1931 - TraumdÀmmerung
standen dem Schritt zu den Sternen schon sehr nahe.
Die zwölf anderen Planeten des Vaasac-Systems waren bereits erforscht, und es gab schon die Anfänge von Hypertechnik, mit der die Gojomer in die Tiefen des Alls lauschten und eine erste Ahnung von dem vielfältigen fremden Leben bekamen. Bis jetzt hatte Guu’ alle fremden Einflüsse von ihnen ferngehalten. Das war auch der Grund, warum die INTURA-TAR stets in der Tabuzone am Fuße des Gebirges landen mußte und die Mannschaft keinen Kontakt zu den Gojomern aufnehmen durfte.
Guu’ selbst war den Gojomern in den Träumen in seiner Gestalt erschienen und hatte nicht verleugnet, eine höhere Entität zu sein. Die kosmischen Geheimnisse mußten die Gojomer jedoch allein erforschen. Auf diese Weise waren sie zwar vom Träumer von Puydor geprägt worden, doch hatten sie sich auch ihre Eigenständigkeit weitestgehend erhalten.
Und ihre Beziehung zu Guu’ war alles andere als eine mystischreligiöse; die Verklärung seiner Erscheinung hielt sich in Grenzen.
Auf dem Rückflug von Gojom nach Curayo hatte Guu’Nevever Bobo das Geheimnis dieser Verbindung anvertraut.
„Eines Tages wird wohl der Ruf der hohen kosmischen Entitäten an Jii’ und mich ergehen. Wir werden uns dieser Verantwortung nicht entziehen können und in die jenseitigen Bereiche abwandern müssen. Es wird uns dann nicht mehr möglich sein, uns um die Belange der Puydorer zu kümmern, denn wir werden höhere Aufgaben zu erfüllen haben, wie sie den kosmischen Entitäten zustehen. Für diesen Tag wollen wir vorsorgen.
Wenn Jii’ und ich nicht mehr sein werden, dann hoffen wir, daß die Gojomer jene Reife erlangt haben, um unsere Stelle einzunehmen."
Und nun bedrohten die Varmiren Guu’Nevevers Schützlinge, auf die er seine ganze Hoffnung für die Zukunft der Galaxis Puydor setzte.
Diese .Entwicklung kam gar nicht so überraschend, denn die Varmiren hatten es bis jetzt verstanden, sich Guu’Nevevers Zugriff und somit ihrer Befriedung zu entziehen. Sie waren in ihrem Eifer, die positive Entwicklung in Puydor zu stören, nur noch aggressiver geworden. Es war ihrer Wachsamkeit auch nicht entgangen, daß die Gojomer die besondere Zuneigung des Träumers von Puydor genossen. Daraufhin richteten sie ihre volle Aufmerksamkeit auf dieses Volk.
Eigentlich sollte es Guu’Nevever entgegenkommen, wenn die Varmiren eines seiner Protektorate heimsuchten. Und der Träumer von Puydor wartete nur darauf, daß sie ins Vaasac-System einfielen. Denn damit boten sie ihm die Möglichkeit, sie mit einem einzigen Konterschlag zu befrieden.
Die INTURA-TAR war mehrmals zwischen Curayo und Gojom gependelt, um umfangreiche Vorräte an TroniumAzint zur Heimat der Gojomer zu bringen, die Guu’Nevever als Verstärker für seine Träume dienen sollten - falls es je zu einem Überfall der Varmiren kommen sollte.
Bobo-Agmem war eigentlich überzeugt, daß eine solche Attacke nie stattfinden würde. Er rechnete eher damit, daß die Varmiren sich irgendeine List einfallen lassen würden, um Guu’ in irgendeinen Hinterhalt zu locken.
Doch dann meldete die Orr-Sippe das Unglaubliche. Bobo-Agmem befand sich mit der INTURA-TAR gerade auf Rederom. Dabei handelte es sich um eine ungastliche Welt, auf die sich die Agmem gelegentlich vom Nomadendasein zurückzogen. Früher, als die Agmem noch rücksichtslose Plünderer gewesen waren, waren diese Koordinaten nur ihrer Sippe bekannt gewesen. Doch seit zahlreiche andere Sippen wie die Orr befriedet worden waren, nutzten auch sie gelegentlich Rederom als Rastplatz Dort erreichte ihn Pranko-Orrs Hyperfunkspruch.
„Die Varmiren planen einen Überfall auf die Gojomer. Ich habe die Raumschiffsbewegungen der Kreuzraumschiffe mit eigenen Augen gesehen. Sie sammeln sich weit genug vom Vaasac-System, um nicht frühzeitig geortet werden zu können. Es sieht ganz so aus, als wollten sie in wenigen Tagen zuschlagen."
Bobo-Agmem konnte es nicht glauben. daß die Varmiren es wagen würden, so dreist gegen Guu’Nevevers Schützlinge vorzugehen. Dennoch nahm er die Warnung ernst und brach sofort nach Curayo auf.
Dort angekommen, ging der Träumer von Puydor an Bord des Generationenschiff es.
Guu’Nevever verschwand im Heck der INTURA-TAR. In diesem Bereich lagerte genügend Tronium-Azint für ihn. Dort blieb er während des gesamten Fluges allein, ohne auch nur ein Zeichen von sich zu geben..
Daraus schloß Bobo-Agmem, daß der Träumer die Angelegenheit überaus ernst nahm.
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Als
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