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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mächtigen Artgenossen. „Durch dich bin ich auf eine heiße Spur gestoßen, denn das Gorim-Schiff und die zerstörte Station sind wirklich bedeutend. Ich will mich daher ausnahmsweise einmal erkenntlich zeigen."
    „Was willst du?" fragte Longasc mißtrauisch, denn er witterte eine neue Laune oder Falle des Freibrieflers.
    „Ich gebe dir ein paar nützliche Koordinaten, Raumfledderer", erklärte Closcurt. „Suche den Rand von Erendyra auf, und dort wirst du alles finden, was dein Herz begehrt."
    Es folgte eine Koordinatenansage, die für Longasc unverständlich blieb. Aber die Positronik meldete: „Krächz. Verstanden."
    „Ein verlassenes Schlachtfeld des Kriegers?" Nun war die Neugier des Raumfledderers erwacht. Und damit seine Gier.
    „Du wirst es schon erfahren", lachte Closcurt. „Wenn dein alter Kahn dich noch an diesen Ort bringt."
    Longasc war nun Feuer und Flamme. Mit Hilfe der beiden Positroniken programmierte er den Kurs ein. Die Zieldaten führten tatsächlich in Richtung der Heimatgalaxie.
    Stotternd sprang der altersschwache Enerpsi-Antrieb der CANTLERY an. Das Schiff nahm Fahrt auf. Closcurt meldete sich nicht mehr.
    Die unzähligen Warnlampen, die an allen Ecken und Enden des Kommandostands wild blinkten, beachtete der Shabare nicht. Er machte sich über seinen Raumanzug her, um den Fehler im Behälter für Körperausscheidungen zu finden und zu beseitigen. Dort mußte ein Sensor verrückt geworden sein. Er fand die Störung tatsächlich. Ein winziges Klümpchen Talg hatte sich um den Meßfühler gelegt, diesen blockiert und so den Falschalarm ausgelöst.
    Etwas zufriedener beendete er seine Arbeit. In diesem Augenblick schrillte eine Alarmglocke durch die CANTLERY. Die Hauptpositronik meldete sich: „Krächz! Krächz! Ausfall des Enerpsi-Antriebs. Rücksturz in den Normalraum."
    „Rückenschmerz im Magenraum", wiederholte der Distelfrosch mit lautem Schmatzen.
    Longasc geriet deswegen nicht in Panik. Er hatte solche Zwischenfälle schon oft genug erlebt, und in der Durchführung von Reparaturen war er ein wahrer Meister.
    „Entfernung zum Ziel?" fragte er. Sein vorrangiges Interesse galt zunächst der erhofften Beute.
    „Krächz, noch sechs Lichtjahre."
    „Hungerjahre!" knurrte Plump.
    „Ortung einschalten!" rief Longasc.
    „Krächz. Kein Zugriff. Selber machen."
    Er aktivierte das Gerät und suchte damit den von Closcurt bezeichneten Sektor ab. Aber so sehr er sich auch bemühte, er entdeckte nichts. Der Freibriefler mußte ihn wieder an der Nase herumgeführt haben.
    Oder Krächz hatte die Koordinaten falsch interpretiert.
    Oder der unterbrochene Enerpsi-Flug hatte ihn an einen anderen Ort geführt.
    Er rechnete nicht damit, jemals eine Antwort auf seine Fragen zu bekommen, und daher grübelte er nicht weiter darüber nach.
    Für den Distelfrosch fand er noch ein paar überflüssige Plastikstreifen und etwas abgestandenes Wasser. Und für sich kramte er aus der Vorratskammer die letzten Reste zusammen.
    Da es im Kommandostand der CANTLERY keinen Tisch gab, hockte er sich für das kärgliche Mahl einfach auf den Boden. Daß neben ihm noch die „Eiserne Jungfrau" lag und daß die Funkanlage des Raumanzugs eingeschaltet war, bemerkte der verärgerte Shabare nicht.
    Er schimpfte vor sich hin, während er kaute. Plump quietschte in kurzen, schrillen Tönen dazu.
     
    4.
     
    „Es reagiert niemand auf die Funkanrufe", teilte Vi bedauernd mit und fügte hinzu: „Die verwirrenden Signale kommen zweifellos von diesem Körper."
    Die Stimme der LASHAT betonte das letzte Wort so merkwürdig, daß Ronald Tekener stutzte.
    „Was willst du wirklich sagen, Vi?" fragte er.
    „Nach meinen Vorstellungen handelt es sich um ein Wrack", meinte das Schiff. „Damit verstärkt sich doch wieder der Verdacht, daß es sich um einen Notruf gehandelt hat."
    Die Sendungen waren inzwischen eingestellt worden. Die LASHAT hatte sich dem seltsamen Raumkörper bis auf wenige Kilometer genähert, ihre Funkanrufe ausgeschickt und gewartet. Es war jedoch nichts passiert.
    Der Smiler war vorsichtig, denn hier in einem völlig unbekannten Raumgebiet mußte er immer mit einem Hinterhalt rechnen. Der vermutete Notruf konnte gut und gern auch ein Lockruf sein.
    „Abdrehen!" verlangte Tekener etwas plötzlich.
    Während das Virenschiff die Anweisung ausführte, beobachteten die in der Zentrale anwesenden Vironauten gespannt die Anzeigen, die in den Holo-Projektionen abzulesen waren, die bildliche Darstellung der Umgebung

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