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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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hatten. Dan öffnete sie, füllte zwei Gläser zur Hälfte, gab etwas Eis und Milch hinzu. Während Carol an ihrem Drink nippte, kehrte die altbekannte Anspannung zurück.
    »Du glaubst nicht, dass Gordon mit dem Banküberfall zu tun gehabt haben könnte?«, fragte sie.
    Dan verschluckte sich beinahe an seinem Drink. Verdammt, weibliche Intuition! Er wusste, dass sie mehr fragen wollte als das.
    »Machst du Witze?«, fragte er. »Wir reden über Gordon. Was um Himmels willen sollte er mit einem Banküberfall zu tun haben? Komm schon, denk doch mal nach.«
    Sie sah ihn mit ihren sanften blauen Augen reglos an. Schließlich schaute sie weg. »Ich weiß auch nicht«, sagte sie. »War nur so ein Gedanke.«
    »Mh-hm.« Dan trank aus. Ohne Carol anzusehen, sagte er, dass er sich besser auf sein Gespräch vorbereiten sollte. Er konnte ihren Blick spüren, als er den Raum verließ. In seinem Arbeitszimmer fühlte er sich zitteriger denn je. Wenn sie vermutete, dass Gordon mit dem Überfall zu tun hatte, was vermutete sie noch? Er kannte die Antwort darauf bereits. Er hatte es in ihrem Blick sehen können. Ein Schauer durchfuhr ihn. Er konnte sich vorstellen, was sie dachte – über seine Anrufe, seine Treffen mit Joel und Shrini, den Ausschlag neulich –, und dass sie versuchte, das Ganze irgendwie zu deuten. Zu verstehen, in welcher Beziehung es zu Gordons Tod und dem Überfall auf eine Bank stehen konnte.
    Er war erschöpft und nervös. Als könnte er keinen Muskel mehr rühren, aber gleichzeitig nicht still sitzen. Er ging im Geiste seine Telefonate durch und war gerade damit beschäftigt herauszufinden, ob sie dabei etwas Belastendes gehört haben könnte, als Carol die Tür öffnete. Sie schaute erleichtert.
    »Sie haben den Drahtzieher hinter dem Überfall gefasst«, sagte sie. »Es kam gerade in den Nachrichten.«
    »Wer war es denn?«, fragte Dan. Sein Herz raste.
    »Ich habe seinen Namen vergessen«, sagte Carol und ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Jemand von der Mafia. Ich glaube, aus Revere.«
    Dan schaute seine Frau an und konnte sehen, dass all ihre Zweifel verschwunden waren. Sie strahlte heller als jeder Weihnachtsbaum.
    Gott sei Dank, dachte er, Gott verdammt noch mal sei Dank.
    Petrenko hatte drei seiner Männer losgeschickt, um Craig Brown einzusacken, und ging ungeduldig auf und ab, während er auf ihre Rückkehr wartete. So oder so würde er herausbekommen, was geschehen war. Und wenn er dafür noch jemanden bei lebendigem Leib häuten musste.
    Im Hintergrund lief der Fernseher. Petrenko hörte nur mit halbem Ohr zu, als von Lombardos Verhaftung berichtet wurde. Langsam stellte er die Verbindung her zwischen dem, was der Reporter erzählte, und dem, was es für ihn bedeutete. Gut zwanzig Minuten stand er einfach nur ganz still da, seine Augen waren matt und leblos wie Sand, aber in seinem Kopf drehten sich die Rädchen. Er ging die möglichen nächsten Schritte durch, zum Beispiel könnte er jemanden aus Lombardos Familie entführen lassen oder der Mafia in Boston den Krieg erklären. Nur glaubte Petrenko nicht, dass ihn etwas Derartiges weiterbringen würde. Geld und Diamanten waren verloren, stellte er leidenschaftslos fest. Das Beste, was er jetzt noch tun konnte, war, die Dokumente zu einem guten Preis freizukaufen.
    Es klopfte an der Tür. Er schaute auf und sah Yuri Tolkov hereinkommen.
    »Hast du ihn?«, fragte Petrenko.
    Yuri schüttelte mit ausdruckslosem Gesicht den Kopf. Auf Russisch sagte er: »Ein Polizist hat ihn beschattet.«
    »Welcher, der zhid ?«
    »Nein, der andere, sein Partner, der so blöd guckt. Um an den Banker ranzukommen, muss man zuerst den Bullen umlegen. Soll ich das machen?«
    Petrenko dachte nach und runzelte die Stirn. »Das sparen wir uns für später auf. Im Moment haben wir Wichtigeres zu tun.«
    Yuri nickte ungerührt. »Ich habe es im Radio gehört.«
    »Wir werden mit den Italienern einen Deal aushandeln müssen«, sagte Petrenko.
    »Sind Sie sicher? Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Sache zu klären.«
    »Keine davon würde uns weiterhelfen.«
    »Ich weiß nicht, wir könnten versuchen, zu ...«
    »Das bringt nichts«, unterbrach Petrenko mit leiser Stimme. »Wir werden jetzt tun, wozu wir gezwungen sind, aber später werden sie es uns zurückzahlen müssen. Mach dir darüber keine Sorgen.«
    Die Kinder waren seit über einer Stunde zu Hause. Carol hatte Thunfischauflauf zum Abendessen gemacht, den keiner von ihnen wirklich mochte. Aber

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