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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Richtung Atlantikküste. Soll ich sie verfolgen?« Der Pilot denkt kurz darüber nach, ob er Devlin am Arm tippen soll, aber er hat Angst, dass der Teenager ihn beißen könnte.
    Der Dämon, der Devlins Geist in Besitz genommen hat, ist tief in den Nexus eingetaucht und hat den Jet-Copter schon längst verlassen. Er streift siebzig Kilometer weiter südlich durch den Dschungel von Yukatan und nimmt das schwere Aroma des Waldes um Palenque in sich auf. Sein besonders ausgebildeter Geruchssinn entdeckt den Aufenthaltsort des Körpers, der seine gegenwärtige physische Hülle geboren hat.
    Ein zweiter Geruch schwebt in der Nähe des ersten … er stammt von einem männlichen Hunahpu.
    Devlins Pupillen gleiten zurück in ihre übliche Position, der Dämon löst sich aus dem Nexus.
    »… etwa einhundertzehn Kilometer entfernt, Dev. Soll ich Ihrer Mutter folgen oder weiter Kurs auf Palenque halten?«
    »Sie ist nicht in der Maschine. Sie ist bei ihm. Gehen Sie in Palenque runter.«
     
    Devlin schleicht durch den inzwischen vertrauten Dschungel, indem er einer an den Blättern haftenden Duftspur folgt, bis er die Lichtung erreicht.

    Die alte Aztekin sitzt auf einem Felsblock. Blut tropft von dem Obsidianmesser, das sie in ihren knotigen Händen hält, und aus ihrem von winzigen Härchen umgebenen Mund.
    Der Teenager mustert das halb verspeiste Herz. »Mein Pilot?«
    »Er war jung, ganz von Geist erfüllt.« Chicahua lächelt. An ihrem Zahnfleisch und den wenigen Zähnen in ihrem Mund kleben die roten Fasern von Antonio Amorellis Herz. »Wenigstens sein Tod hatte einen Sinn.«
    »Wird das auch für deinen Tod gelten?« Er umkreist seine Urgroßtante. »Du hast dich in der Geruchsspur meiner Mutter vor mir versteckt. Warum?«
    »Weil ich weiß, wer du bist, Dämon, und weil ich weiß, was du willst. Du und ich, wir haben uns schon einmal getroffen … vor langer Zeit, als ich noch eine Schönheit war wie deine Mutter und verliebt in einen Mann, dessen Bestimmung es war, mein Seelengefährte zu werden. Sein Name war Don Rafelo, ein Hexer, ein Nagual – ein Zauberer, den du auf die dunkle Seite gelockt hast.«
    »Du bringst alles durcheinander, Chicahua. Es war Don Rafelo, der mich gerufen hat. Wie Devlin und seine Mutter vor ihm suchte auch Don Rafelo die grenzenlose Macht der elften Dimension. Ich gab ihm, was er wollte, und er berauschte sich daran.«
    »Du vergisst, dass ich eine Seherin bin und deine schlangenhaften Lügen durchschaue. Schon seit ewigen Zeiten hast du jede einzelne Tat vorbedacht und viele Tausend Menschen in deinem Versuch manipuliert, in die leibliche Hülle eines Hunahpu einzudringen. Du hast Quetzalcoatls Geschlecht gewählt und dir meinen
Seelengefährten und den Aurelia-Clan als Opfer ausgesucht. Du hast Don Rafelo benutzt, um Madelina Aurelia zu verfluchen, und ihren Tod unmittelbar nach Liliths Geburt herbeigeführt. Du hast die Dunkelheit gebracht, die ihre befleckte Seele noch immer heimsucht, und jetzt hast du ihr Kind in Besitz genommen. Doch zu welchem Zweck? Einst haben deine Handlungen den fünften Zyklus erweitert. Doch jetzt haben die Gabriel-Zwillinge dieser Scharade ein Ende bereitet.«
    »Nichts ist zu Ende! Die dunkle Straße wird sich wieder öffnen, doch diesmal werde ich bereit sein. Devlins leibliche Hülle ist reine Energie. Sie kann sich gleichzeitig in mehreren Dimensionen bewegen. Seine Gene lassen die Unsterblichkeit für mich möglich werden. Doch deine …« Er nimmt ihr das Obsidianmesser aus der Hand und streift die Klinge an ihrem Kleid sauber.
    »Töte mich, wenn du willst. Mein Geist wird auch weiterhin deine Sicht im Nexus verhüllen.«
    »Jetzt bist du es, die etwas vergessen hat, Chicahua. Als dein ehemaliger Geliebter weiß ich, dass es nicht deine Seele ist, mit deren Hilfe du mich blendest.«
    Er gleitet in den Nexus und stürzt sich auf sie, packt ihren Nacken mit der einen Hand und treibt mit der anderen die Klinge tief in ihre rechte Augenhöhle. Indem er den bogenförmigen Knochen als Hebel benutzt, drückt er das Organ nach außen und schnippt es sich in den Mund, bevor er seine Aufmerksamkeit dem zweiten Auge zuwendet, das ihn durch den Nebel hindurch anstarrt.

     
     
    Atlantik
167 Seemeilen südwestlich von Großbritannien
     
    Die Tiefseeboje, die zur Feststellung und Meldung von Tsunamis dient – besser bekannt unter der Bezeichnung DART-Boje –, ist ein schwimmender Ring von drei Metern Durchmesser, dessen Oberseite mit GPS-Antennen und Sensoren

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