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1221 - Geschäft mit der Angst

1221 - Geschäft mit der Angst

Titel: 1221 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Quinlain. Ihn hast du umgebracht, und ich bin Zeuge dieser Tat gewesen.«
    »Verräter müssen sterben. Das ist in der Hölle so und ebenfalls auf dieser Welt.«
    »Ach! Hat dich auch Brian Watson verraten?«
    »Ja, indirekt. Ich habe ihn von seiner Ratten-Phobie geheilt. Nur ist er mir gegenüber sehr undankbar gewesen. Er wollte nicht mehr zu mir halten. Er wollte sich nicht mehr in meinen Kreis holen lassen, den ich mir auf der Erde aufbauen will. Als Mensch würde ich sagen, dass es mir im Himmel zu langweilig geworden ist. Deshalb nahm ich mal wieder die Gestalt eines Menschen an. Als Brian mich ablehnte, da habe ich ihm die Angst doppelt und dreifach zurückgeschickt. Ich habe sie aus meiner Welt hervorgeholt. Sie kamen unsichtbar, aber sie waren vorhanden und haben sich in seinem Körper eingenistet und ihn von innen her zerfressen. Ted Quinlain tötete ich schnell und sicher, aber Brian wollte ich leiden lassen. Ich bin nur manchmal ein Freund der Menschen. Immer nur dann, wenn sie strikt zu mir halten.«
    »Und die Patienten gibt es wirklich?«, fragte Bill, der wieder auf seine Aufgabe zurückkam und nichts mehr hören wollte, was ihn abgelenkt hätte.
    »Ja.«
    »Auch in der normalen Welt?«
    »Auch da.« Metatron zuckte mit den Schultern. »Du hast es selbst erleben können, wie Susan ihre Angst vor den Messern überwand. Jetzt gibt es sie bei ihr nicht mehr. Oder, Susan?«
    Ihr Kopf zuckte in die Höhe, und sie schaute den Meister an.
    »Nein, die gibt es nicht mehr.«
    »Bist du sicher?«
    »Sicherer als ich kann niemand sein.«
    »Wundervoll. Und du stehst auch zu mir?«
    »Mit allem, was ich habe.«
    »Das freut mich.« Er wandte sich wieder Bill Conolly zu.
    »Hast du das gehört? Das ist eben der Unterschied zu den beiden anderen, und so muss es sein.«
    »Tut mir Leid, aber ich denke anders darüber.«
    »Das weiß ich doch. Ich kenne die Gesetze von euch Menschen. Sie interessieren mich nicht, denn für mich sind andere Dinge wichtig und stehen an erster Stelle. Alle, die ich geheilt habe, sind voll und ganz auf meiner Seite. Du doch auch, Susan?«
    »Ja, gern.«
    »Dann wirst du es mir beweisen müssen. Du wirst mir zeigen, dass du keine Angst mehr vor dem Messer hast und dass es so etwas wie ein Freund ist, mit dem du wunderbar umgehen kannst.«
    »Gern. Was soll ich tun?«
    Metatron ging sehr subtil vor und fragte mit leiser Stimme:
    »Hasst du nicht auch meine Feinde?«
    »Ja, ich hasse sie.«
    »Du willst sie auch tot sehen?«
    »Sie sollen sterben!«
    Bill war über diese Reaktion geschockt. In seinem Innern breitete sich ein verdammt ungutes Gefühl aus, und er glaubte, einen Kloß in der Kehle zu haben.
    »Dann wirst du mit deinem Nachbarn hier anfangen. Er ist ein Feind. Er mag mich nicht. Er mag uns nicht. Er denkt, er tut etwas Gutes, aber er will meine Pläne zerstören.«
    »Das darfst du nicht!« Susan schrie den Reporter an und glitt dabei einen Schritt zur Seite, um freie Bahn zu haben. »Nein, das darfst du nicht!«
    Bill schüttelte den Kopf. »Bitte, Susan, reiß dich zusammen. Merkst du denn nicht, dass man dich nur benutzen will?«
    Sie merkte es nicht. Susan glotzte Bill an. Ihrem Blick entnahm er, dass sie Metatron hörig war. Sie würde für den, der sie von ihrer Angst geheilt hatte, alles tun.
    Das Messer mit der langen Klinge hatte sie bereits so gedreht, dass es auf den Reporter zeigte. Er hörte ihren scharfen Atemzug, dann stürzte sie mit stoßbereiter Waffe auf ihn zu…
    ***
    An Bills geparktem Porsche waren wir vorbei gefahren und wussten nun endgültig Bescheid, dass wir es nicht mehr weit bis zum Ziel hatten, das sich sicherlich hinter den Bäumen am linken Straßenrand versteckte.
    »Ich fahre bis zum Haus vor«, sagte ich.
    »Okay.«
    Es galt, keine Sekunde mehr zu verlieren. Bill stand allein.
    Obwohl die Umgebung ruhig war, blieben wir misstrauisch.
    Oft genug hatten wir erlebt, dass sich hinter einer harmlosen Fassade der Schrecken verbarg.
    Es wies wirklich nichts auf eine Klinik hin. Es gab kein Gitter, keinen Zaun, und nicht einmal ein Schild entdeckten wir. Dafür allerdings konnten wir bis zum Haus vorfahren, denn die Bäume standen nicht so dicht, als dass sie uns behindert hätten.
    Wir stiegen aus. Auch hier umgab uns nur die schwüle Luft, eingebettet in eine Stille, die von keinem einzigen Laut unterbrochen wurde.
    Den Weg bis zur Tür hatten wir mit wenigen Schritten zurückgelegt. Schon auf den ersten Blick stellten wir fest, dass sie nicht

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