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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Gruppe. Stattdessen schwärmten sie auf dem Talboden und teils auch über die Hügel aus: mindestens zwei Dutzend dieser Wesen, vielleicht auch dreißig. Selbst als Linden sich anstrengte, konnte sie keine Bande aus Theurgie, keine verstärkte kollektive Macht entdecken. Trotzdem war unverkennbar, dass sie mit gemeinsamer Absicht unterwegs waren.
    Als die vordersten Wesen noch ein Dutzend Riesen-Schritte entfernt waren, riss Raureif Kaltgischt ihr Steinschwert aus der Scheide. »Halt!«, rief sie den tanzenden Flammen, den grünen Reflektionen laut entgegen. »Freund oder Feind, wir fordern Unterhandlungen! Erklärt eure Absicht. Nennt eurer Begehr. Wir haben vor, uns zu verteidigen, wenn wir müssen!«
    Der Wind riss ihre Worte mit sich fort, als sollten sie nie gehört werden.
    Die acht oder zehn Wesen unmittelbar vor ihr machten jedoch halt. Die Übrigen gingen noch einige Schritte weiter. In einer Bewegung, die sich vom Talboden aus über die Hänge verbreitete, blieben dann auch sie nacheinander stehen.
    Nun war die Gesellschaft halbkreisförmig von in Händen getragenen Flammen umgeben, die dem stürmischen Wind trotzten, nicht einmal flackerten.
    Eines der Wesen sprach, aber Linden konnte nicht beurteilen, welches. Vielleicht sprachen alle gemeinsam mit einer einzigen Stimme. Ohne sichtbare Anstrengung und gänzlich gefühllos sagte es: »Wir sind die Feroce.«
    Die Stimme klang eigentümlich matschig, feucht und verschwommen: wie zwischen Zehen heraufquellender Schlamm.
    »Wir sind die Schwertmainnir der Riesen«, antwortete Kaltgischt. Ihre Klinge zitterte nicht im Geringsten. »Was führt euch hierher?«
    Die Schmerzen in Lindens Bein hatten zu brennen begonnen. Ohne sich auf den Stab zu stützen, hätte sie wahrscheinlich kaum mehr stehen können.
    »Unter euch«, antwortete das oder die Wesen, »ist ein machtvoller Stab.« Vielleicht waren sie alle nur Ausprägungen des selben Wesens. »Das grausame Metall werden wir nicht berühren. Es ist uns ein Abscheu. Aber wir wollen den Stab. Unser Hoch-Gott hungert nach ihm.«
    Linden leise stöhnend, wie ihr der Wind den Atem raubte. Jesus, ihr Bein …!
    Alle Riesinnen zogen ihre Schwerter. Stave trat etwas näher an Linden heran. Mit seiner Garotte in den Händen bezog Mahrtiir Stellung bei Sturmvorbei Böen-Ende und Jeremiah.
    Der Wind schwoll zu einem Sturm an, der so herzlos und eisig wie das Ödland im Inneren einer Zäsur war.
    Wer waren die Feroce? Was waren sie?
    »Den Stab des Gesetzes könnt ihr nicht haben!«, erwiderte die Eisenhand laut.« Sie sprach energisch, aber nicht drohend. »Erzählt ihr uns jedoch vom Hunger eures Hoch-Gotts, finden wir vielleicht eine andere Möglichkeit, ihm zu Diensten zu sein. Wir fürchten keine Gewalt, wünschen sie andererseits auch nicht. Stattdessen ziehen wir freundschaftliches Einvernehmen in allen Dingen vor. Sprich also. Lass uns gemeinsam euer Bedürfnis ergründen.«
    Linden hörte Wasser platschen und Schlamm quatschen, als das Wesen antwortete: »Wir sind die Feroce. Wir haben keine Bedürfnisse.«
    Sah sie eine Vielzahl grüner Flammen hell auflodern, wie Pestilenz in den Himmel steigen? Nein, das war nur Einbildung. Eine Halluzination, keine Magie. Um sie herum herrschte weiter Nacht.
    Eine subtile Veränderung der Atmosphäre. Realitäten, die beiseite geschoben und ersetzt wurden.
    Vorübergehend das Gefühl, zu fallen. Ein kurzer Schwindel, als hätte sie das Gleichgewicht verloren.
    Aber sie fing sich wieder. Ihr Bein war belastbar. Es tat nicht weh.
    Es hatte nie wehgetan. Der Schmerz war verschwunden. Sie hatte ihn bereits vergessen. Nur ihre Handfläche tat weh, wo sie ihre Autoschlüssel hineingegraben hatte.
    Sie war in dem Farmhaus, Covenants Haus. Es ächzte und knirschte um sie herum, erbebte unter stürmischen Windstößen. Draußen zuckten Blitze herab: eine erratische Folge von Gewaltausbrüchen aus heiterem Himmel. Donnerschläge erschütterten das Holzfachwerk des alten Hauses. Balkenverbindungen knarrten unter der Gewalt des Unwetters, bei dem seltsamerweise kein Regen fiel.
    Der Küchenfußboden war mit den Überresten von Covenants früherem Leben bedeckt. Blut stockte in gerinnenden Lachen. Aber sie blieb nicht dort stehen. Sie warf sich nicht herum und flüchtete. Stattdessen betrat sie den kurzen Gang, der zu den drei Türen führte. Covenants Schlafzimmer. Das Bad. Und der letzte Raum, in dem er Joan gepflegt hatte.
    Linden folgte Blutspritzern und dem schwachen Lichtstrahl ihrer

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