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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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der später als David Bowie Karriere machte.
    Chris Turner: »[Der Fotograf] Colin Stead rief mich in sein Studio und fragte: ›Kannst du mal einen Lauf auf der Gitarre spielen, einmal den Gitarrenhals rauf und wieder runter?‹ Das konnte ich schon, jedenfalls wenn ich mir Mühe gab. Er machte währenddessen Fotos, und die kamen dann mit aufs Cover. Später hörte ich, dass Angus behauptete: ›Man sieht doch, dass das Turners Finger sind. So wurstig, wie die sind!‹ Angus und Malcolm haben sehr dünne Finger, deswegen habe ich das nicht als Beleidigung aufgefasst.«
    Stead weiß noch, dass Malcolm oder Angus – oder sogar beide – das Cover zuerst nicht mochten, weil es für sie zu sehr nach einer ernsten, von Technik geprägten Gitarrenplatte aussah und nicht nach dem ruppigen Rock’n’ Roll, der wirklich drinsteckte.
    In der Alten Welt bereiteten sich AC/DC derweil auf eine Europa-Tournee vor. Zwei Tage vor Tourbeginn zeichneten sie in London einen Auftritt auf, der anlässlich der 100. Countdown -Sendung gezeigt werden sollte. Moderator der Show war Leo Sayer. Es war ein langer Tag, aber der Alkohol floss in Strömen. Die Stimmung war genau richtig für ein knackiges, fieses »Dog Eat Dog«.
    Zu den zwölf Gigs in Europa, die am 5. April begannen, gehörten auch einige Shows im Vorprogramm von Black Sabbath in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Belgien, Holland und Schweden.
    Der erste Auftritt in Paris mit der neuen Roadcrew ging komplett daneben. Das Equipment, das man AC/DC zugeteilt hatte, war in extrem schlechtem Zustand. Allerdings bemerkte die Band das erst, als sie schon auf der Bühne stand. Die wütenden Musiker mussten ihren Auftritt abbrechen. Zuvor tobte sich Angus noch so wild an den miesen Verstärkern aus, dass The Who noch etwas von ihm hätten lernen können.
    Angus: »Wir kamen auf die Bühne – und alles lief schief. Die Verstärker fielen einer nach dem anderen aus. Wir legten los, aber die Leute starrten uns an, ohne zu reagieren. Wir spielten höchstens 20 Minuten, dann zerlegten wir die Bühne, so frustriert waren wir. Die ganze Ausrüstung und Verstärker waren durchgebrannt, also machten wir die Bühne platt. Als wir dann gingen, begann das Publikum zu toben! Malcolm sagte, es wäre ein echter Picasso gewesen, also ein künstlerisches Statement, das wir an diesem Abend ablieferten!«
    Die Crew sah mit Entsetzen zu. Sie war schließlich dafür verantwortlich, dass das Equipment nicht zu Schaden kam, egal, was passierte. Aber als sie noch fürchteten, ebenfalls vom Zorn der Band überrollt zu werden, bekamen sie schon eine Entschuldigung zu hören. AC/DC wussten immer, wenn sie zu weit gegangen waren.
    So peinlich dieser erste Auftritt auch war, so sorgte er doch für ordentlich Publicity hinsichtlich der nächsten Auftritte. Bon und Ozzy, die sich angefreundet hatten, tauschten im Vorfeld auch ein paar Erfahrungen hinsichlich des richtigen Bühnenschuhs aus.
    Ozzy Osbourne: »Ich trug auf der Bühne immer sogenannte Brothel Creepers [flache Wildlederschuhe mit Kreppsohlen]. Als wir irgendwo in Schweden spielten, sagte Bon zu mir, ›Ah, noch jemand mit Geschmack‹ und zeigte mir seine Creepers. Es ist einfach der ideale Schuh für Konzerte. Ich war lange der Überzeugung, ich sei der Einzige, der sie trug.«
    Einer vielfach verbreiteten Legende zufolge bedrohte der Sabbath-Bassist Geezer Butler in Schweden Malcolm mit einem Klappmesser. Der AC/DC-Gitarrist reagierte darauf in der gewohnten Weise: mit einem Schlag in Butlers Gesicht. Daraufhin warfen Black Sabbath AC/DC raus.
    Graham Wright, der damals für den Sabbath-Drummer Bill Ward als Schlagzeugtechniker arbeitete, erklärte später auf BlackSabbath.com , was wirklich passiert war:
    »Sabbath, AC/DC und ihre jeweiligen Roadies saßen nach dem Gig im Volkshaus in einer Hotelbar in Zürich und tranken. Geezer fummelte mit einem Spielzeugklappmesser rum, das er als Kamm benutzte. Malcolm dachte, es sei echt, und reagierte über – das war alles.«
    Wie auch immer, die letzten gemeinsamen Termine in Stockholm und Helsinki wurden abgesagt. Die Band zog ihre Energie schon immer auch aus zwischenmenschlichen Spannungen. Bei AC/DC gehörte es einfach dazu, dass es aus heiterem Himmel zu Reibereien unter den Musikern kam. Allerdings nie mit ernsten Konsequenzen – zunächst.
    Als man nach der Sabbath-Tour wieder nach London zurückkehrte, brach ein schon länger schwelender Konflikt zwischen Mark Evans und Angus wieder auf und

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