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1677 - Durchgang zur Spiegelwelt

Titel: 1677 - Durchgang zur Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Universums zu opfern. Wenn die Schiffe nicht zerstört wurden, war nicht nur ihr Dasein automatisch beendet, sondern alles Leben überhaupt. Mit den Galaktikern vom erstenmal hatten die Schiffe nichts gemein. Aber das war bedeutungslos. Man mußte die Fremden vernichten, bevor die Katastrophe eintrat. Über der Wolkendecke sammelten sich zehntausend Draken zur Formation einer riesigen, dreidimensionalen Linse. Seit Stunden akkumulierten sie. Nosrein hatte nie vorher so intensives Wetterleuchten am Himmel gesehen. Durch die Wolken würden sie den stärksten Energiestrom zum Boden senden, den der Planet je gesehen hatte. Und den Nomanern am Boden kam es zu, die Energie aufzunehmen, zu bündeln und als Waffe gegen die Eindringlinge abzustrahlen. Hundert am Boden, das war genug. Keiner hatte Aussicht, den Angriff zu überstehen. Für solche Ströme waren ihre Körper nicht gemacht.
    Fünf Sekunden.
    Der Rausch des Sieges. Welch eine Entartung. Galaktiker, was habt ihr getan ?Gedanken können wie eine Infektion sein. Gebt uns die falschen, und wir gehen daran zugrunde. „Seht die Linse!"
    Aus unzähligen Scheiben, die einander im Raum durchdrangen, fand die große Formation zusammen. Es war ein erhabenes Schauspiel, trotz der Wolkendecke im Röntgenspektrum deutlich sichtbar.
    Und Nosrein bemerkte noch etwas. „Haltet ein!" schrie er. „Fällt euch nichts auf?"
    Funkverkehr! In ultrakurzen Zeichen ging es hin und her, zwischen den Schiffen der Eindringlinge und mindestens einem anderen Schiff, das wahrscheinlich im Orbit von Noman wartete. „Energie!" signalisierte Drolphyn. Drei. Zwei. Eins.
    Und dann kam Bewegung in die Schiffe. Die Eindringlinge starteten so schnell, daß keiner ihnen folgen konnte. Null.
    Haltet ein, Draken! schrien hundert Stimmen kurzwellig zur Wolkendecke empor, dann zehntausend.
    Nosrein erstarrte unter seinem Buckelpanzer; in Erwartung der tödlichen Energieflut, die nicht mehr aufzuhalten war. Aber nichts geschah. Gerade rechtzeitig, die Draken nahmen ihre Botschaft auf. In den Wolken irrlichterte es gelb, weiß und glühend rot. Die Symbionten strahlten mit ungeheurer Lichterflut überschüssige Energien ab, statt sie zum Boden zu schicken. Große Erleichterung allerorten. Auch bei denen, die es nicht zugeben wollen. Als Nosrein einen Tastimpuls hochsandte, stellte er fest, daß sein eigener Drake nicht beschädigt war. Langsam driftete die große Formation auseinander. Er hoffte inständig, daß es nie wieder eine geben würde.
    Das Problem bedurfte philosophischer Lösung, weil die Noman-Draken ein Volk von Philosophen waren. Auf ihrem ureigensten Gebiet, da waren sie den Fremden überlegen. „Wo sind die Eindringlinge?" fragte Drolphyn; fast enttäuscht, daß er noch am Leben war. Nach all der Todeshysterie ein offenes Ende. „Verschwunden", gab Nosrein lakonisch zurück. „Richte deine Sinne vom Ort des Gleichgewichts weg. Dann wirst du sie entdecken. Nicht weit von hier."
    Eine lange, wortlose Spanne Zeit verging. „Was nun?" fragte Drolphyn ratlos, der mit dieser Frage seine Anführerrolle aufgab. „Wir müssen mit den anderen sprechen. Verfolgen wir die Eindringlinge! Aber diesmal bedrohen wir sie nicht. Wir müssen mit ihnen reden. Machen wir ihnen klar, welche Gefahr sie im Ort des Gleichgewichts heraufbeschworen haben."
     
    *
     
    Atlan wartete bis zum allerletzten Augenblick.
    Der Bordsyntron verfolgte die Vorbereitungen der Noman-Draken im Nanosekunden-Rhythmus. Und kurz bevor die Angriffsformation sich gefunden hatte, begann das Bordgehirn selbständig mit dem Alarmstart. Wenige Meter nebenan schoß die Space-Jet mit Rhodan und Roi Danton in den Himmel.
    Unten blieb der Ort des Gleichgewichts zurück.
    Noman war eine Extremwelt. Das einzige intelligente Leben waren die Noman-Draken: Buckelwesen, terranischen Schildkröten nicht unähnlich, die über einen quadratischen Panzer verfügten. Technik besaßen die Wesen am Boden nicht, dafür sehr entwickelte Sinne, die bis ins Funk- und Röntgenband reichten. Jeder von ihnen war über eine organische Antenne mit seinem „Draken" verbunden. Es handelte sich tatsächlich um drachenartige Symbionten, die über der Wolkendecke schwebten, dort aus dem Sonnenlicht Energie sammelten und zum Boden hinabstrahlten. Der Nomaner am Boden nahm die Energie auf und ernährte sich davon.
    Und ganz nebenbei, so wußte Atlan, stellte diese Energie eine tödliche Waffe dar.
    Ware es den Planetariern gelungen, die Space-Jets unter konzentrierten

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