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1158 - Kalt wie der Tod

1158 - Kalt wie der Tod

Titel: 1158 - Kalt wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite war nach unten gedreht worden. Pohland starrte Maja erstaunt an.
    »Du bist es.«
    »Klar.«
    Pohland verengte die Augen. »Willst du irgendwo hin?«
    »Zu dieser Fete im Nachbarort. Da läuft ein Frühlingsfest ab. Sie haben ein Zelt aufgebaut.«
    »Weiß ich.«
    »Fahren Sie auch dahin?«
    »Nein, Maja. Ich biege vorher ab. Ich gebe dir den Rat, wieder zurückzugehen.«
    Genau das war es, was sie an den Älteren hasste. Die mit ihren dämlichen Ratschlägen. Die Spießer hatten von nichts eine Ahnung, und davon sehr viel.
    »Ist schon okay, Pohland, fahren Sie!«
    Er fuhr noch nicht und grinste Maja irgendwie tückisch an. »Weißt du überhaupt, was in der letzten Stunde bei uns im Kaff passiert ist?«
    »Keine Ahnung.«
    »Da waren die Bullen.«
    »Na und?«
    »Sie waren auch bei euch. Gerade bei euch. Dort soll jemand erschossen worden sein…«
    Aus Majas Gesicht wich das Blut. Sie dachte sofort an ihren Vater und fragte auch danach.
    Pohland schüttelte den Kopf. »Der hat Glück gehabt. Es hat einen anderen erwischt. Und zwar den Typen, der bei euch gewohnt hat. In seinem Zimmer. Da kam ein Bulle und peng - peng - peng…«
    Pohland lachte girrend. »Was auch gut war, denn euer Gast war kein geringerer als Heiner Freese…«
    Maja hatte alles gehört. Auch den letzten Namen. Der echote durch ihren Kopf. Ohne es richtig zu wollen, begann sie zu überlegen, was es mit dem Namen auf sich hatte.
    »Erinnerst du dich nicht, Maja?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Freese ist ein vierfacher Killer. Sein Fahndungsfoto war in der letzten Zeit oft im Fernsehen zu sehen. Bei uns im Dorf ist es bestimmt jetzt richtig gut geworden. Keine Ruhe mehr. Ich an deiner Stelle würde zurückgehen. Da laufen jede Menge Bullen herum. Da kommen auch bestimmt welche von der Zeitung, wenn sich das mal rumgesprochen hat. Die sind ja immer schnell dabei. Ich kann mir vorstellen, dass du ihnen gern Interviews geben willst.«
    »Keine Ahnung.«
    »Geht mich auch nichts an.« Pohland startete den Wagen wieder, und Maja trat schnell zur Seite.
    Sie blieb allerdings noch auf der Straße stehen und schüttelte den Kopf. Erst allmählich blickte sie durch und ahnte, was im Ort vorgefallen war.
    Sie stieß die Luft aus und fragte sich, ob sie deswegen das ungute Gefühl in sich gespürt hatte, das so eine Art von Vorwarnung gewesen war. Das konnte, aber es musste nicht so sein.
    Ohne es bewusst zu merken ging sie wieder auf das Häuschen zu. Sie wollte noch eine Zigarette rauchen und dabei überlegen, wie die nahe Zukunft aussah.
    Die dunkle Gestalt bemerkte sie nicht. Sie hatte sich auch gut zurückgehalten und die Deckung des Häuschens ausgenutzt, das sie jetzt verließ.
    Von der Seite her kam sie auf Maja zu und zischelte ihr die Frage entgegen.
    »So allein…?«
    ***
    Es war eine der dümmsten Anmache, die man sich vorstellen konnte, doch das empfand Maja in diesem Moment nicht. Ihre Chuzpe, ihre Sicherheit, ihre Coolness, das alles war in diesem Moment verschwunden. Sie stand auf der Stelle, ohne sich zu bewegen und hatte das Gefühl, von Strom durchflossen zu werden, der ihr die Haare zu Berge stehen ließ.
    Es war nicht nur der Schock des Augenblicks, denn das Gefühl hielt länger an. Sie starrte nach vorn und sah die dunkle Gestalt direkt vor sich.
    Ein Fremder. Einer, der nicht aus dem Dorf stammte. Vielleicht aus der Stadt. Er hatte ein so flaches Gesicht, als bestünde dies nur aus Länge und Breite. Maja wusste auch nicht, woher die Gestalt so plötzlich gekommen war. Vom Himmel war sie jedenfalls nicht gefallen. Ein Engel sah ihrer Meinung nach anders aus.
    Für einen winzigen Augenblick schloss Maja die Augen. Dabei dachte sie daran, dass der Spuk verschwunden sein würde, wenn sie die Augen wieder öffnete, aber das war leider nicht der Fall.
    Nach wie vor stand die Gestalt dicht vor ihr wie ein böses Omen.
    Maja Illig gehörte zu den modernen jungen Frauen, die sich auch wehren konnten. Das hatte sie schon bewiesen, wenn ihr betrunkene Gäste zu nahe kommen wollten.
    Nicht diesmal. Das Erscheinen dieser Person hatte sie zutiefst erschreckt. Obwohl er ihr nichts getan hatte und einfach nur vor ihr stand, überkam sie das Gefühl, nicht mehr heil von diesem Ort wegzukommen.
    Der Mann sagte nichts. Er schaute nur. Seine Augen glänzten seltsam hell in der Dunkelheit. Als wären es keine normalen Augen, sondern Facetten wie bei Insekten.
    Pohlands Worte fielen ihr wieder ein. Er hatte von einem Mörder berichtet, der von der

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