1684 - Endstation Heleios
Maschinen waren auf einen solchen Fall vorbereitet, „Laßt ihn in Ruhe, sonst passiert etwas", drohten die vier Epsaler. „Wir hauen euch Blechkisten kurz und klein, wenn ihr keine Ruhe gebt."
„Tut mir leid, wir haben unsere Anweisungen. Keiner darf sich der Untersuchung entziehen. Je konstruktiver ihr euch verhaltet, desto schneller ist es vorbei."
Zur Untermauerung dieser Worte griffen mehrere Traktorstrahlen in die Menge und zogen den Ferronen unter die Decke. Ein hellblaues Energiefeld legte sich um ihn und brachte ihn dorthin zurück, wo die Roboter ihn hatten in Empfang nehmen wollen. Diesmal jedoch griffen die Tentakel nicht zu. Das blaue Feld übernahm den Transport und bugsierte den Ferronen in die Maschine. Schnell stülpte sich ein Helm über seinen Kopf und nahm ihm die Sicht.
Geromesch hielt still. Sein Widerstand war rein verbaler Natur gewesen. Der in vitro geborene Ferrone hatte nicht vorgehabt, sich ernsthaft gegen die Untersuchung zu wehren. Er wollte nur sehen, was in einem Fall von Verweigerung vorgesehen war.
„Geromesch, Ferrone. Geboren 113'3 NGZ, Größe 1,75 Meter", lautete die nüchterne Feststellung der Maschine. „Dein Enzephalogramm stimmt mit dem überein, das du vor dem Abflug besessen hast. Dein Körper weist ebenfalls keine Abweichungen auf. Die Vermessungen deiner Genstrukturen liefern nur die bekannten Standardwerte. Deine Gehirn tätigkeit überschreitet keinen der Normalwerte. Es gibt keine Hinweise darauf, daß du von einem fremden Bewußtsein gesteuert wirst.
Dein Test ist abgeschlossen. Du kannst deine Gruppe aufsuchen. Sie befindet sich im Wartesektor zwölf. Ihr werdet von einem der Kreuzer aufgenommen und vorübergehend untergebracht, bis die BASIS völlig durchsucht ist."
„Fallt mir nicht im Traum ein. Ich bin noch nicht von meinem Posten entbunden und werde auf dem schnellsten Weg an meinen Arbeitsplatz im Trägerschiff zurückkehren", widersprach er. „Ich muß mich mit Nero Gammon absprechen. Ohne den Fachmann für Diätetik läuft erst recht nichts. Seht das endlich ein!"
„Wir sind an die Weisungen unseres Programms gebunden", lautete die nüchterne Antwort. Wieder setzte sich das blaue Feld mit ihm in Bewegung, bugsierte ihn aus der Maschine und beförderte ihn an sein neues Ziel, in den Wartesektor zwölf.
Wenig später trafen dort auch die vier Epsaler ein, die ihm hatten helfen wollen. Er bedankte sich für die Unterstützung.
„Was steckt wirklich dahinter?"
wollten sie wissen. „Jetzt kannst du es uns ja sagen."
Der Ferrone grinste hinterhältig und machte seine Augen noch kleiner, als sie in dem dicken, glänzenden Gesicht ohnehin schon waren.
„Es geht niemanden etwas an", sagte er.
„Vielleicht handelt es sich ja um einen Geheimauftrag der Schiffsführung. Oder meiner Abteilung. Mag sein, daß ich ein verkappter Hanse-Spezialist bin, von dem selbst Dijja Mowak bisher keine Kenntnis hatte. Laßt euch noch ein paar andere Möglichkeiten einfallen. Schließlich seid ihr intelligent genug, oder?"
Die Epsaler ballten die Fäuste, verzichteten jedoch auf eine Erwiderung, egal welcher Art. Geromesch ließ sie stehen und gesellte sich zu seinen unmittelbaren Untergebenen während der Zeit des Fluges.
Sie sprachen miteinander, lachten über den einen oder anderen Scherz und bedauerten es, daß die gemeinsame Zeit der Abenteuer in der Ferne jetzt zu Ende war.
„Achtung, eine wichtige Durchsage für alle Besatzungsmitglieder der BASIS", hörten sie eine Stimme. „In knapp acht Stunden wird die Prüfung sämtlicher Besatzungsmitglieder abgeschlossen sein.
Bis dahin bitten wir euch um Geduld. Ein Teil der Raumschiffe, die euch als vorübergehende Unterkunft zur Verfügung stehen, hat bereits seine Position eingenommen. Die ersten Leute werden die Quarantänestation in wenigen Minuten verlassen können. Wir bedanken uns für eure aktive Mithilfe. Bis zur Rückkehr in die BASIS werden noch zirka zwei Tage vergehen. Dann könnt ihr euch daranmachen, eure privaten Angelegenheiten zu regeln und eure Heimreise vorzubereiten."
„Das ist es", sagte Geromesch ungewöhnlich laut. „Das wollte ich wissen. Wir verlassen das Seriphos-System ohne die BASIS. Es bedeutet, daß sie in eines der hiesigen Werft-Docks zur Überholung geschickt wird. Wetten?"
*
Endlich. Die Prozedur lag hinter ihnen, und wie erwartet hatten die Maschinen nichts an und in ihnen gefunden, was auf einen Fremdeinfluß hindeutete. Wie sie die Milchstraße damals
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