2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
gehofft hatten, blieb aus. Alles in Rik wehrte sich dagegen. Mit ganzer mentaler Kraft versuchte er, es doch zu erzwingen. Es war aussichtslos. Als sich ihr emotionales Chaos ein wenig gelegt hatte, suchten sie die Steuerräume oben in den Türmen auf und kommunizierten über Bildfunk miteinander. Keiner wusste einen Rat. Sie hatten keine andere Wahl, als sich damit abzufinden.
5.
In Riks Turm Die mentale Stimme schwieg erneut. Trim Marath löste die Finger von der Stirn des Ahhani-Körpers. Er massierte sich den Arm, der eingeschlafen war. „Nimm den anderen Arm", riet Atlan. Trim streckte den linken Arm aus, berührte mit den Fingerspitzen die Stirn des Ahhani-Körpers. „Wir Cynos waren längst zu Wesen mit einem einzigen Ziel geworden. Wir wollten wissen", fuhr die Gedankenstimme Kewin Kirriks fort. „Mit den Technos und der Mago, die einst auf Zabar-Ardaran gestrandet waren, hatten wir nicht mehr viel gemein. Inzwischen reichten unsere Membranen zig Millionen Lichtjahre weit. Und wir wussten, dass wir noch längst nicht bis an unsere Grenzen vorgestoßen waren.
Die Membranen existieren größtenteils im Hyperraum. Dadurch erreichen sie ungeheure Sensibilität. Wenn irgendwo im Universum etwas Wichtiges geschieht, spüren wir es. Unser Wissensdurst wird aktiviert, wir kümmern uns darum, sammeln die Informationen dazu, oder wenn sie uns nicht unmittelbar zugänglich sind, versuchen wir, sie über andere Wesen zu bekommen. Das war damals schon so. Die Membranen platzten fast vor psionischer Energie. Wir merkten bald, dass wir über ein paar tausend Lichtjahre Entfernung hinweg andere Wesen mental manipulieren konnten.
Aber wir nutzten es nicht.
In Wassermal herrschte damals schon Friede. Die Verständigung zwischen den Völkern erreichte nach über achttausend Jahren ein Niveau, bei dem sich so unterschiedliche Völker wie Pfauchonen, die sechs Jelandolids, Kichi Ihatha, Ayrfi und andere verständigen konnten. Dieser Zustand konnte allerdings nur so lange anhalten, wie die Pfauchonen militärisch unantastbar blieben."
„Wenn ich es richtig begriffen habe, wolltet ihr schon damals den Status von Göttern für ganz Wassermal anstreben", sagte Atlan. „Das ist richtig. Dazu mussten wir zuerst einen Mythos schaffen. Denn wir konnten nicht überall zugleich sein, höchstens auf Zabar-Ardaran und auf Pfauchon. Einige Jahrhunderte lang wechselten wir uns im System der tanzenden Monde ab. Wir gehörten zum Kulturkreis der Pfauchonen, waren aus ihrem Bewusstsein nicht mehr wegzudenken. Aber nach dem Bau der Türme hatten wir kein Interesse mehr daran, den Planeten unserer Bestimmung zu verlassen. Wir sahen Akhimzabar als unsere Lebensaufgabe.
Entsprechend der nicht genau zu definierenden Lebensdauer unserer Körper rechneten wir mit langen Zeiträumen. Wir setzten uns ein Dauerziel: Es lautete, Wassermal nie in Krieg und Chaos versinken zu lassen, wie wir sie bei unseren mentalen Streifzügen durch den Kosmos erlebten. Wir beobachteten die zahlreichen kosmischen Schlachtfelder, wo die Mächte der Ordnung und des Chaos ihre Kriege um die Vorherrschaft im Universum führten. All das wollten wir den Völkern von Wassermal ersparen."
„Das Vermächtnis der Wesenheit", sagte Atlan. „Sie war allein nicht lebensfähig. Wir haben sie damals quasi zum Leben erweckt. Die Probleme mit der Mago und ihrem Stigma stellten so gesehen eine erträgliche Behinderung dar. Wir Technos haben oft darüber diskutiert, ob es sich bei dem Schemen auf Zabar-Ardaran um eine Fehlentwicklung von On- und Noon-Quanten gehandelt hat oder nicht. Der Planet hat keine Lebewesen hervorgebracht, die auf Dauer zu ho her Blüte erwachsen wären. In der Zeit zwischen dem Bau des ersten und des letzten Turmes haben wir an den ewigen Frieden geglaubt. Danach wurden wir vom hohen Sockel der Selbstzufriedenheit gestürzt. Damals dachten wir, die zyklischen Phasen des Niedergangs für alle Zeiten hinter uns lassen zu können. Ein Irrtum, geboren aus der Euphorie und dem Überschwang. Kamattagira zweifelte als Einzige. Sie besaß mehr Distanz zu unserem Tun. Sie übte sich in Selbstkritik und Kritik an uns. Als einzige besaß sie den nötigen Weitblick."
Atlans Augen brannten vor Erregung. „Jetzt, da du es sagst, fällt mir der Zusammenhang auf, Die Ahhani zehrten ebenfalls von der mentalen Kraft des Schemens. Das waren Kamattagiras Worte. Es musste sich irgendwann auswirken." Wieder glaubte der Arkonide, so etwas wie ein Lächeln über das
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