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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gewesen, wird es aber niemals wieder sein.“
    „Wir müssen ihm schleunigst nach.“
    „Warum?“ fragte Wilkins.
    „Weil er uns Auskunft über Ihren Neffen und auch über Adler geben kann.“
    „Ist das möglich?“
    „Ganz gewiß. Ich gehe sofort zu Magda Hauser, um zu versuchen, etwas Näheres über ihn zu erfahren.“
    Als Steinbach bei den beiden Mädchen eintrat, machte seine Gestalt einen gewaltigen Eindruck auf Magda. Wieder hätte er bei ihrem Anblick den Namen Tschita ausrufen mögen, so sehr ähnlich sah sie der einstigen Sultana. Leider konnte sie ihm nicht die gewünschte Auskunft geben, weder über ihre Eltern noch über Roulin. Das Porträt ihrer Mutter aber besaß sie. Sie hatte es an einem goldenen Kettchen am Hals hängen. Als sie das Medaillon öffnete und er das Bild sah, fuhr er mit der Hand zum Herzen.
    „Anna von Adlerhorst!“ hätte er beinahe ausgerufen. Doch drängte er die Worte noch zeitig genug zurück. Es konnte ja eine Täuschung möglich sein.
    Da machte Almy ihn auf etwas anderes aufmerksam. Sie fragte ihn nämlich:
    „Sie suchen Herrn Adler, den einstigen Oberaufseher meines Vaters. Haben Sie ihn einmal gesehen?“
    „Nein.“
    „So sehen Sie sich hier meine neue Freundin an. Magda sieht ihm außerordentlich ähnlich. Als er nach dem Westen ging, ließ er mir seine Photographie als Andenken zurück. Ich werde sie Ihnen zeigen.“
    Almy brachte darauf das heiliggehaltene Bild Adlers herbei. Als Steinbach einen Blick auf dasselbe warf, war es ihm, als ob er das Porträt Hermann von Adlerhorsts erblicke, der sich in Konstantinopel Wallert genannt hatte. Doch ließ er sich auch hiervon nichts anmerken.
    Steinbach begab sich wieder hinaus an den See, um mit dem ‚Eisernen Mund‘ zu sprechen. Dieser aber war nicht mehr zu finden. Er hatte mit der ‚Starken Hand‘ und einem Apachen den Silbersee verlassen, um der Fährte des ‚Silbernen Mannes‘ nachzufolgen.
    So tatkräftig, schnell und entschlossen war der Häuptling der Apachen gewesen. Der ‚Eiserne Mund‘ hatte sich ihm sogleich angeschlossen, um ihm einen Freundschaftsbeweis zu geben und sich zugleich an Roulin zu rächen.
    Jetzt gab es große Beratung. Nun da Wilkins wußte, wo er von den beiden Verschwundenen, seinem Neffen Arthur und Martin Adler, Nachricht erhalten konnte, litt es ihn nicht länger am Silbersee. Auch er wollte Roulin nach. Steinbach hatte natürlich dieselbe Absicht. Sam, Tim, Jim und Zimmermann erklärten, daß sie sich ihm anschließen würden.
    So verging der Nachmittag, der Abend und die Nacht unter Schmieden verschiedener Pläne. Am Morgen erhielten die Maricopas die ihnen zugesagten Bushwhackers ausgeliefert. Diese waren nicht wenig erschrocken, als sie erfuhren, welches Schicksal ihrer wartete. Obwohl sie es verdient hatten, wollten sie sich dennoch beschweren und klagten, zankten oder fluchten; es half ihnen jedoch alles nichts. Die Maricopas zogen schon am Nachmittage mit ihnen ab. Natürlich nahmen sie die unskalpierten Leichen ihrer gefallenen Krieger mit.
    Gegen Abend kehrte der Apache, der die beiden Häuptlinge begleitet hatte, auf schweißtriefendem Pferd zurück und meldete, daß die Genannten der Fährte Roulins bis nach dem Campo grande gefolgt seien; dorthin sollten die anderen nachkommen.
    Nun gab es kein Halten mehr, denn auch Magda wollte zu ihren Eltern ins Todestal, und Almy konnte nicht zurückbleiben, wo es sich um das Auffinden Adlers handelte. Es wurde daher beschlossen, die beiden Mädchen nach San Marcial zu bringen, wo sie mit der Südbahn bis nach Mohawk-Station fahren sollten, um unter dem Schutz Jims, Tims und Zimmermanns dort die anderen zu erwarten.
    Von den Gefangenen war nur einer zurückgeblieben, nämlich der einstige Derwisch, den Steinbach für sich behalten wollte. Er sollte von dem Förster Rothe bewacht werden, der mit seinen Verwandten am Silbersee blieb, um Sams Rückkehr abzuwarten. Natürlich war der Förster nicht allein. Es blieben einige Apachen da, um das Missionsgebäude zu hüten, und diese Leute schienen zuverlässig genug zu sein, so daß man ihnen alles anvertrauen konnte, zumal kein Grund vorhanden war, irgendein störendes oder gar feindseliges Ereignis zu erwarten.
    Am frühen Morgen bereits wurde aufgebrochen. Dann lag der Silbersee, an dessen Wasser es in der letzten Zeit so lebhaft hergegangen war, still und einsam an seinen Ufern.
    Gab es in seiner Nähe oder im Missionsgebäude denn wirklich solche Schätze, wie man

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