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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Er­folg be­schie­den war?
    Rei­che Men­schen, er­folg­rei­che Men­schen, klu­ge Men­schen, die doch die letz­te Prü­fung nicht be­stan­den hat­ten – das Du­ell mit dem Au­ge, bei dem das ei­ge­ne Le­ben auf dem Spiel stand. Nur Sam Clay hat­te die schwers­te al­ler Prü­fun­gen be­stan­den – und konn­te doch nie den Lor­beer da­für ein­heim­sen.
    »… daß sie dich frei­spre­chen wür­den«, sag­te Bea lie­be­voll.
    Clay fuhr zu­sam­men. »Was?«
    »Ich freue mich, daß du frei bist, Lieb­ling. Ich ha­be ge­wußt, daß sie dich nicht ver­ur­tei­len wür­den. Ich ha­be es von An­fang an ge­wußt.« Sie lä­chel­te ihn an, und zum ers­ten­mal fiel ihm auf, daß Bea ein we­nig ei­ner Bull­dog­ge äh­nel­te. Es hat­te et­was mit ih­rem Un­ter­kie­fer zu tun. Er stell­te sich vor, daß die un­te­re Zahn­rei­he, so­bald sie ih­ren Mund schloß, ein we­nig au­ßer­halb der obe­ren lag. Er fühl­te einen plötz­li­chen Drang in sich, sie da­nach zu fra­gen. Dann ent­schied er, daß er es wohl bes­ser un­ter­las­sen wür­de.
    »Du hast es al­so ge­wußt, wie?« frag­te er.
    Sie drück­te sei­nen Arm an sich. Was sie doch für einen häß­li­chen Un­ter­kie­fer hat­te! Selt­sam, er hat­te es nie be­merkt. Und wie klein doch ih­re Au­gen hin­ter die­sen großen, schwe­ren Li­dern wa­ren!
    Wie ab­sto­ßend!
    »Laß uns ir­gend­wo­hin ge­hen, wo wir un­ge­stört plau­dern kön­nen«, sag­te Bea und häng­te sich bei ihm ein. »Wir ha­ben so viel zu be­spre­chen.«
    »Wir sind al­lein«, sag­te Clay, einen Mo­ment in sei­nen ur­sprüng­li­chen Ge­dan­ken­gang zu­rück­ge­führt. »Nie­mand be­ob­ach­tet uns.« Er sah gen Him­mel und dann die mo­sa­ik­ar­tig ge­pflas­ter­te Stra­ße ent­lang. Er at­me­te tief ein und ließ die Luft lang­sam aus­strö­men.
    »Nie­mand«, sag­te er.
    »Mein Wa­gen steht gleich dort vor­ne. Wir kön­nen …«
    »Tut mir leid, Bea!«
    »Was soll das hei­ßen?«
    »Ich ha­be ein Ge­schäft zu er­le­di­gen.«
    »Ver­giß das Ge­schäft. Ver­stehst du nicht, wir sind jetzt frei, wir bei­de!«
    Er hat­te das un­an­ge­neh­me Ge­fühl, zu wis­sen, was sie mein­te.
    »Einen Mo­ment«, sag­te er, denn dies schi­en ihm der schnells­te Weg, um die Sze­ne zu be­en­den. »Ich ha­be dei­nen Gat­ten um­ge­bracht. Ver­giß das nicht.«
    »Man hat dich frei­ge­spro­chen. Es war Not­wehr. So lau­te­te der Spruch des Ge­rich­tes.«
    »Es …« Er un­ter­brach sich, warf einen kur­z­en Blick auf die rie­si­ge Mau­er des Jus­tiz­pa­las­tes, und ein schie­fes, freud­lo­ses Lä­cheln zeich­ne­te sich auf sei­nen Lip­pen ab. Al­les war in Ord­nung; jetzt gab es kein Au­ge mehr. Es wür­de nie wie­der ei­nes ge­ben. Er war un­be­ob­ach­tet.
    »Du darfst dich nicht schul­dig füh­len«, sag­te Bea fest. »Es war nicht dei­ne Schuld. Be­stimmt nicht. Dar­an mußt du im­mer den­ken. Du hät­test An­drew gar nicht tö­ten kön­nen, au­ßer durch einen Zu­fall, Sam, da­her …«
    »Was? Was willst du da­mit sa­gen7«
    »Nun, ich weiß ja schließ­lich, daß die An­kla­ge die gan­ze Zeit ver­sucht hat, zu be­wei­sen, daß du ihn schon im­mer um­brin­gen woll­test, aber du darfst dich durch sol­che The­sen nicht be­ir­ren las­sen. Ich ken­ne dich, Sam. Ich kann­te An­drew. Du konn­test dir so et­was un­mög­lich aus­ge­dacht ha­ben, und selbst wenn, so hät­te es nicht funk­tio­niert.«
    Sein Lä­cheln erstarb.
    »Es hät­te nicht funk­tio­niert?«
    Sie sah ihn fest an.
    »Nun, du hät­test es nie­mals ge­schafft«, sag­te sie. »An­drew war der Stär­ke­re, und das wis­sen wir bei­de ganz ge­nau. Er war viel zu klug, um auf so et­was her­ein­zu­fal­len …«
    »Auf et­was, was so ein Zweit­klas­si­ger aus­ge­dacht hat?« Clay schluck­te. Sei­ne Lip­pen preß­ten sich zu­sam­men. »Auch du …? Was soll das? Was willst du jetzt? Du meinst, wir Zweit­klas­si­gen soll­ten zu­sam­men­hal­ten?«
    »Komm«, sag­te sie und häng­te sich wie­der bei ihm ein. Clay schreck­te einen Mo­ment lang zu­rück. Dann brumm­te er vor sich hin, warf noch einen Blick zu­rück auf den Jus­tiz­pa­last und folg­te Bea zu ih­rem Wa­gen.
     
    *
     
    Der Tech­ni­ker hat­te ei­ne Pau­se. End­lich war es ihm wie­der

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