalb legt Mr. Malik größten Wert auf Wachsamkeit, damit solche Leute sich hier nicht einschmuggeln.«
    »Hätte Haytham Querashi draufkommen können, wenn Mr. Malik illegale Ausländer in seinem Betrieb beschäftigen würde?« fragte Barbara.
    Ian Armstrong blickte auf. Ihm war sofort klar, worauf sie hinauswollte, und er machte keinen Hehl aus seiner Erleichterung, nun nicht mehr selbst im Rampenlicht zu stehen. Dennoch schien er keinen Versuch zu machen, seine Antwort zu färben. »Er hätte vielleicht Verdacht geschöpft. Aber wenn jemand ihm gut gefälschte Papiere vorgelegt hätte, glaube ich nicht, daß er etwas gemerkt hätte. Er war ja kein Engländer. Woher hätte er wissen sollen, worauf er achten muß?«
    Barbara hätte gern gewußt, wieso man dafür als Engländer besser geeignet sein sollte. Eine gute Fälschung war eine gute Fälschung, das hatte doch nichts damit zu tun, wo der Mensch, der sie sich ansah, geboren war, oder?
    Armstrong überflog eine Seite in seinem Ordner. Dann sah er zwei weitere durch. »Das hier sind die Listen der Aushilfskräfte, die zuletzt eingestellt wurden«, erklärte er. »Aber ein Kumhar ist nicht unter ihnen. Tut mir leid.«
    Folglich mußte Querashi ihn privat gekannt haben, sagte sich Barbara. Es hätte sie interessiert, woher. Über die pakistanische Organisation, die, wie Emily ihr erzählt hatte, Muhannad Malik aufgezogen hatte? Es war eine Möglichkeit.
    Emily sagte gerade: »Angenommen, es ist jemand von Querashi an die Luft gesetzt worden, egal ob Teilzeitarbeiter oder nicht, stünde der da auf der Liste?«
    »Die ehemaligen Angestellten haben natürlich Personalakten«, antwortete Armstrong und wies auf die Aktenschränke an der Wand. Aber noch während er sprach, wurde sein Ton zerstreut, und er lehnte sich mit nachdenklicher Miene in seinem Sessel zurück. Was ihm da durch den Kopf ging, schien ihn zu erleichtern, denn er nahm nun endlich ein Taschentuch heraus und tupfte sich das Gesicht damit ab.
    »Ihnen ist ein Gedanke gekommen?« fragte Emily ihn.
    »An einen ehemaligen Angestellten?« fügte Barbara hinzu.
    »Es ist wahrscheinlich nichts. Ich weiß nur davon, weil einer seiner Kollegen in der Versandabteilung mir hinterher davon erzählt hat. Es gab offensichtlich einen ziemlichen Wirbel.«
    »Weshalb?«
    »Es ging um Trevor Ruddock, einen jungen Mann aus der Stadt. Haytham hat ihn vor ungefähr drei Wochen fristlos entlassen.«
    Armstrong ging zu einem der Aktenschränke und sah eine Schublade durch. Er zog einen Hefter heraus, setzte sich damit an den Tisch und las ein Dokument, das er enthielt. »Ja, hier haben wir es ... hm. Nicht sehr schön.« Er blickte auf und lächelte. Was Trevor Ruddocks Akte enthielt, war für ihn offenbar frohe Botschaft, und er scheute sich nicht, seine Freude darüber zu zeigen. »Trevor wurde entlassen, weil er gestohlen hatte, steht hier. Den Bericht hat Haytham geschrieben. Er hat Trevor offenbar mit einer Palette unserer Produkte ertappt und auf der Stelle hinausgesetzt.«
    »Sie sprachen von einem jungen Mann«, bemerkte Barbara. »Wie alt ist er denn?«
    Armstrong warf einen Blick in die Akte. »Einundzwanzig.«
    Emily sah, worauf sie hinauswollte. »Hat er eine Frau? Kinder?«
    Und Armstrong sah es auch. »Nein«, antwortete er. »Aber er lebt zu Hause, wie in seiner Bewerbung steht. Und ich weiß, daß außer ihm noch fünf Kinder da sind. Und nach der Adresse zu urteilen, die er angegeben hat ...« Armstrong hob den Kopf und sah die beiden Polizeibeamtinnen an. »Na, es ist nicht gerade die beste Gegend. Ich kann mir vorstellen, daß seine Familie jeden Penny brauchte, den er verdiente. So ist das in diesem Teil der Stadt.«
    Nachdem er das gesagt hatte, schien ihm bewußt zu werden, daß jeder Versuch seinerseits, ihren Verdacht auf jemand anders zu lenken, möglicherweise nur dazu führen würde, ihren Argwohn gegen ihn selbst zu verstärken. Er fügte daher hastig hinzu: »Aber Mr. Malik hat sich für den Jungen eingesetzt. Hier liegt eine Kopie eines Briefes, den er an einen anderen Geschäftsmann in der Stadt geschrieben hat, um

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