1750 - Karawane der Verzweifelten
bist du hier?" fragte er ihn. „Warum stehst du auf einem Bein?"
„Das sind zwei Fragen auf einmal. Eigentlich mehr als zwei. - Nun, ich bin hier, weil ich ebenfalls der Admiralin gehöre. Sie bereitet etwas vor, wozu sie wohl meine Hilfe braucht. Ich müßte sterben ohne sie, also was soll ich tun?"
Teaser Kroom wußte darauf auch keine Antwort.
„Ich bin ein Tomopat, ein Eingeborener des Planeten Tomot. Und ich stehe auf einem Bein, weil ich den Ghyrd trage. Wie sollte ich sonst meinen Kaffee trinken?"
„Ist es keine heiße Tasse?"
„Kunststoffhenkel. Ganz erträglich. Ich habe Hornhaut an den Zehen."
Mit dem Ghyrd, dessen war Teaser Kroom sicher, meinte Gyrengo die Zwangsjacke, die seine Arme fesselte.
„Tragen alle Tomopaten dieses Ding?"
„Aber ja. Wir sind ein bequemes Volk."
Teaser sah den anderen erstarren; er drehte sich um, und da trat soeben die Admiralin aus dem Schacht. Sie kam direkt auf die beiden zu.
„Also hör zu, Teaser Kroom", sagte sie. „Das Unternehmen beginnt in 72 Stunden. Sieh zu, daß du bereit bist, wenn ich dich brauche."
Die Admiralin drehte sich um, wollte bereits gehen, als er rief: „Warte! Warte, Stomal!" Stomal Zystaan, das war ihr Name. Eigentlich war sie keine Admiralin mehr, sondern hatte ihren Posten längst verloren. Weil sie zu einer akonischen Putschistengruppe gehört hatte, so erzählten es die Leute.
„Was ist denn?"
„Dieses Unternehmen ... Was haben wir da eigentlich vor? Wozu nimmst du ausgerechnet mich mit?"
„Hör zu, Teaser." Sie kam nahe heran und schenkte ihm einen falschen, beruhigenden Blick.
„Du bist doch ein Maschinenmensch. Es wird viele Verwendungen für dich geben. Und das Unternehmen? Warum willst du das wissen?"
„Weil..."
„Wir werden etwas stehlen. Raumschiffe, Teaser. Wir stehlen vierhundertfünfzig Kampfraumschiffe von einer arkonidischen Werft."
Teaser Kroom stand sprachlos da; auch dann noch, als die Admiralin längst gegangen war.
Gyrengo stellte seine Tasse ab und zupfte ihn mit den Zehen am Kragen, bis sich Teaser wieder beruhigt hatte.
„Weißt du, was das heißt?" fragte der Tomopat. „Du wirst entweder diesen Einsatz erfolgreich mit uns beenden, oder du bist tot, Teaser. Mit diesem Wissen läßt die Admiralin niemanden wieder von Bord."
Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Wo war er nur hineingeraten? 2. Planeten sind Staubklumpen im Universum. Aus Dreck und kosmischer Materie gemacht, kreisend um scheinbar ewige Sonnenfeuer, die irgendwann verlöschen, wenn alles Leben längst von den Welten geflohen ist.
So sieht es von weitem aus.
Je näher der Betrachter, je näher sein Schiff, desto mehr schwindet der kosmische Blickwinkel. Aus dem Hirnmelskörper wird eine Kugel mit Farbe, Temperatur und Konsistenz.
Der Betrachter sieht, ob es auf dem Planeten Leben gibt, welches Stadium es erreicht hat und ob es ihn bedrohen kann.
Ob er es vernichten muß.
Welten aus Methan und Wasserstoff, Welten für Sauerstoffatmer, Welten aus flüssigem Schwermetall - die Zahl der Wunder scheint ohne Grenzen. Es sind mehr, als alle Beobachter aller Universen und aller Zeiten jemals sehen werden.
All diese Welten haben gemeinsame Kennzeichen. Sie sind den Welten, die sie umgeben, in gewisser Weise ähnlich.
Sie liegen auf derselben universalen Achse, befinden sich im selben Abschnitt .der Schöpfung. Alle weisen denselben Strangeness-Wert auf. So, wie es die Schöpfung vorgesehen hat... Wie heißes Wasser im Meer nach oben steigt, wie zwei fusionierte Kerne Energie freisetzen, wie das Universum zur maximalen Entropie strebt.
Und manchmal, einmal in Millionen von Jahren, ereignet sich ein Verstoß gegen die Ordnung.
Dann pervertiert das Leben, das die Welten hervorbringen, und wendet sich gegen das Schöpfungsprogramm, das sie erschaffen hat. Dann geschehen Dinge, die nicht geschehen dürfen. Der Beobachter kann sie sehen, wenn seine maschinellen Augen genügend weit reichen.
Öffne deine Augen nur.
Sieh das Solsystem.
Sieh den Planeten, der gekommen ist, der niemals an diesen Platz hätte gelangen dürfen. Aber es ist passiert. Such nach den Wüsten des Mars, such eine rote Welt, die vierte in der Ordnung der Planetenbahnen.
Und statt dessen ... sieht du Trokan.
*
„Autopilot!" befahl er leise.
Man mußte nicht schreien, wenn man allein war.
„Was kann ich für dich tun?"
„Panorama-Holo öffnen. Optiken hochfahren. Vergrößern, bis das Objekt die Holozone ausfüllt."
Adams saß in einem kleinen
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