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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren. „Das Getränk ist mit Vorsicht zu genießen", warnte Paulotte launig. „Aber es wirkt Wunder gegen innere Verkrampfung."
    Sie nippte zaghaft. Paulotte hatte nicht übertrieben. Das Zeug rann wie Feuer durch die Kehle. „Ich habe gehört, daß du versuchst, mit der Hohen Tafelrunde in Verbindung zu treten", sagte Paulotte völlig unerwarteterweise. „Kann ich dir behilflich sein? Ich habe, wie du dir vielleicht denken kannst, recht brauchbare Beziehungen."
    Der überraschende Themawechsel hatte Nikki ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie beschäftigte sich angelegentlich mit ihrem Glas und vermied es, Paulotte anzusehen. Sie hätte damit rechnen sollen, daß dieser Augenblick kommen würde. „Du hast gehört, daß ich als bevollmächtigte Gesandte der Kosmischen Hanse auftrete, nicht wahr?" fragte sie. „Ja, das habe ich gehört", bekannte er freimütig. „Und mich ein bißchen gewundert..."
    „Es gibt nichts zu wundern." Sie schüttelte den Kopf. „Unsere Geschichte ist so unglaublich, daß sie uns niemand abnähme. Deswegen haben wir das Märchen von den Vironauten erfunden. Du warst für uns ein Fremder. Wir dachten uns nichts Schlechtes dabei, als wir dir eine Lüge auftischten."
    „O bitte!" wehrte Paulotte ab. „Niemand macht euch einen Vorwurf. Ich habe volles Verständnis dafür, daß jemand, der in schwieriger Mission unterwegs ist, sich einen Deckmantel umhängt. Als Kaufmann habe ich mich oft in ähnlicher Lage befunden. Aber wie... Ich meine..."
    „Wie war es denn wirklich?" Nikki seufzte und tat, als müsse sie sich innerlich einen Ruck geben. „Also gut, ich will es dir erzählen. Dann sag du selbst, ob man einem vernünftigen Zuhörer etwas derart Hanebüchenes vorsetzen darf."
     
    *
     
    Ein kleiner Rest Mißtrauen blieb und hielt sie davon ab, die volle Wahrheit zu sagen. Sie sprach von zwei Raumschiffen des Tarkan-Verbands, die mit dem letzten Viertel der Galaxis Hangay ins Standarduniversum zurückgekehrt waren: von der SORONG und der CIMARRON.
    Sie erwähnte Reginald Bull als Kommandanten der CIMARRON, aber auf Perry Rhodan kam sie mit keinem Wort zu sprechen. Allard Paulotte wußte nichts davon, daß vor rund 700 Jahren ein Verband von 13 Schiffen nach Tarkan vorgestoßen war, um dort nach Rhodan zu suchen. Er konnte ihr in diesem Zusammenhang also keine verfänglichen Fragen stellen, auf die sie mit einer Lüge hätte antworten müssen. Den Namen Reginald Bull jedoch kannte er gut. Er fuhr überrascht auf, als er hörte, daß Rhodans alter Weggefährte noch lebte.
    Nikki beschrieb den Aufenthalt im Stasis-Feld, wie er sich wirklich abgespielt hatte. Sie berichtete, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren, was seitdem geschehen war. Die Satrang-Episode ließ sie aus. Niemand brauchte zu wissen, daß einer der Unsterblichen den Tod gefunden hatte. „Du siehst unsere Lage", schloß sie. „Das heißt, wenn du mir die Geschichte überhaupt glaubst."
    „Ich habe keinen Grund zu zweifeln", sagte Paulotte rasch. „Wir sind heimatlos", fuhr Nikki fort. „Wir brauchen einen Ort, an dem wir uns niederlassen können. Wir brauchen offizielle Verbindungen zu den Regierungen der Völker, die früher mit der Menschheit in Eintracht lebten. Wir wissen nicht, ob es die Kosmische Hanse überhaupt noch gibt. Aber wenn sie noch existiert, dann hat Reginald Bull ohne Zweifel das Recht, sich als ihren Bevollmächtigten zu bezeichnen. Die CIMARRON ist im selben Auftrag unterwegs wie die SORONG. Sie will Verbindungen anknüpfen."
    Allard Paulotte starrte nachdenklich vor sich hin. Nikki musterte ihn. Ihre Geschichte war voller logischer Löcher und hielt eingehender Prüfung nicht stand.
    Die Kernfrage war, wieviel Gorrasch, der Befehlshaber auf der Hundertsonnenwelt, über die Begegnung mit dem Tarkan-Verband in die Heimat gemeldet hatte. „Ich frage mich, ob einer meiner Freunde dir weiterhelfen könnte", begann Paulotte unvermittelt. „Er scheint Informationen zu haben, die für dich von Interesse sein dürften."
    „Informationen von welcher Art?"
    „Er weiß etwas über den vierarmigen Propheten."
    Nikki sprang auf. „Wir suchen nach seiner Spur!" stieß sie hervor. „Der vierarmige Prophet ist kein anderer als Icho Tolot, der Haluter. Und dein Freund ..."
    „Soviel hatte ich mir auch schon zusammengereimt", sagte Paulotte. „Um die Gestalt des Haluters ranken sich viele Legenden, die heute noch aktuell sind."
    „Wie heißt dein Freund? Ist er hier?
    Kann ich mit ihm

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