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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Sydney. Es war ein rauschendes Fest – am nächsten Tag wachten wir in zwei nebeneinanderliegenden Zimmern an der Seite von Frauen auf, an deren Namen wir uns nicht erinnerten. Da stand er plötzlich auf und ging. Ich sah ihn nie wieder. Am Abend zuvor hatte er mir noch erzählt, dass er es ursprünglich großartig fand, so wahnsinnig erfolgreich zu sein. Nun wollte er aber doch allmählich ruhiger werden und Kinder haben. Ihm erschien das langfristig erfüllender als der oberflächliche Erfolg als Rockstar.«
    Für das kommende Jahr war der Abschluss der Highway To Hell -Tournee in Großbritannien geplant. Dann sollten bis März die Aufnahmen für das nächste Album über die Bühne gehen, um dann im April oder Mai in Australien weitere Konzerte zu geben, bevor man sich dem Rest der Welt widmete. Alle gingen davon aus, dass AC/DC sich im folgenden Jahr zu einer der größten Rockbands auf dem Planeten entwickeln würden. Bons geduldig gehegter Traum von einer schönen Penthouse-Suite schien in greifbare Nähe zu rücken. Falls ihm nicht, wie er lachend sagte, das Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen würde.
    »Hoffentlich lebt die Band dann noch«, witzelte Bon bei Bill Scott von Radio WABX im Oktober. »Aber vielleicht sind wir bis dahin auch an Unterernährung und Erschöpfung gestorben.«

    1979
Wer zuletzt lacht … Bon in Lille.

17. Kapitel

    Zu nah an der Sonne

    Bereits 1977 machte Bon bei der Bookingagentur der Band eine dramatische Ankündigung. Eine Tarotkartenlegerin hatte ihm prophezeit, dass er im Jahr 1980 sterben würde. Es war wie eine Aufforderung für ihn, das Leben nun in vollen Zügen auf der Überholspur zu genießen.
    »Er hat sich die Karten legen lassen«, sagte Malcolm Francis Zégut von Radio RTL im Oktober 1997, »und ihm wurde vorhergesagt, dass er eine Blondine kennenlernen würde, von der er sich scheiden ließe, um dann eine Dunkelhaarige zu treffen und ein kurzes Leben zu haben.«
     
    An einem Dienstagabend Mitte Januar 1980 hatte sich im Family Inn in West-Sydney ein großes Publikum versammelt. Als Hauptgruppe spielten Swanee mit ihrem Frontmann John Swan, das Vorprogramm bestritten die Lonely Hearts. Es schien ein normales Konzert zu sein, bis Sänger John Rooney mitten im Set der Lonely Hearts bemerkte, dass vier Gestalten den Club betraten und sich an die Bar begaben, die sich an der Rückwand des Saals entlangzog.
    John Rooney: »Als wir mit unserem Programm durch waren, ging ich zur Bar und erkannte, dass der eine Typ, der über die Tanzfläche auf die Lonely Hearts zuschlenderte, Bon Scott war. Bei ihm waren ein Mädchen, das ich nicht kannte, sowie Jimmy Barnes und seine Frau. Bon trug Jeans, die aussahen, als hätte er sie sich auf die Beine gemalt, so eng waren sie. Dazu Stiefel, ein bauchfreies T-Shirt und eine Weste. Ich hatte ihn noch nie zuvor aus der Nähe gesehen und dachte: ›Mann, der ist ja echt winzig – und außerdem total drauf!‹«
    Swanee spielten einen heißen Gig. Bei der Zugabe kam nicht nur Barnes – John Swans Halbbruder – auf die Bühne, sondern auch Bon. Die drei rockten wie entfesselt durch drei Songs, unter anderem Led Zeppelins »Whole Lotta Love« und Chuck Berrys »Back In The USA«. Dann verabschiedeten sie sich mit einer dramatischen Geste: Alle drei, Swan in der Mitte, Barnes links und Bon rechts schwenkten die Mikrofonständer über ihren Köpfen.
    John Swan: »Die Energie, die von der Bühne ausging, war überwältigend.«
    John Rooney: »Es war phänomenal! Die Power von Bon Scott, zusätzlich zu der Energie der beiden anderen – einfach die volle Breitseite! Nach dem Konzert traf mein Bruder Bon backstage – auf der Toilette, um genau zu sein -, und Bon sagte: ›Gute Band, Alter [er meinte die Lonely Hearts]. Echt gute Band! Gute Songs!‹ Mein Bruder fühlte sich sehr geschmeichelt. Bon war sehr höflich. Zwar komplett zugedröhnt, aber echt nett.«
    Für Bon, Barnes und Swan war dieser Abend keine einmalige Vorstellung: Die drei zogen oft gemeinsam um die Häuser, wenn Bon in Australien war. Es gab niemanden, der so zu feiern verstand wie dieses Trio. Im Januar 1980 ließen sie es mal wieder so richtig krachen.
    John Swan: »Jim, Bon und ich konnten so viel vertragen wie sonst niemand, den ich kannte. Wir haben ein, zwei, manchmal drei Nächte durchgesoffen, aber man darf nicht vergessen, dass wir damals auch reichlich Speed einwarfen. Ein normaler Kerl fiel sonst um zwei Uhr nachts um, weil er sternhagelvoll war.

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