AC/DC - Maximum Rock N Roll
großen Ruhepol für die Band. Er war am 14. Dezember 1949 in Romford geboren und mit neun Jahren nach Liverpool gezogen. Mit zehn hatte er angefangen, Gitarre zu spielen. Zwei Jahre später trat er bereits in Clubs auf. Als die Beatles durchstarteten und den damals 14-Jährigen – wie alle anderen musikinteressierten Menschen – stark beeinflussten, kaufte er sich seinen ersten Bass und stieg schließlich ganz auf den Viersaiter um, weil eine Lokalband dringend einen Bassmann brauchte. Was er sich von den Beatles, den Stones und Ry Cooder auf der Gitarre abgeguckt hatte, rundete er mit einer einzigen Unterrichtsstunde bei einem Bassisten aus seiner Nachbarschaft ab. Denn die komplizierten Läufe, die er dort lernte, waren zwar beeindruckend, aber für die Musik, die ihn begeisterte, kaum zu gebrauchen.
Mit 16 verließ Williams, dessen zweite Leidenschaft Motorräder waren, die Schule und nahm einen Job in einer Fabrik an. Doch die Musik behielt immer einen höheren Stellenwert für ihn als der Job. Kurz darauf beschloss seine damalige Band, ins Profilager zu wechseln. Die Entscheidung war richtig: Wenig später erhielten sie das Angebot, vier Shows in einem Liverpooler Club zu spielen.
Beim letzten Konzert flog allerdings der Sänger raus – und der kurze, aber intensive Höhenflug war erst einmal vorbei.
Cliff Williams siedelte nach London über. Dort stand er jedoch nach einem wenig erfolgreichen Intermezzo bei Eddie And His Rock And Roll Show vor dem Nichts. Er hatte kein Geld, keine Wohnung und wusste oft nicht, wo er sich waschen sollte. Er schlief auf der Straße unter ein paar Kartons.
Aber er machte weiter Musik, unter anderem mit der Delroy/Williams Soul Show und anderen Bluesbands. Nebenbei arbeitete er in einem Supermarkt und einer Auto-Werkstatt, und zwischendurch übernahm er auch Abrissarbeiten.
Im Mai 1970 lernte er über ein Inserat im Melody Maker die Gitarristin Laurie Wisefield kennen. Nachdem sich ihre erste gemeinsame Band Sugar wieder aufgelöst hatte, gründeten die beiden mit Mick Stubbs (Gesang) und Mick Cook (Schlagzeug) die Gruppe Home.
Home: Cliff Williams, Laurie Wisefield, Mick Stubbs, Mick Cook – England, 1972.
Im August 1971 erschien in Europa ihr Debüt Pause For A Hoarse Horse . Im November spielten sie im Vorprogramm von Led Zeppelin bei der zweiten Electric Magic Show im Wembley Empire Pool. Anschließend spielten Home gemeinsame Gigs mit Argent, den Faces und der Jeff Beck Group. Im Februar 1972 kam ihr Album auch in den USA in die Läden.
Im September folgte in England ihr zweites Album Home , das sehr gute Kritiken erhielt und von den BBC-Moderatoren John Peel und Bob Harris viel gespielt wurde. Der Melody Maker bezeichnete die Platte als eine der besten Veröffentlichungen des Jahres. Allein in Großbritannien wurden schließlich mehr als 10 000 Stück verkauft.
Home stellten das neue Werk während einer Großbritannien-Tournee als Support von Mott The Hoople vor. Der NME zeigte sich sehr beeindruckt von ihrem Auftritt im Londoner Rainbow.
»Die Zuschauer, die neulich beim Gig von Mott The Hoople im Rainbow waren«, hieß es in der Konzertkritik vom 28. Oktober, »sprachen, als sie nach Hause gingen, nur noch von Home.«
Ein besonderer Höhepunkt der Shows war damals, wenn Cliff seinen Bass mit einem Geigenbogen spielte.
Im Januar 1973 wurden Home im Jahres-Poll des NME auf den fünften Platz der »besten Newcomer« gewählt. Kurz darauf machte die Band zwei Aufnahmen für die BBC und zwei Konzerte im Vorprogramm von Slade im Wembley Empire Pool. Ende Juli erschien ihr Konzeptalbum The Alchemist , das stark von Louis Pawels’ Buch The Dawn Of Magic inspiriert war. Disc sprach zwar von einem »Geniestreich«, doch kommerziell floppte das Album.
Mike Stubbs stieg kurz darauf aus. Die Band spielte im Mai und Juni 1974 als Begleitband für Al Stewart auf dessen US-Tournee. Als Wisefield schließlich zu Wishbone Ash wechselte, lösten sich Home endgültig auf.
Williams blieb in den USA und gründete die Gruppe Stars, der allerdings nur eine kurze Lebensdauer vergönnt war. Anschließend arbeitete er eine Weile als Studiomusiker und kehrte 1976 nach London zurück, wo er zur Popband Bandit stieß. Deren selbstbetiteltes Album erschien im Januar 1977. Die britische Presse nahm es positiv auf, in Amerika wurde die Band jedoch völlig ignoriert.
Höhepunkt der folgenden Monate waren fünf Großbritannien-Konzerte im Vorprogramm des Deep-Purple-Ablegers Paice
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