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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch? Wer Geister jagt, der kann sich auch mit ihnen verabreden. Oder etwa nicht?«
    »Ich glaube, wir sollten gehen, Jim«, schlug ein Kollege vor. »Das ist wohl etwas zu hoch.«
    Der Angesprochene stemmte seinen Rücken gegen die Tresenkante. »Ja«, gab er zu, »das ist für mich auch zu hoch. Ich würde sagen, dass dies einfach Wahnsinn ist. Das will mir nicht in den Kopf. Da… da… mache ich nicht mehr mit.«
    Er wirkte wie jemand, der vom Glauben abgefallen war. Dann wandte er sich an Mario. »Ich glaube, ich brauche jetzt einen guten Schluck.«
    »Whisky oder Grappa?«
    »Whisky. Aber einen doppelten. Hast du gehört?«
    Mario schenkte nicht mehr ein, denn in diesem Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Ein neuer Gast betrat das Lokal.
    Es war John Sinclair!
    ***
    Schon beim Öffnen der Tür und ohne dass ich einen Schritt in das Lokal hineingegangen wäre, fiel mir bereits auf, dass etwas nicht stimmte. Hier war nichts so wie sonst, denn die lockere Atmosphäre, die ich so liebte, hatte sich verflüchtigt.
    Die Gäste - in der Regel kannte ich ihre Gesichter - schauten mich an, als wäre ich ein völlig Fremder, der zudem noch etwas Schreckliches getan hatte.
    Ich ging trotzdem etwas vor. Erst nachdem die Tür hinter mir zugefallen war, blieb ich stehen. Die Leute saßen wir Statuen an den Tischen, nur ein Kollege stand an der Theke. Er sah aus, als hätte man ihm soeben mitgeteilt, wann er sterben musste.
    Ich bewegte meinen Kopf, um einen guten Überblick zu bekommen. Die Stimmung veränderte sich nicht. Keiner stand von seinem Platz auf, keiner sprach mich an. Eine derartige Atmosphäre hatte ich noch nie erlebt. Hier musste es einen Vorfall gegeben haben, der die Menschen völlig aus ihrem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Ich versuchte es mit einem Lächeln, das jedoch nur wenig brachte und mehr zu einem Grinsen wurde.
    »He, was ist hier los? Warum sitzt ihr hier wie die Ölgötzen? Was ist passiert? Ihr starrt mich an, als hätte ich irgendeinen Ausschlag an mir. Bitte, ich höre.«
    Die Kollegen waren alles andere als stumm. So zumindest kannte ich sie. Jetzt aber sagten sie nichts. Sie schüttelten die Köpfe und schauten mich nur an. Aber es gab trotzdem jemand, der sich meldete. An der Theke stand Jim Callahan.
    »Ich kann Ihnen sagen, Sinclair, was hier geschehen ist.«
    »Bitte. Und was?«
    »Kommen Sie zu mir.«
    Ich tat ihm den Gefallen, nahm den normalen Weg zwischen den Tischen und blieb schließlich neben Callahan stehen.
    Es ging ihm nicht besonderes, das sah ich sofort. Sein Gesicht war hochrot angelaufen, er schwitzte auch, denn der Stress hielt ihn voll und ganz umklammert.
    »He, was ist denn los? Was hat Sie so aus der Fassung gebracht, Kollege Callahan?«
    Er glotzte mich an. Es war tatsächlich ein Glotzen, denn es sah aus, als wollten seine Augen jeden Moment aus den Höhlen treten. Er sagte noch nichts. Vielleicht wollte er es nicht oder war nicht in der Lage. Jedenfalls stierte er mich weiterhin an, und ich sah auch, wie er nach Luft schnappte.
    »Na los, was haben Sie denn?«
    »Sie sind schuld.«
    »Ja, das weiß ich. Das bin ich immer. Das kenne ich mittlerweile. Ist auch kein Problem. Aber weshalb bin ich schuld? Und woran?«
    Callahan drängte sich etwas von mir weg. »Scheiße«, flüsterte er nur, »das packe ich nicht.«
    Da Mario in der Nähe stand, wandte ich mich an ihn. »Bitte, wir kennen uns auch. Was ist hier vorgefallen? Was habe ich getan…?«
    »Da war jemand.«
    »Aha.«
    Mario war unter seiner von der Natur aus sonnenbraunen Haut blass geworden. »Ein Gast«, flüsterte er. »Der stand da, wo Sie jetzt stehen. Er trug einen dunklen Mantel. Als er reinkam, war er schon nicht zu hören gewesen. Callahan wollte mit ihm reden.« Mario lachte, winkte ab und sagte: »Dann passierte der Wahnsinn.«
    »Welcher?«
    »Mr. Callahan wollte ihn anfassen. Aber das ging auf einmal nicht mehr. Es war unmöglich.«
    »Ist der Mann gegangen?«
    »Nein! Nein!«, schrie Callahan mich an. Es sprühte dabei etwas Speichel aus seinem Mund. »Das ist nicht so gewesen. Es kam gar nicht dazu, der war nämlich weg!«
    »Bitte?«
    »Ja, Sinclair. Er war von einem Augenblick zum anderen verschwunden. Da können Sie die anderen hier fragen. Als ich zugriff, fasste ich ins Leere.«
    Diesmal sagte ich nichts. Ich glaubte auch nicht, mich verhört zu haben. Jedes Wort hatte ich verstanden, aber es war nicht zu begreifen. Nicht mit dem Denken des normalen Verstandes. Was diese Gäste hier

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