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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zu der Vermutung, der Mann hätte sich einen Wanderstock unter Hose und Jackett gesteckt, der ihn so ungeheuerlich gerade laufen ließ.
    Nein, das alles war nicht Artimus’ Welt. Schlimm genug, dass Zamorra auf diesem Château hauste. Gut, nichts gegen alten Südstaatenvillen… aber diese Franzosenprunkbauten waren nicht nach Artimus’ Geschmack.
    Im Grunde hatte er auch nicht vorgehabt, hier so rasch wieder zu erscheinen, doch der Anruf Zamorras war Anlass genug gewesen, dieses zu ändern. Dalius Laertes war in Not. Zwischen Dalius und van Zant gab es eine ganz besondere Verbindung, die darauf beruhte, dass sie beide die gleiche Frau geliebt hatten – Khira Stolt, die kleinwüchsige Frau, mit der Artimus sein Leben hatte verbringen wollen. Dalius Laertes hingegen hatte Khiras Leben vom Tag ihrer Geburt an verfolgt und Einfluss darauf genommen.
    Als Khira dann durch den Vampirdämon Sarkana getötet wurde, hatte das die so ungleichen Männer fest zusammengeschweißt.
    Doch das war ja noch nicht alles – als Dalius’ Sohn Sajol den Weg gewählt hatte, bei den Herrschern über die weißen Städte zu bleiben, war das Bewusstsein seines Vaters aus ihm entwichen. Es musste sich seinen alten, den eigenen Körper suchen, doch dazu benötigte es einen Wirt , der es auf diesem Weg beherbergen und begleiten musste.
    Dalius hatte Rola DiBurn gewählt, die jetzige Geliebte van Zants.
    Er hatte sich in ihrem Bewusstsein eingenistet. Nachdem die Trennung der beiden erfolgreich abgeschlossen war, nachdem also Laertes Bewusstsein wieder in seinem richtigen Körper ruhte, war scheinbar alles wieder im Lot.
    Scheinbar, denn Rola war seither verändert. Sie machte ihre Arbeit bei no tears nach wie vor ausgezeichnet, zwischen ihr und Artimus gab es auch keinerlei Streitigkeiten, doch Rola schien in einer tiefen Depression gefangen zu sein. Oft hatte Artimus sie beobachtet, wie sie weinend in ihrem Bett lag. Er hatte sie gefragt, ob und wie er helfen könne, doch sie konnte es ihm auch nicht sagen. Sie sah keinen Grund für ihren Zustand.
    Vielleicht, so hoffte Artimus, konnte Laertes ihm sagen, was er tun sollte.
    Allerdings hatte der wohl so seine eigenen Probleme, wie Zamorra am Telefon kurz erläutert hatte. Zudem war wohl etwas geschehen, dass den Professor vor ein Rätsel stellte. Auch da war Artimus nicht voll informiert, doch es ging wohl um Ted Ewigk. Van Zant kannte den Mann nur aus Berichten von Nicole und Zamorra.
    Butler William baute sich vor Artimus auf.
    »Sir, ich werde ihre Ankunft dem Herrn Professor nun melden. Wenn Sie hier bitte auf ihn warten wollen?« Dabei machte der Mann ein Gesicht, als hätte er gerade erst in eine Zitrone gebissen. Andererseits – sauer macht lustig, so sagte man zumindest. Bei William hätte das sicher niemals diese Wirkung gehabt.
    Van Zant grinste ihn an. »Sagen Sie mir einfach, wo ich den alten Amulettschwinger finden kann. Ich kenne mich hier gut genug aus, um nicht erst lange auf die Ankunft ihres erlauchten Dienstherrn warten zu müssen.«
    Williams Blick bekam eine Nuance von Unwillen, doch er beherrschte sich wie immer perfekt. Einzig die rechte Augenbraue zuckte ein klein wenig.
    »Sehr wohl, mein Herr. Bitte die Treppe hinauf, den Gang nach rechts und…«
    Van Zant klopfte ihm auf die Schulter. »Schon gut, schon gut, ich finde ihn schon. Sie dürfen also ruhig wieder verschwinden und das Silber weiter putzen.« Artimus war bereits am Treppenabsatz, als ihn Williams Stimme zurückhielt. Und nun klang sie nicht überheblich oder englisch korrekt.
    »Mister van Zant? Ich weiß nicht, ob Sie darüber informiert sind. Wenn nicht, dann sage ich es Ihnen jetzt. Miss Duval hat das Château verlassen.«
    Artimus ging ein paar Schritte zurück auf den Butler zu. »Verlassen? Wohin ist sie denn gegangen?« Artimus verstand den Sinn dieser Mitteilung nicht, denn es war nichts Außergewöhnliches daran, dass Nicole sich irgendwo ohne Zamorra einen schönen Tag machte, um Boutiquen zu plündern und deren Verkäuferinnen zu ärgern.
    Butler William schüttelte den Kopf. »Mit ›Verlassen‹ meine ich, dass sie für immer gegangen ist. Es hat großen Streit gegeben.« Artimus glaubte sich verhört zu haben. Nicole und Zamorra – kein Paar mehr? Absolut undenkbar.
    »Es wäre sicher besser, wenn Sie den Professor nicht nach Miss Duval fragen, ehe er sich Ihnen da selbst anvertrauen will. Es ist eine Tragödie, Mister van Zant, eine wahre Tragödie.«
    Artimus fiel dazu in diesem

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