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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mit den Degen ans Herz. »Ich bringe deine Seele persönlich in die Hölle! Asmodis wird diesen Tag zum Feiertag erklären!«
    Ich schielte zu dem Tisch hinüber, auf dem meine Waffen lagen - unerreichbar für mich. Sie hätten ebensogut in einer anderen Stadt liegen können.
    Ich versuchte mich aufzurichten, doch das ließ der Stockdegen nicht zu. Ich hätte mich selbst umgebracht, wenn ich mich, die Waffe ignorierend, hochgestemmt hätte.
    Reenas’ Züge verkanteten.
    Gnadenlos wollte er mir den Tod geben, das sah ich ihm an. Als es kurz in seinem Gesicht zuckte, wußte ich, daß es soweit war.
    Der Moment war gekommen!
    ***
    »So«, sagte der Anführer der Maskierten. »Ihr wollt also zu Asmodis.«
    »So ist es«, bestätigte Professor Kull.
    »Zu Fuß? Ihr scheint nicht zu wissen, wie weit das ist.«
    »Wir hatten vor, uns unterwegs Reittiere zu verschaffen.«
    »Zu stehlen.«
    Kulls Augen verengten sich. Er haßte es, wenn jemand in diesem Ton mit ihm redete.
    »Wie ist dein Name?« fragte der dämonische Wissenschaftler den Anführer der kleinen Horde. Die Maskierten waren mit Armbrüsten und Dolchen bewaffnet. In ihrem Gürtel steckten viele kurze Pfeile.
    »Ich bin Actro«, sagte der Anführer. »Wir sorgen in diesem Gebiet für Ordnung. In letzter Zeit kam es zu Aufständen und Verschwörungen gegen den Höllenfürsten. Asmodis hat uns aufgetragen, jeden zu liquidieren, der nicht auf seiner Seite steht - und zwar klar erkennbar.«
    »Dann haben wir nichts zu befürchten«, sagte Mortimer Kull, »denn wir sind auf jeden Fall für Asmodis.«
    »Woher kommt ihr?« wollte Actro wissen.
    »Von der Erde.«
    »Menschen«, sagte Actro verächtlich.
    Kull wies auf Rufus. »Sieht mein Begleiter vielleicht wie ein Mensch aus?«
    »Er nicht, aber du!« sagte Actro. Sein Rüsseltier schnaubte und grunzte und scharrte mit den Füßen den Boden auf.
    »Ich war ein Mensch«, stellte Mortimer Kull klar. »Doch nun bin ich ein Dämon. Asmodis wird mich sogar weihen und mich damit in den Höllenadel eingliedern. Du solltest mich nicht verärgern.«
    Actro beugte sich vor und starrte Kull mit seinen bernsteinfarbenen Augen durchdringend an. »Du größenwahnsinniger Wicht, was nimmst du dir heraus? Willst du mir drohen?«
    »Ich informiere dich lediglich, damit du weißt, mit wem du es zu tun hast. Ich bin nicht irgend so ein dahergelaufenes ›Menschlein‹, das sich durch widrige Umstände in die Hölle verirrt hat und nun knieschlotternd vor dir steht. Ich bin mit voller Absicht hier, und mein Begleiter und ich haben vor wenigen Augenblicken erst einen roten Teufel vernichtet, als er uns angriff.«
    Geflüster, Getuschel unter den Reitern.
    Was Mortimer Kull gesagt hatte, schien auf sie Eindruck zu machen.
    »Ihr habt den roten Teufel besiegt? Den Wächter? Wie habt ihr das getan? Ihr seid unbewaffnet«, sagte Actro zweifelnd.
    »Es waren keine Waffen nötig, um mit diesem geschuppten Bastard fertigzuwerden!« sagte Mortimer Kull. »Wir haben ihm einfach den schwarzen Kristall weggenommen. Der Rest war ein Kinderspiel.«
    »Ihr habt ihm den Kristall weggenommen - einfach so.«
    Er konnte es nicht verhindern.
    Allmählich schien ihm Actro zu glauben, Kull spürte, daß ihm der Anführer Achtung entgegenzubringen begann. Anscheinend hätte sich Actro nicht zugetraut, mit dem roten Teufel fertigzuwerden.
    »Wenn ihr zu Asmodis wollt, steigt auf!« sagte Actro. »Wir bringen euch zu ihm.«
    Rufus wandte dem dämonischen Wissenschaftler sein bleiches Knochengesicht zu. Als Mortimer Kull nickte, setzte sich der Dämon mit den vielen Gesichtern in Bewegung.
    Einer der Reiter streckte ihm die Hand entgegen. Der Skelettdämon griff danach und ließ sich auf das sechsbeinige Reittier ziehen, Mortimer Kull stieg bei Actro auf, und die Reiter trieben ihre Tiere sofort an.
    ***
    Ich hielt die Luft an.
    Plötzlich verzerrte sich Reenas Gesicht, als wäre er dem Wahnsinn anheimgefallen, und er brüllte haß- und schmerzerfüllt auf. Sein Körper wölbte sich nach vorn, der Stockdegen entfiel seiner Hand, und ich wälzte mich gedankenschnell zur Seite.
    Der schwarze Druide stürzte genau dorthin, wo ich noch vor wenigen Lidschlägen gelegen hatte, und in seinem Rücken steckte… Cruvs magischer Dreizack.
    Der Gnom hatte mir das Leben gerettet.
    Er war früher zu sich gekommen, als Reenas angenommen hatte, und so konnte er gerade noch rechtzeitig eingreifen.
    Reenas lebte noch, aber es ging mit ihm sehr schnell zu Ende. Er kratzte mit den

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