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1132 - Hexenfalle Bamberg

1132 - Hexenfalle Bamberg

Titel: 1132 - Hexenfalle Bamberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles unter Kontrolle gehalten werden konnte. Dazu bot Bamberg zu viele Verstecke. Vielleicht reichte es, wenn Loretta Lugner die Polizeipräsenz sah, um sich mit ihren schrecklichen Taten zurückzuhalten.
    Im Wagen flüsterte der Kommissar: »Wir müssen sie fangen, John! Wir müssen es einfach schaffen…«
    ***
    Ich kannte Elke Hinz. Sie empfing mich sehr herzlich und war der Überzeugung, daß ihr Mann und ich den Fall so schnell wie möglich lösen würden.
    »So kannst du das nicht sehen, Elke. Wir sind noch keinen Schritt weitergekommen.«
    »Aber John ist ein Fachmann.«
    »Das stimmt.«
    Ich wehrte mich dagegen. »Nun tragt mal nicht so dick auf. Tatsache ich, daß sich die Lugner rächen will. Mit dem Richter hat sie begonnen, und Ihr Mann wird als nächster auf ihrer Liste stehen.«
    Elke, die sich zu Uwe auf die Sessellehne gesetzt hatte, schloß für einen Moment die Augen. »Bitte, Herr Sinclair, versuchen Sie alles, um diese Bestie zu stoppen. Haben Sie denn schon einen Plan?«
    »Nicht direkt. Wir sollten so etwas wie die Lockvögel spielen. Deshalb sind wir auch hergekommen. Wir wollen sie aus der Stadt selbst wegziehen. Wir können uns wehren, die Menschen dort zumeist nicht.«
    Elke Hinz wurde blaß und bekam eine Gänsehaut. »Dann soll sie herkommen?«
    »Wenn möglich.«
    »Hier ins Haus?«
    Ich blickte Uwe Hinz an. Er gab auch die Antwort. »Nein, nicht unbedingt. Ich hoffe, daß sie in unsere Nähe kommt. Sie will ihre Rache, und sie will sie so schnell wie möglich. Sonst hätte sie den Richter nicht schon am Tag der Verurteilung getötet. Sie haßt mich.«
    Elke stand auf. Sie ging in die Küche und kehrte mit einem Schnaps zurück, den aber nur sie trank.
    »Den brauche ich jetzt«, flüsterte sie. Dabei stellte sie sich so hin, daß sie in den dunklen Garten schauen konnte. Ich sah sie von der Seite her. Uwe Hinz war aufgestanden und telefonierte. Er war dafür in den Flur gegangen.
    »Nur ihn, Herr Sinclair?«
    »Pardon, Frau Hinz, wie meinen Sie das?«
    »Ob sie nur meinen Mann will?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber Ihr Mann, steht auf ihrer Liste sicherlich ganz oben. Sie wird auch weiterhin morden, davon bin ich überzeugt.«
    Elke Hinz schüttelte den Kopf. »Warum nur?« fragte sie leise. »Warum will sie weiterhin morden? Was bringt es ihr, Leben zu vernichten?«
    »Gute Frage, aber in derartigen Fällen sollte man die Logik beiseite lassen. Ich weiß nicht, woher sie kommt, aber ich weiß, daß sie dem Teufel dient.«
    »Dann sind die Opfer für ihn gedacht.«
    »Das könnte sein.«
    Frau Hinz schaute noch immer auf die Scheibe. »Und welche anderen Möglichkeiten gibt es noch?«
    »Eine alte Rache. Eine Abrechnung.«
    »Wie bei Ludwig von Thann, dem Sensenmann?«
    »Ja, möglich.«
    »Warum hat sie Frauen getötet, Herr Sinclair? Junges Leben so brutal ausgelöscht?« Sie räusperte sich. »Ist das eine Rache?«
    »Das kann sie sein.«
    »Warum?«
    Ich wunderte mich über die gezielt gestellten Fragen und suchte nach einer plausiblen Antwort.
    Elke Hinz kam mir zuvor. »Ich habe mich mit der Geschichte dieser Stadt ein wenig beschäftigt, und mir ist bekannt, daß im siebzehnten Jahrhundert hier schreckliche und grausame Dinge passiert sind, und zwar gegen Frauen.«
    »Sie meinen das Töten der Hexen?«
    »Der angeblichen. Man hat sogar ein Folterhaus gebaut. Es waren viele junge Frauen darunter.«
    Elke Hinz drehte sich um, und sah mich jetzt an. »Es waren viele junge Frauen darunter. Sie waren ebenso jung wie die Frauen, die hier getötet wurden. Ich habe darüber nachgedacht und kann mir denken, daß der Grund für die drei Morde tief in der Vergangenheit begraben liegt.«
    In meinem Kopf wirbelten die Gedanken. »Denken Sie daran, daß sich eine Hexe gerächt hat?«
    »Ja, wie auch immer.« Sie nickte heftig. »Ich weiß nicht, ob mein Mann es Ihnen erzählt hat, aber die Frauen müssen ihr ins offene Messer gelaufen sein. Sie sind angelockt worden. Sie gingen wie Marionetten. Das wissen wir.«
    »Woher?«
    »Von einer Zeugin.«
    »Moment!« meldete sich Uwe Hinz, der zurückgekehrt war. »Das ist keine offizielle Zeugin, deren Aussage vermerkt wurde. Du hast die alte Frau getroffen, Elke.«
    »Das habe ich. Sie ist zwar alt, aber nicht blind, und im Kopf ist sie auch noch top.«
    »Was hat sie denn gesehen?« fragte ich.
    »Sie sah eine junge Frau, wie sie in der Nacht über den First eines Daches ging. Sie bewegte sich wie eine Mondsüchtige, erzählte die Frau

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