Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
Vom Netzwerk:
naiv: ›Oh, du wirst heiraten?‹ Die beiden haben sich kaputtgelacht. Das wäre ihnen im Leben nicht eingefallen – sie wollte einfach nur ein Kind von ihm.«
    Bon konnte sein Glück kaum fassen, als Fraternity für das Vorprogramm von Jerry Lee Lewis im White City in Sydney gebucht wurden. Leider war es nicht der beste Auftritt der Band. Für viele der Zuschauer war die Tatsache, dass Bon Tätowierung trug, das Aufregendste an der Performance. Über die Verstärkeranlage war seine Stimme so gut wie gar nicht zu hören. Deshalb war der Rest der Band gezwungen, ein beinahe komplettes Instrumentalset abzuliefern. Dennoch lohnte sich der Abend für Bon. Er war ein Riesenfan von Jerry Lee und verstand sich auf Anhieb bestens mit dem »Killer«.
    Es eröffnete sich sogar die Möglichkeit, mit Jerry Lee in die USA weiterzutouren, denn das Sweet Peach Label aus Adelaide gab bekannt, dass die amerikanische Plattenfirma MCA Interesse an Fraternity habe und ein komplettes Album mit der Band aufnehmen wolle. Die Platte wurde im Dezember in Sydney in weniger als 14 Stunden eingespielt. Es blieb so wenig Zeit, dass noch nicht einmal der Sound nachträglich abgeschliffen werden konnte.
    Bon war bekannt dafür, dass er keine Möglichkeit zum Musikmachen ausließ, schon gar nicht, wenn Freunde beteiligt waren. Daher hatte er auch bei den Sessions für At The Mountains Of Madness von Blackfeather mitgewirkt, das ungefähr zur gleichen Zeit entstand. Bei »Seasons Of Change« steuerte er eine gefühlvolle Flöte bei, bei »The Rat (Suite)« Timbales und Tamburin. Wie sich später herausstellen sollte, war es ein großer Fehler, dass er seine Kräfte ausgerechnet für dieses Album zur Verfügung stellte. Aber damals machte ihm die Sache einfach nur Spaß.
    Fraternity entschlossen sich im Januar 1971, mitten im ultraheißen Hochsommer, zu einer Luftveränderung: Sie zogen nach Südaustralien, um 27 Kilometer entfernt von Adelaide in den Hügeln von Aldgate als Kommune auf einer Farm mit knapp drei Hektar Land zu leben. Es war die Zeit, in der The Band mit ihrem Meisterwerk der pastoralen Rockmusik, Music From The Big Pink , großen Einfluss auf die Musikszene hatten. Aber Bon zeigte schon mit seinem T-Shirt, das den Aufdruck »Super Screw« – »Super-Ficker« – trug, dass er immer noch für alle dreckigen Spielereien zu haben war. Wie ihre amerikanischen Vorbilder betrachteten sich auch Fraternity als die Band , die als einzige von Bedeutung war.
    Der Umzug nach Adelaide war ein Vorschlag des dort ansässigen Unternehmers Hamish Henry gewesen, eines umtriebigen Manns mit großem Vermögen und klugem Geschäftssinn, der den ehrgeizigen Plan gefasst hatte, die Musikwelt von Südaustralien aus zu erobern. In seinem Büro gaben sich ständig Künstler, Fotografen, Promoter, Roadies, Fahrer und andere Rock-’n’-Roll-Hilfskräfte die Klinke in die Hand. Henry erwarb einen 26-sitzigen Bus, um seine Mannen von einem Ort zum anderen bringen zu können.
    Als Bon in diesen Zirkel geriet, übernahm er zunächst ein paar Hilfsarbeiten für Henry. Er verdiente sich ein paar Dollar, indem er den Hof aufräumte, den Rasen mähte und andere Kleinigkeiten erledigte. Es war nicht besonders aufregend, aber große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Das war deutlich zu spüren.
    Bons ehemaligen Valentine-Kollegen Vince Lovegrove hatte es ebenfalls nach Adelaide verschlagen: Er hatte dort eine Promotionagentur gegründet und arbeitete als Journalist, Agent für Musikgruppen, Fernsehproduzent und Ansager.
    Henrys Einfluss zeigte sich erstmals auf dem Myponga Festival, auf dem Fraternity mit den im Aufwind befindlichen britischen Schwermetallern Black Sabbath auftraten, für die der Auftritt allerdings nicht gerade zu den Höhepunkten ihrer Karriere zählte.
    Ozzy Osbourne: »Wir flogen da hin, legten das Hotel in Trümmer und fuhren vier Autos ins Meer.«
    Auf dem Weg nach Hause musste das Flugzeug zum Nachtanken in Perth zwischenlanden.
    Ozzy Osbourne: »Ich saß eine Viertelstunde irgendwo auf einer Mauer und habe mir das Gesicht wie bekloppt verbrannt. Dann musste ich 36 Stunden in einer dieser alten 727er in der Touristenklasse sitzen und habe mir den Arsch abgefroren. Ich weiß es noch wie heute.«
    Fraternity spielten dann im April 1971 als Anheizer für das Tour-Package Deep Purple, Free und Manfred Mann, das in Adelaide Station machte.

    Ein Mann bringt Farbe ins Spiel: Bon bei Fraternity, Ende 1970.
    Ihr Tagesprogramm war äußerst

Weitere Kostenlose Bücher