Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
Vom Netzwerk:
schwören, sie haben die ›Taube des Todes‹, den Mörder, gefasst. Sie wollen ihn hinrichten.«
    »Wer ist es?«
    »Macliau, mein Bruder!«

KAPITEL 14
    Sie kehrten in dem gleichen schnellen Boot nach Brilhag zurück, mit dem Trifina die unheilvolle Nachricht überbracht worden war. In Begleitung von drei Kriegern waren sie, Fidelma und Eadulf unverzüglich zur Halbinsel Rhuis aufgebrochen. Bleidbara empfing sie sorgenvoll dreinblickend unterhalb der Burg an der Anlegestelle. Er stutzte, als er auch Fidelma und Eadulf unter den Ankömmlingen sah. Während er Trifina beim Aussteigen behilflich war, redete er pausenlos auf sie ein, schwenkte dann aber nach einer kurzen Bemerkung ihrerseits aufs Lateinische um, nicht ohne Fidelma und Eadulf mit einem neugierigen Seitenblick zu streifen.                 
    »Ich war kaum hier, als die Nachricht von Bruder Metellus kam«, teilte er mit. »Es heißt, Macliau habe mit Müh und Not die Abtei erreicht. Ihm auf den Fersen sei ein Haufe aufgebrachter Männer gewesen, die nach Vergeltung schrien. Sie waren drauf und dran, ihn umzubringen, aber er rettete sich, indem er um Asyl bat. Bruder Metellus, der jetzt vorläufig die Gemeinschaft leitet, hat es ihm gewährt.«
    »Ein Haufe aufgebrachter Männer? Wer sind sie?«, wollte Trifina wissen.
    »Leute vom Dorf und den Siedlungen hier. Bauern und Fischer. Ihr Anführer ist Barbatil.«
    Trifina konnte den Namen sofort einordnen.
    »Der Vater von Argantken?«
    »Eben der. Die wilde Schar hat die Abtei umzingelt und will Macliau mit Gewalt herausholen und töten.«
    »Du sagst doch aber, Bruder Metellus habe ihm Asyl gewährt«, mischte sich Fidelma ein.
    Er nickte rasch.
    »Die Mönche versuchen, die erregte Meute mit bloßen Drohungen abzuwehren, ewige Verdammnis wäre ihr bitteres Ende, würden sie die Kapelle betreten, in der er Zuflucht gesucht hat. Warnungen dieser Art werden sie jedoch nicht lange abschrecken.«
    »Und sie behaupten, hinter der todbringenden Taube verberge sich Macliau? Er wäre es, der all die Überfälle zu verantworten habe?«, ereiferte sich Trifina. »Sammle deine Krieger, wir werden sie eines Besseren belehren.«
    »Ich habe bereits Boric mit einem Dutzend Krieger zur Abtei geschickt«, erklärte Bleidbara. »Sie haben den Auftrag, im Ernstfall Macliau und die Mönche zu verteidigen.«
    »Bleib ruhig!« Fidelma hatte Trifina die Hand auf die Schulter gelegt. »Wir müssen erst klären, wie sich die Sache wirklich verhält. Richtig ist, dass den Männern Einhalt geboten werden muss, Macliau darf nichts geschehen. Wir wissen aber auch, dass die Leute Anlass genug haben, Brilhag für die Untaten verantwortlich zu machen. Man darf auf keinen Fall mit Gewalt gegen sie vorgehen, ehe wir nicht versucht haben, vernünftig mit ihnen zu reden.«
    »Wir haben genügend Krieger hier behalten, damit Brilhag nicht unbewacht zurückbleibt und Riwanon der nötige Schutz zuteil wird«, erwähnte Bleidbara.
    »Mir geht es um die Sicherheit meines Bruders, nicht um die Riwanons«, sagte Trifina kalt und entschied nach kurzem Überlegen: »Wir nehmen unsere drei Krieger hier und reiten zur Abtei.« Sie zeigte auf die Bewaffneten, die ihnen bei der Überfahrt Schutzgeleit gegeben hatten.
    »Können Eadulf und ich auch Pferde bekommen?«, fragte Fidelma. »Wir sollten mit dir reiten.«
    Eadulf stöhnte innerlich auf. Die Vorstellung, mit einigen wenigen Bewaffneten und zwei Frauen gegen eine aufgebrachte Meute anzutreten, fand er nicht gerade klug.
    Sie stiegen zur Burg hoch. Bleidbara eilte voraus und befahl, Pferde satteln zu lassen. Das Kommando über die in Brilhag verbleibenden Krieger übernahm Budic.
    Bald ritten sie durch das Haupttor und ließen die Burg hinter sich. Mehr zufällig warf Fidelma noch einmal einen Blick zurück. Auf den Stufen vor der großen Eingangshalle stand Iuna und sah ihnen nach. Am liebsten wäre Fidelma umgekehrt und hätte der Haushälterin ein paar Fragen gestellt, aber die Reitergruppe, die vorwärtsstrebte, zog sie mit sich. Das Rätsel um Iuna würde warten müssen.
    In halsbrecherischem Galopp ritten sie zur Abtei des heiligen Gildas. Bleidbara und ein Krieger führten den kleinen Trupp an, ihnen folgten Trifina und Fidelma, dahinter Eadulf und schließlich die beiden anderen Krieger. Die Gangart von Eadulfs Tier wurde von der der Rösser vor und hinter ihm bestimmt; ein schlechter Reiter, der er war, konnte er sich nur an sein Pferd klammern und hoffen, dass alles zu

Weitere Kostenlose Bücher