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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ton bekam sie ebenfalls nicht viel mit, denn ihn hatte sie fast weggedrückt.
    Auch sie fühlte sich müde. Aber Monika riß sich zusammen. Sie wollte nicht einschlafen, sie war so etwas wie ein Wachtposten für Ulrike Feind, aber auch sie kam gegen die Natur nicht an und merkte, wie ihr, die Augen zufielen.
    Monika Hinz schlief ein.
    Sie lag nicht im Bett, sondern hatte sich den einzigen Sessel ausgesucht, der zur Verfügung stand.
    Das Polster war weich, sie fühlte sich irgendwie geborgen - und schreckte erst hoch, als sie ein Geräusch gehört hatte.
    Zuerst wußte Monika nicht, wo sie sich befand. Alles war so anders, aber die Erinnerung kehrte rasch zurück, und jetzt war ihr auch klar, warum sie aufgewacht war.
    Es lag an Ulrike.
    Sie lag nicht mehr in ihrem Bett. Sie hatte sich aufgerichtet und hockte auf der Bettkante.
    Sie sah aus wie eine Puppe. Kein Wort drang aus ihrem Mund. Auch das Licht der Lampe, das ihr Gesicht streifte, veränderte nichts an ihrem Zustand.
    Monika Hinz wußte genau, daß ihre Freundin keine Puppe war. Sie schlief nur, und sicherlich hatte sie bereits einen Befehl erhalten, gegen den sie sich nicht wehren konnte. Auch um Monika kümmerte sie sich nicht. Ulrike hatte den Kopf gedreht, um auf das Fenster schauen zu können, wenn auch mit ausdruckslosem Blick.
    Monika wartete ab. Noch brauchte sie nichts zu unternehmen. Sie kannte den Zustand ihrer Freundin noch von der letzten Nacht her. Bald würde sie aufstehen und wie von der Schnur gezogen auf ein bestimmtes Ziel zugehen.
    Ihr war, als hätte Ulrike den Gedanken vernommen, so ging ein Ruck durch ihre Gestalt, und einen Moment später stand sie ebenfalls mit einem Ruck auf.
    Es war eine Bewegung gewesen, die man bei einem normalen Menschen nur selten erlebt und auch die Folge davon war nicht als normale anzusehen. Sie ging tatsächlich wie gelenkt, und ihr Ziel war das Fenster.
    Monika hütete sich davor, ihre Freundin anzusprechen. Sie wollte herausfinden, wie weit sie ging.
    Vielleicht wirkte das Fenster ja ähnlich wie eine geschlossene Tür, die sie dann stoppte, aber sicher war das nicht.
    Obwohl sie schlief, stieß sie nirgendwo gegen. Sie konnte die im Raum stehenden Gegenstände nicht sehen, aber Ulrike umging sie trotzdem. Und sie näherte sich immer mehr dem dreieckigen Fenster. Wenn sie so weiterging, würde sie gegen die Scheibe prallen und von ihr gestoppt werden.
    Das geschah nicht. Ulrike ging noch einen Schritt, dann streckte sie ihre Hände aus, spreizte die Finger und drückte sie gegen die Scheibe.
    Monika blieb nicht mehr sitzen. Sie stand ebenfalls auf und näherte sich der Freundin so leise wie möglich. Auf keinen Fall durfte Ulrike jetzt erschreckt werden.
    Sie blieb so dicht bei ihr stehen, daß sie die Wärme des anderen Körpers spürte. Ulrike nahm sie nicht wahr. Sie war in ihrem Zustand gefangen. Aber irgendwer war da, der sie leitete. Oder irgend etwas, das sich in den Körper hineingedrückt hatte. Nur für eine kurze Zeitspanne war sie stehengeblieben, dann bewegte sie sich wieder und streckte die Arme aus. Die Hände näherten sich dabei dem Fenstergriff, auf den auch ihr Blick fixiert war.
    Für Monika Hinz stand fest, daß Ulrike nicht mehr in ihrer kleinen Wohnung bleiben wollte. Jemand hatte ihr einen Befehl erteilt und zog sie nach draußen.
    »Bist du verrückt?« Es mußte einfach aus ihr heraus.
    Ulrike hörte nicht. Sie hielt den Griff bereits fest und versuchte jetzt, ihn zu drehen.
    Monika Hinz mußte sich entscheiden. Auf der Stelle. Bisher hatte sie sich nicht getraut, ihre Freundin anzufassen. Das konnte sie vergessen. Wenn es Ulrike gelang, nach draußen zu klettern, schwebte sie in höchster Lebensgefahr.
    Noch einmal versuchte sie es mit Worten. »Laß es!« schrie sie Ulrike an.
    Die hörte nicht. Sie drehte den Griff. Der starre Blick glitt durch die Scheibe hinaus auf das Dach.
    Der Vorsprung bildete an der Rückseite des Hauses so etwas wie ein Vordach. Es war schmal und unsicher.
    Dahinter gab es eine Lücke, bevor das Dach des Nachbarhauses anfing. Wenn sie fehltrat, dann fiel sie in eine Gasse hinein und würde auf Kopfsteinpflaster aufschlagen.
    Ulrike hatte es geschafft und zog das Fenster auf.
    In diesem Moment griff Monika Hinz ein. Sie packte Ulrike mit beiden Händen am linken Arm und wollte sie zurück in eine vorläufige Sicherheit zerren.
    Sie schaffte es nicht.
    Ulrike fuhr herum. Für einen Moment sah sie das blaß gewordene Gesicht ihrer Freundin, dann ging ein

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