AC/DC - Maximum Rock N Roll
Basis zu haben.
Steve Jones: »Es war nur eine Imagefrage – sonst nichts. AC/DC sahen wie Heavy Metaller aus. Aber im Grunde waren sie, wie die Pistols auch, eine Rockband. In gewisser Weise waren sie uns ähnlich, aber sie hatten lange Haare, also passte das Image nicht. Die Kids nahmen sie nicht als Punkband wahr. Musikalisch war der Unterschied aber nicht groß.«
AC/DCs Rückkehr nach Großbritannien war ein kleiner Triumphzug. Bei der 17 Konzerte umfassenden Tour, die am 12. Oktober begann, räumten sie ab wie nie zuvor. Dass Angus nun eine drahtlose Gitarre verwendete, sorgte zunächst für ein wenig Unruhe, weil einige Fans dachten, er hätte sich der größten Sünde schuldig gemacht, die ein Livemusiker begehen kann, und zum Playback gespielt.
Bei der ausverkauften Headliner-Show im Londoner Hammersmith Odeon kam es zu einer Reunion mit AC/DCs altem Drummer Colin Burgess, der inzwischen bei der Vorgruppe, der George Hatcher Band, spielte.
Colin Burgess: »Es war ein riesiges Publikum. Als die Band auf die Bühne kam, bebte der ganze Laden. Es war, als ob sich die Halle bewegte. Die Leute rasteten wirklich aus.«
AC/DC waren eine Woche auf Tour, als sich auf der anderen Seite des Atlantiks eine Tragödie ereignete. Am 20. Oktober stürzte das Privatflugzeug von Lynyrd Skynyrd – jener Flieger, mit dem sie AC/DC im August noch hatten mitnehmen wollen – in der Nähe von Gillsburg, Mississippi, ab. Bei dem Unglück starben Sänger Ronnie Van Zant, Gitarrist Steve Gaines, seine Schwester, die Backgroundsängerin Cassie, und Tourmanager Dean Kilpatrick. Die AC/DC-Musiker waren tief betroffen.
Das Skynyrd-Livealbum One More From The Road , das 1976 erschienen war, vermittelt wohl am besten die Seele und den Charakter dieser Band. Genau so eine Platte wollten auch AC/DC abliefern. Da ihr Livepublikum stetig wuchs und sich Let There Be Rock auf der Bühne so dynamisch umsetzen ließ, dachten sie erneut über ein Livealbum nach.
Sie planten also, das Konzert im Apollo in Glasgow zu dokumentieren, weil der Gig aufgrund des wilden Publikums dort der wichtigste auf der Tour zu werden versprach. Später kamen weitere Aufnahmen aus Fort Lauderdale, der Myer Music Bowl in Melbourne und dem Bondi Lifesaver in Sydney dazu. Aber wieder wurde das Projekt ohne nähere Begründung zu den Akten gelegt.
Alex Harvey hatte angekündigt, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, deshalb übernahmen AC/DC den Platz der Sensational Alex Harvey Band im Londoner Golders Green Hippodrome für die BBC-Fernsehsendung Sight & Sound , die zeitgleich über BBC Radio 1 ausgestrahlt wurde.
Als die Großbritannien-Tour am 12. November zu Ende ging, hatten sie vor insgesamt etwa 30 000 Zuschauern gespielt. Allerdings war es AC/DC nicht gelungen, das Publikum regelrecht wegzufegen, da auf dieser Tour in die Anlage eine Vorrichtung eingebaut war, die die Lautstärke automatisch unterhalb der gesetzlich vorgegebenen Schmerzgrenze hielt.
Nun stand der zweite Teil der US-Tournee bevor, aber Mitte November reiste Bon zunächst mit Silver nach Paris, um sich mit Ron Wood und den Rolling Stones zu treffen.
Die Stones nahmen damals Some Girls in den Pathé Marconi Studios auf. Bon berichtete später Mark Opitz von diesem Zusammentreffen.
Mark Opitz: »Sie kamen wirklich gut miteinander klar. Vielleicht hat er sogar mit ihnen gesungen, keine Ahnung … Er sah sich auch in den anderen Studios um. Und in einem arbeitete eine Band, die gerade die Coverversion eines AC/DC-Songs aufnahm – Bon war total überwältigt.«
Dabei handelte es sich um die französische Gruppe Trust, die AC/DCs »Love At First Feel« als Debütsingle einspielte. Sie hatten den Text ins Französische übersetzt und nannten den Song »Paris By Night«. Bon verbrachte mit den Musikern noch ein paar Tage, und wie es seine Art war, vergaß er seine neuen Freunde nicht.
Am 16. November begann die 21 Konzerte umfassende Tour durch die USA. Bei drei Gigs spielten AC/DC im Vorprogramm von Rush. Anschließend gaben sie vier Shows als Co-Headliner von UFO, die mit ihrem harten Rocksound wesentlich besser zu AC/DC passten. Bon fand die Bandmitglieder von UFO sofort sympathisch.
Cliff, Malcolm, Phil, Angus und Bon – New York, Dezember 1977.
Als sich die Gelegenheit bot, besuchte Malcolm den Skynyrd-Bassisten Leon Wilkeson, der nach dem Flugzeugabsturz immer noch im Krankenhaus lag. Gerade zu ihm hatten die Australier einen guten Kontakt aufgebaut. Während Malcolms
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