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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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der ihn außerordentlich grimmig aussehen ließ.
    Nicole musste die Erfahrung machen, dass Hernandez genauso erbarmungslos Auto fuhr, wie er aussah. Zamorra hatte sie vorgewarnt, dass die Straße nach Abruceta große Chancen darauf besaß, als Teststrecke für die meisten Schlaglöcher pro Quadratmeter weltweit auf dem Siegertreppchen zu landen. Das schien Ruben Hernandez absolut nichts auszumachen, denn sein außerordentlich gut gefederter BMW X5 glitt wie im Tiefflug darüber hinweg.
    Nicole überlegte noch, ob sie sich lieber am Türgriff festhalten oder besser am Vordersitz festbeißen sollte, in dem Zamorra es sich gemütlich gemacht hatte. Sie beschloss, die Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag, herunterzuschlucken und sich stattdessen auf dem Rücksitz zurückzulehnen und die Aussicht zu genießen.
    »Ich weiß immer noch nicht, weshalb Sie so scharf darauf sind, die Umgebung der Höhle zu betrachten«, grummelte der Spanier vom Fahrersitz her. »Da haben meine Leute schließlich schon alles untersucht.«
    Duval beugte sich etwas nach vorn und legte beide Hände auf die Vordersitze. Sie schaute zu Hernandez, versuchte aber gleichzeitig, die Schlaglochstraße im Blick zu behalten.
    »Drücken wir es so aus«, begann sie langsam auf Spanisch, »dass ich meinen Chef unterstütze, indem ich stets seine Vorarbeiten nachprüfe und gegebenenfalls auf andere Lösungen aufmerksam mache.«
    »Aha«, murmelte der Polizist und konzentrierte sich auf das Fahren. Er schien Nicoles Worte gar nicht richtig verstanden zu haben.
    Zamorra zog die Augenbrauen hoch und verkniff sich ein Grinsen. Nicole trug einen schwarzen Jeansanzug, darunter einen hellblauen Pullover, und Zamorra fand, dass sie darin zum Anbeißen aussah. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit hatte Nicole dieses Mal weder ihre Haare gefärbt, noch trug sie eine Perücke; dafür zeigte sie ihre natürlichen, leicht gelockten und ebenso kinnlangen Haare, was Ruben Hernandez besonders freute. Die Französin war eine Schönheit, die ihn fast vom Autofahren ablenkte, was seine ständigen Blicke in den Rückspiegel erklärte.
    »In wenigen Minuten sind wir da«, erklärte der Spanier mit tiefer Stimme. Eine Trompetenfanfare schallte durch die Fahrgastzelle des BMW. Duval und Zamorra zuckten erschrocken zusammen, doch Hernandez grinste nur. Er griff zu seinem Handy, das am Gürtel hing, und drückte die Empfangstaste.
    »Ah, José, alles klar bei euch?«, meldete er sich, wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern redete gleich weiter. »Der Professor und seine Begleiterin sind bei mir. Ich erwarte, dass ihr auf ihre Wünsche eingeht.«
    Er wartete drei Sekunden, bis er eine Bestätigung erhielt, dann steckte er das Handy wieder an die Gürteltasche.
    »Dort vorne lasse ich Sie raus«, sagte er und zeigte auf eine kaum zu sehende Abfahrt.
    Hernandez lenkte den BMW auf einen kleinen Parkplatz abseits der Straße. Dort standen schon zwei Polizeiwagen. Der Kies knirschte unter den Reifen, trockener Sand stieg in die Höhe, wurde aber nach wenigen Sekunden vom Wind weggeblasen.
    Sie stiegen aus und der Polizist zeigte auf einen Pfad, der zwischen zwei Olivenhainen verlief. Dort standen zwei Polizisten und winkten ihrem Chef. Hernandez gestikulierte kurz zurück.
    »Diesem Wanderweg müssen wir folgen. Etwa zwanzig Minuten werden wir noch laufen müssen, dann haben wir es geschafft«, erklärte Zamorra.
    »Alles in Ordnung, Ruben«, begrüßte José seinen Vorgesetzten. Zamorra beachtete er nicht, bei Nicoles Anblick erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. »Das Team ist schon wieder um den Eingang herum unterwegs. Aber ich glaube nicht, dass wir weitere Spuren finden werden.«
    »Wir werden nicht fürs Glauben bezahlt, Amigo, sondern für gute Arbeit«, dozierte Hernandez und nahm seine Gehilfen beiseite. Alles mussten die Franzosen auch nicht mitbekommen. »Und unsere beiden Gäste helfen uns dabei, den Fall aufzuklären.«
    An einer richtigen Aufklärung war ihm nicht gelegen, denn wenn seine Vorgesetzten erfuhren, dass Gosh-Dämonen an den letzten Ereignissen schuld waren, würde Hernandez in die geschlossene Psychiatrie wandern. In Wahrheit hoffte er, dass sich irgendeine simple Erklärung finden ließ, weshalb so viele Bewohner von Abruceta gestorben waren.
    José hob langsam die Hände. »Das ist doch klar, Ruben«, sagte er nach einem kurzen Seitenblick auf die beiden Franzosen. Zamorras Anblick schien ihm dabei nicht so gut zu gefallen wie vorher der von

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