Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
Spuren zu finden.“
    „Das Wasser hat keine Spur.“
    „Wieso?“
    „Wie jetzt die Sache steht, verzichte ich auf einen Ritt. Das wäre allerdings gefährlich. Diese verdammten Kerle wurden unsere Fährte bereits am Morgen finden und dann nicht wieder von ihr lassen. Nein, wir fahren den Fluß hinab. Unser Langboot ist schneller als das schnellste Pferd.“
    „Aber wenn sie es erfahren?“
    „Wer soll es ihnen sagen? Übrigens können sie doch keine Ahnung davon haben, daß ich nach Mohawk-Station will. Auch gibt es zur Zeit hier nur ein einziges Boot. Zu Wasser also können sie uns gar nicht verfolgen.“
    Miranda hütete sich wohl, ihm zu entdecken, daß sie Sam alles gesagt habe. Warum auch davon sprechen? Er war nun tot und konnte nichts verraten.
    Nach diesen Worten stieg Walker auf sein Pferd und nahm Miranda zu sich hinauf. Er brauchte nicht durch den ungebahnten Wald zu tappen. Der Weg war nun frei. Die Verfolger befanden sich bereits im Haus, und er brauchte nicht zu befürchten, ihnen zu begegnen. Er trabte von dannen in der sicheren Erwartung, daß er bald zurückkehren werde, gerächt an allen, vor denen er jetzt das Feld zu räumen hatte. – – –
    Steinbach wunderte sich, so viele Fenster erleuchtet zu sehen, als er mit seinen Begleitern vor dem Haus Walkers ankam. Rasch stieg er ab und klopfte leise, wie er es mit Zeus, dem Schwarzen, verabredet hatte.
    Dieser hatte gut Wache gehalten, war aber natürlich über die Anwesenheit seines Herrn in Sorge gewesen. Als dann der Schuß ertönte, war er mit den anderen in die betreffende Stube hinaufgeeilt und nicht wenig erschrocken gewesen, als er Sam tot am Boden liegen sah. Auf Befehl seines Herrn hatte er jedoch mit den übrigen bald den Ort der Mordtat verlassen müssen und war dann zum Tor zurückgekehrt. Dort stand Milly, seine Geliebte.
    „Was sein?“ fragte sie. „Wer haben schießen?“
    „O Gott, sehr guter Gott!“ antwortete er. „Massa Walker hat erschießen gut klein dick Massa.“
    „Jessus, Jessus! Tot?“
    „Ja, ganz tot.“
    „Warum erschießen?“
    „Ich nicht genau wissen. Missus Miranda liegen in Stube, gefesselt mit Lasso. Massa Walker kämpfen mit Massa Dickbauch, schießen ihm Kugel in Herz.“
    „O Unglück, o Mallör, Mallör! Was nun wir tun, Zeus und Milly?“
    „Ich nicht wissen. Warten, bis groß, stark Massa kommen aus Stadt zurück.“
    „Ihn Massa Walker vielleicht auch erschießen!“
    „Nein, nein. Groß stark Massa nicht aussehen, als ob sich schnell erschießen lassen von Massa Walker. Horch! Du etwas hören?“
    „Es klopfen leise an Tor.“
    „Er kommen vielleicht. Ich öffnen.“
    Er machte das Tor auf. Draußen hielt Steinbach mit seinen Begleitern. Kaum waren sie von den Pferden gestiegen, so sagte Zeus:
    „O Massa, sehr gut, daß Ihr kommen!“
    „Warum?“ fragte Steinbach.
    „Sehr viel passieren, viel Schlimmes.“
    „Erzähle, schnell!“
    „Leise sprechen. Massa Robin sein hier, Massa Walker.“
    „Ich weiß es. Wo ist er?“
    „In seinem Zimmer.“
    „Allein?“
    „Missus Miranda sein bei ihm.“
    „Dann schnell hinauf zu ihm. Wo ist Master Barth?“
    „Jessus, Jessus! Massa sein tot!“
    „Tot? Unmöglich!“
    „Ja, ja, sein tot. Massa Walker ihn erschießen.“
    „Herrgott! Ist es wahr?“
    „Ja, sehr ganz wahr.“
    „Dann wehe diesem Menschen! Wo ist die Leiche?“
    „Im Eßzimmer, wo haben gekämpft.“
    „Sam soll sofort gerächt werden“, rief er entschlossen. „Führe mich schnell hinauf zu Walker. Günther, du gehst mit mir. Die anderen bleiben hier zurück und lassen niemand entkommen. Die Negerin dort“ – er deutete auf Milly – „mag für Licht sorgen, daß der Torgang erleuchtet wird.“
    In fliegender Eile schob er dann den Neger vor sich her, und die Braut des letzteren sprang fort, um Licht zu holen. Unten an der Treppe stand einer der Diener mit einer Lampe in der Hand. Steinbach entriß sie ihm und eilte die Stufen hinauf.
    „Wo ist Walkers Zimmer?“ fragte er den Neger.
    „Da, links es sein.“
    Steinbach trat hinein. Er hatte die feste Absicht, Walker keine Zeit zu einem Wort zu lassen, sondern ihn sofort zu Boden zu schlagen. Das Zimmer aber war leer.
    „Hier ist niemand. Wo suchen wir ihn?“
    Der Neger, von Natur nicht eben sehr kühn, fühlte sich in der Nähe des gewaltigen Deutschen voller Mut und antwortete:
    „Vielleicht er bei Missus sein, da rechts.“
    „So kommt!“
    Günther von Langendorff folgte eilig. Aber sie fanden

Weitere Kostenlose Bücher