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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort Susa, sie weiß, was zu tun ist. Nimm Fran und Bré mit, sie werden euch unterstützen. Das Kodewort ist Wasser von Aar. Bull Ende."
    Die Aarus, die vorhin vor der Eingangsschleuse herumgelungert hatten, stürmten nun die Kuppel. Das war Bull ein wenig zu viel „Wasser von Aar"; offensichtlich handelte es sich um eine Gruppe Umstürzler, dem Namen nach Traditionalisten. Hatte ihn sein feiner Instinkt also wieder einmal nicht getrogen.
    Die beiden Männer beobachteten, wie Aarus mit Atemmasken nacheinander die bewusstlosen Artgenossen aus den gefluteten Räumen zogen.
    Zwei von ihnen steuerten diesen Raum an; kein Wunder, Cheplin trieb weithin sichtbar durchs Wasser.
    Während einer sich davon überzeugte, dass der Schwarmer keine Gefahr darstellte, machte der andere sich an einem vor dem Fenster befestigten Terminal zu schaffen. „Ich hab’s gleich", murmelte er. „Jeden Moment kann ich das Signal senden."
    Aus dem Lautsprecher kam eine Meldung: „Die Konferenzteilnehmer sind vollzählig in der Blase versammelt. Wir werden jetzt abriegeln."
    Bull blieb für einen Moment die Luft weg. Es war nicht schwer, die Fakten zusammenzuzählen und den richtigen Schluss daraus zu ziehen. Das Signal wurde unter Garantie an TRAITOR geschickt – und die Umstürzler wollten die Konferenz an den Feind verkaufen! Sein Gesicht wurde steinhart, die Lippen pressten sich zu schmalen Strichen zusammen. Mit einem Ruck zog er den Nadler aus dem Stiefel, den er vorhin vorsichtshalber eingesteckt hatte. Jahrtausendelange Erfahrung hatte ihn das gelehrt. Er akzeptierte das resolute Waffenverbot in der Blase, aber in der Sphäre selbst ...
    Bostich versetzte ihm einen leichten Stoß und präsentierte grimmig grinsend dieselbe Waffe.
    Eine Sekunde lang kreuzten sich ihre Blicke, reichten fast bis auf die Seele hinunter. Dann nickten sich die unterschiedlichen Männer zu.
    „Sehr gut", sagte der Aarus am Terminal gerade. „Das erleichtert uns alles. Verbindungsaufbau steht fast."
    Der Verschwörer, der Cheplin im Auge behielt, ruckte plötzlich herum.
    Seine Balkennase zitterte. „Sag mal, hast du auch das seltsame Gefühl, dass hier noch jemand ist?"
    In diesem Moment kamen Bull und Bostich hinter dem Aggregat hervor und verschossen Betäubungspfeile aus den Nadlern, und zwar gleich in dreifacher Dosis, um ganz sicherzugehen.
    Die beiden Aarus zappelten und wanden sich, aber dann fielen sie genauso wie Cheplin in sich zusammen.
    „Zugang sichern", sagte Bostich, als die anderen Rebellen aufmerksam wurden, und warf Bull seinen Nadler zu.
    Der Minister stellte das Außenmikro ebenfalls wieder auf aktiv. „Halt!", brüllte er, als die Aarus den Raum stürmen wollten. Er richtete einen Nadler auf die Tür, den anderen auf einen der Umstürzler. „Ich habe nicht auf Betäubung gestellt, also keine Faxen!"
    Die Rebellen zögerten tatsächlich; wie Bull vermutet hatte, handelte es sich bei den beiden Bewusstlosen in ihrem Raum um die Anführer.
    „Ihr kommt hier nicht raus", sagte einer von ihnen. „Wir brauchen nur zu warten."
    „Warum habt ihr die Bewusstlosen abtransportiert?", gab Bull zurück.
    „Bei uns auf Terra gibt es auch Kiemenatmer. Ich weiß, dass eure Freunde hier drin qualvoll ersticken, wenn sie nicht rechtzeitig herausgeholt werden!"
    „Und ebenso der Schwarmer", versetzte derselbe Aarus. „Der Schwarm wird nicht begeistert sein zu erfahren, dass ihr ihn ermordet habt."
    „Lass den Idioten reden, wir haben ein ganz anderes Problem", erklang Bostichs Stimme aus dem Hintergrund.
    Bull wandte sich ihm halb zu, und er sah, dass der Imperator leichenblass war und sehr ernst aussah. Sämtlicher Hochmut war weggewischt; fast sah er müde aus.
    „Das Signal ...", vermutete Bull.
    Bostich nickte. „Es ist rausgegangen", sagte er tonlos.
     
    *
     
    Inzwischen trafen Susa, Fran, Bré und eine Menge bewaffneter Aarus an der Schleuse ein, und eine heftige verbale Auseinandersetzung entbrannte.
    Susa hatte die Konferenz-Blase bereits unter ihre Kontrolle gebracht und dafür gesorgt, dass die Teilnehmer nichts von dem „internen Problem" mitbekamen. Sie debattierten schon wieder lebhaft und ahnungslos darüber, dass das Leben aller nur noch an einem seidenen Faden hing. In und vor der Kuppel hatte sich eine Pattsituation eingestellt, in der jeder jeden in Schach hielt. Die Lebenszeit der Bewusstlosen sank rapide, und jeden Moment konnte die Terminale Kolonne eintreffen.
    Der Wurm musste fliehen, und die geparkten

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