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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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nicht?“
    „Weshalb nahmen sie unseren Anführer gefangen?“
    „Weil er als ihr Feind handelte. Ich wollte Frieden mit ihm schließen, er aber beabsichtigte, meine junge weiße Schwester zu töten, obgleich er uns das weiße Fell des Friedens gezeigt hatte.“
    „Was werden sie mit ihm tun?“
    „Sie haben das Recht, ihn an den Marterpfahl zu binden.“
    „Er wird sterben wie ein Mann.“
    „Es ist besser, wie ein Mann zu leben, als wie ein Mann zu sterben. Ich werde mit dem Häuptling der Apachen sprechen und ihn bitten, den ‚Eisernen Mund‘ und dessen Söhne freizugeben.“
    „Das wird er nicht tun. Kein roter Häuptling wird sich einer solchen Unklugheit schuldig machen.“
    „Ich halte es für keine Unklugheit, sondern vielmehr für eine Klugheit. Wer an einem Feind edel handelt, der darf von ihm auch wieder Edelmut erwarten.“
    Das ‚Scharfe Beil‘ schüttelte langsam den Kopf.
    „Mein weißer Bruder spricht Worte, die so gut und fromm sind, als ob sie aus dem Mund des großen Geistes kämen. Warum sind nicht alle weißen Männer so? Die roten Männer lebten in Frieden und Eintracht, da kamen die Bleichgesichter und brachten Blattern und das Feuerwasser, den Haß, die Feindschaft und das Verderben.“
    „Es gibt gute und böse Männer bei euch und bei uns. Heute spricht ein guter zu euch, und ich hoffe, daß ihr seine Stimme hören werdet. Ich wünsche den Frieden und die Versöhnung zwischen euch und den Apachen.“
    „Du wünscht das Unmögliche.“
    „Warum solltet ihr nicht Freunde werden können?“
    „Weil sie nicht tun werden, was du von ihnen forderst, und weil auch wir nicht tun dürfen, was du von uns verlangst.“
    „Bisher habe ich noch nichts von euch verlangt.“
    „Nein; aber wir kennen im voraus die Worte, die du sagen wirst. Selbst wenn sie uns den Frieden anbieten, dürfen wir ihn nicht annehmen.“
    „Warum solltet ihr das nicht dürfen?“
    „Weil sie viele unserer Krieger getötet haben.“
    „Nicht sie tragen die Schuld daran, sondern ihr tragt diese selbst. Ihr seid als Feinde gekommen, und sie mußten sich verteidigen.“
    „Du selbst hast vier von uns erschossen.“
    „Der ‚Eiserne Mund‘ forderte mich auf, zu schießen. Er warf mir diesen Hohn in das Gesicht. Er glaubte nicht, daß meine Kugel so weit reichen würde. Ihr seht also, daß die Schuld nur auf eurer Seite ist.“
    „Das kann nichts ändern. Du scheinst die Gesetze der roten Männer nicht genau zu kennen.“
    „Ich kenne sie wohl. Blut erfordert wieder Blut oder wenigstens den Blutpreis, mag schuld an der Tötung sein, wer da wolle.“
    „So ist es. Du siehst also, daß wir Blut fordern müssen, und das werden die Apachen uns verweigern.“
    „Vielleicht gewähren sie es euch.“
    „Das ist unmöglich!“
    „Vergiß nicht, daß ich der ‚Fürst der Bleichgesichter‘ bin, der bereits vieles möglich gemacht hat, was vorher unmöglich zu sein schien! Welche Absicht hattet ihr, als ihr vorhin auf mich und meinen Gefährten hier eingestürmt kamt?“
    „Wir wollten euch töten, euch und den jungen Apachen, der nun zurückgewichen ist.“
    „Er hätte sich verteidigt wie ein Mann. Er ist der ‚Flinke Hirsch‘, der Brudersohn der ‚Starken Hand‘. Es ist gut, daß ihr euren Vorsatz nicht ausgeführt habt, denn aus den Fenstern und von dem Dach des Hauses wären so viele Kugeln gekommen, daß ein großes, monatelanges Klagen in euren Dörfern entstanden wäre. Laßt euch ruhig nieder. Ich und mein Gefährte, wir werden in das Haus gehen und für euch sprechen.“
    „Ihr redet diese Worte, um zu entkommen. Ihr habt den ‚Eisernen Mund‘ gefangengenommen und befindet euch nun an seiner Stelle in unserer Gewalt.“
    „Ich bin zu euch mit dem weißen Fell gekommen.“
    „Er auch zu euch.“
    „Er hat das Friedenszeichen nicht geachtet; er hat den Frieden gebrochen.“
    „Und du hast vier Krieger von uns dafür getötet. Auch du hast den Frieden gebrochen und befindest dich jetzt in unserer Gewalt. Wir geben dich nur gegen den Häuptling und dessen Söhne frei.“
    „Du meinst wirklich, der ‚Fürst der Bleichgesichter‘ sei dein Gefangener?“
    „Ja.“
    „Und dieser weiße Mann hier auch?“
    „Auch er.“
    „Er ist ein berühmter Jäger. Hast du einmal von den Taten des ‚Dicken Bauchs‘ gehört?“
    „Ich habe von ihm gehört. Er kennt alle Wege des Westens und ist ein listiger und verwegener Mann.“
    „Nun, mein weißer Gefährte ist der ‚Dicke Bauch‘. Seht ihn euch

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