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09 - Denn sie betrügt man nicht

09 - Denn sie betrügt man nicht

Titel: 09 - Denn sie betrügt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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er nicht eins der beiden Fenster öffnete.
    »Vor Haythams Ankunft mußte Muhannad neben seinen eigentlichen Aufgaben Mr. Armstrongs Arbeit beaufsichtigen. Mr. Armstrong war nur zur Aushilfe bei uns, und da er nicht zur Familie gehört, mußte seine Arbeit genauer überwacht werden. Als Produktionsleiter war er für den Betrieb der ganzen Firma verantwortlich, und wenn ich auch sagen muß, daß er gute Arbeit geleistet hat, so wußte er doch, daß er nur auf Zeit bei uns tätig war. Er hatte daher keinen Grund, es ganz so genau zu nehmen wie jemand mit einem dauerhaften Interesse an der Firma.« Er hob abwehrend eine Hand, als Emily Anstalten machte, eine weitere Frage zu stellen. »Ich will damit nicht sagen, daß wir mit Mr. Armstrongs Arbeit nicht zufrieden waren. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich ihn nach Haythams Tod nicht gebeten zurückzukommen.«
    Dies war genau der Punkt, auf den Barbara Havers mit so viel Nachdruck hingewiesen hatte. Armstrong hatte seine Stellung in der Firma Malik wiedererhalten.
    »Und wie lange werden Sie Mr. Armstrong diesmal in Ihrer Firma behalten?«
    »So lange, bis ich einen anderen geeigneten Ehemann für meine Tochter gefunden habe, der eine Stellung in der Firma übernehmen kann.«
    Und das, dachte Emily, konnte einige Zeit dauern, Zeit, die Ian Armstrong dazu nutzen konnte, seine Stellung zu festigen. »Hat Mr. Armstrong Mr. Querashi gekannt?«
    »Aber ja. Ian hat, bevor er uns verlassen hat, fünf Tage lang mit Haytham zusammengearbeitet, um ihn einzuweisen.«
    »Und wie sind die beiden miteinander zurechtgekommen?«
    »Durchaus problemlos, wie es schien. Aber Haytham war auch ein angenehmer Mensch. Er war warmherzig und sympathisch, freundlich, ohne neugierig zu sein. Hier in der Firma hatte er keine Feinde.«
    »Er kannte alle Mitarbeiter der Firma?«
    »Das mußte er schon. Er war doch Produktionsleiter.«
    Und das hieß, daß man jeden einzelnen befragen mußte, dachte Emily, denn jeder hatte Feinde, ganz gleich, was Akram Malik sagte. Es kam darauf an, sie zu finden. Im Geist stellte sie zwei Constables für diese Aufgabe ab. Sie konnten diesen Konferenzraum hier benutzen. Sie würden diskret sein.
    »Und außerhalb des Werkes? Was für Bekannte hatte Mr. Querashi da?«
    Akram überlegte. »Wenige. Aber er kannte natürlich die Leute von der Gentlemen's Cooperative. Ich hatte ihm vorgeschlagen beizutreten, und das hat er auch sofort getan.«
    Emily wußte von der Gentlemen 's Cooperative. Sie hatte einen vorherrschenden Platz in dem Bild eingenommen, das Akram Malik während seines Wahlkampfs von sich gezeichnet hatte. Es war eine Vereinigung von Geschäftsleuten der Stadt, die Akram Malik ins Leben gerufen hatte, kurz nachdem er seine Fabrik eröffnet hatte. Man traf sich jede Woche einmal zum Lunch und jeden Monat einmal zum Abendessen, und Zweck des Vereins war es, für ein gutes Klima zu sorgen, die Zusammenarbeit im Geschäftsleben und das engagierte Bemühen um das wirtschaftliche Wachstum der Stadt und das Wohlergehen ihrer Bürger zu fördern. Es ging darum, unter den Mitgliedern Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu pflegen, da Menschen, die ein gemeinsames Ziel haben, nach Auffassung des Vereinsgründers in Harmonie miteinander leben. Es war interessant, dachte Emily, sich den Unterschied zwischen der Gentlemen's Cooperative, die Akram Malik gegründet hatte, und Jum'a, die von seinem Sohn gegründet worden war, vor Augen zu halten. Sie fragte sich, wie das Verhältnis zwischen diesen beiden Männern war und ob es auch den zukünftigen Schwiegersohn betroffen hatte.
    »Ist Ihr Sohn auch Mitglied dieser Gruppe?« fragte sie neugierig.
    »Muhannads Anwesenheit ist nicht unbedingt das, was ich wünsche«, antwortete Malik. »Aber ja, er ist Mitglied.«
    »Der guten Sache weniger verpflichtet als Mr. Querashi?«
    Maliks Gesicht war ernst. »Sie versuchen, meinen Sohn mit Mr. Querashis Tod in Verbindung zu bringen, nicht wahr?«
    »Wie stand denn Ihr Sohn zu dieser arrangierten Heirat?« konterte sie.
    Einen Moment lang sah es aus, als wollte Akram Malik keine weiteren Fragen über seinen Sohn beantworten, solange ihm Emily nicht sagte, was sie bezweckte. Dann aber besann er sich.
    »Da auch Muhannad verheiratet wurde, hatte er damit kein Problem.« Er setzte sich etwas gerader in seinen Sessel. »Mein Sohn war nicht einfach zu erziehen, Inspector. Er hat sich meiner Meinung nach zu sehr von der westlichen Kultur beeinflussen lassen. Und das drückt sich

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