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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weiter. Er hätte sich mit Sicherheit lediglich eine durchgeschnittene Kehle eingehandelt. Mittlerweile brannte über uns das ganze riesige Schiff. Wir krochen auf die untere Kampfgalerie. Männer stürzten in den dunklen Abgrund unter uns. Die Schreie, mit denen sie sich rückhaltlos ihrem Schicksal und ihrem Untergang ergaben, waren mitleiderregend. Unter uns trieb ein dunkler Schatten in unser Gesichtsfeld.
    Ich schüttelte Homath.
    »Da unten ist ein Voller. Wir müssen springen.«
    Er blickte in die Tiefe und fuhr schaudernd zurück. »Ich kann nicht!«
    Der Voller unter uns kam mir bekannt vor. Er kam näher heran, und ich war mir sicher. Die Perle Dovads. Nun mußte ich mit allen Regeln brechen.
    Der Voller kam immer näher. Brennende Teile der Stolz von Ruathytu fielen auf ihn hinab.
    Dann konnte er meiner Meinung nach nicht noch näher herankommen. Ich packte Homaths verzierten Kragen und zerrte ihn über den Rand der Kampfgalerie. Ich paßte den richtigen Moment ab, dann gab ich meinen Halt auf, stieß ihn und mich ab, und wir stürzten beide durch die Luft.

16
     
     
    Weitere Männer stürzten von der Kampfgalerie.
    Nath ham Homath brach sich das Handgelenk und zwei Rippen, als er auf dem Deck auftraf. Er hatte keinerlei Anstalten unternommen, seinen Sturz abzufangen. Dank meiner natürlichen Wendigkeit landete ich katzengleich und entging einer ernsten Verletzung, obwohl ich mich fühlte, als sei ein Riese mit Siebenmeilenstiefeln auf mich getreten.
    Aus diesem Grund war ich in den darauffolgenden Momenten außer Gefecht gesetzt. Ich bemerkte, daß der Voller schaukelte und sich bewegte. Der über uns fliegende brennende Rumpf der Stolz von Ruathytu trieb funkensprühend ab.
    Als ich wieder zu Atem gekommen war und alle Sinne beisammen hatte, zogen wir uns gerade aus dem Geschehen zurück.
    Ich kniete mich hin. Das Licht der Sonnen fuhr schräg übers Deck. Ich blickte zurück. Der Himmel stand in Flammen.
    Schiffe brannten wie Fackeln. Schiffe stürzten, in feurige Schleier gehüllt, in die Tiefe. Und noch während dieses unglaublichen Anblicks schossen die dunklen Umrisse der Shanks piranhagleich durch die Luft und rissen der hamalischen Flotte das Fleisch von den Knochen.
    Eine Stimme sagte: »Ich danke dir, Taranto. Ich schulde dir mein Leben.«
    Die Stimme war honigsüß, vollmundig und selbstsicher. Ich sah hin. Der Sprecher trug angesengte Kleider, die in ihrer Protzigkeit denen Nath ham Homaths ähnelten. Er bekleidete den Rang eines Hikdars, und ich hielt ihn für einen Adligen. Tarantos Zwillingsschwester Taranta stand neben ihm und machte viel Aufhebens um seine Person.
    »O Naghan, du hast mich in Angst und Schrecken versetzt! Ich befürchtete schon, du sprängest nie!«
    »Es war ein verflucht tiefer Sprung! Bei Flem, Taranta, ich hatte gedacht, daß der Voller näher herankäme!«
    »Wir stiegen so hoch wie nur möglich, Naghan«, sagte Taranto eisig.
    »Davon bin ich überzeugt, wirklich, mein geschätzter Taranto. Der Abgrund sah nur so schrecklich gefährlich aus, bei Krun, schrecklich gefährlich!«
    Eine Hand griff mir unter die Achsel, während ich dieser interessanten Unterhaltung folgte, und man stellte mich auf die Füße. Sternums heisere Stimme flüsterte mir ins Ohr: »Irgendwelche gebrochenen Knochen, Jis?«
    »Kein einziger, Sternum, danke. Wer ist dieser Naghan eigentlich?«
    »Der? Nun, das ist Naghan ham Newsat, Strom von Livhavil. Er hat vor kurzem das nötige Bokkertu hinter sich gebracht, um die Dame Taranta zu heiraten. Sie bestand darauf, daß ihr Bruder zum Flaggschiff flog, um Naghan zu retten.«
    Ich sah mich um. Die Sonnen waren fast untergegangen. Die Perle Dovads war der Aufmerksamkeit der Shanks entgangen, sei es durch fliegerisches Können oder durch Zufall. Sie flog weiter Kurs Norden durch die Lüfte. Die Richtung gefiel mir nicht. Es gab unten im Süden noch viel zu erledigen. Die Shankjid mußte gefunden werden.
    Nach einer Niederlage dieser Größenordnung stehen alle Beteiligten wie unter Schock. Man konnte von den Hamalern trotz ihres Rufs als harte Kämpfer nicht erwarten, daß sie einfach so weitermachten. Die Überlebenden brauchten Zeit, um neue Kräfte zu sammeln. Ich wollte ihnen die Zeit aber nicht zugestehen. Wir konnten uns diese Art von Zeitverschwendung nicht leisten.
    Ich sagte zu Sternum: »Wir müssen nach Süden fliegen. Dort unten habe ich etwas zu erledigen. Wichtige Dinge, die Paz betreffen.«
    »Der Jiktar Rango Taranto fliegt nach

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