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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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Atlantic-Präsident Jerry Greenberg. Beide erkannten, welches Potenzial in AC/DC schlummerte, und entschieden, Let There Be Rock in den Staaten zu veröffentlichen.«
    Die Platte erschien mit anderen Songs als in Australien – »Crabsody In Blue« wurde durch »Problem Child« ersetzt – und mit einem völlig anderen Cover. Über dem Livefoto der Band auf der Vorderseite prangte in der USVersion zum ersten Mal überhaupt das Bandlogo in dem kühlen Metalldesign, das Atlantics Artdirector Bob Defrin entworfen hatte. Es sollte über die Jahre zu AC/DCs Markenzeichen werden.
    Insgesamt war Let There Be Rock die ideale Vorbereitung für den bevorstehenden Großangriff.
    Perry Cooper, der 1977 bei Atlantic als A&R-Chef anfing: »Jerry Greenberg zeigte meinem früheren Boss [Michael Klenfner] und mir einen Filmclip von AC/DC. Wir hatten ihre Songs vorher schon gehört, die Musik hatte uns gefallen, aber gesehen hatten wir sie noch nie. Meinen Boss interessierte die Sache nicht, also gab er mir die Aufzeichnung. Ich flippte völlig aus. Ich hatte diesen Entengang zwar schon bei Chuck Berry gesehen, aber eine Rockband wie diese hatte ich noch nie erlebt. Also beschlossen wir, die Band in die Staaten zu holen und auf Tour zu schicken. Die Entscheidung fiel zu einer Zeit, als das Label darüber nachdachte, AC/DC in den USA fallen zu lassen. Denn sie kriegten einfach kein Airplay, wegen ihrer anzüglichen Texte mieden die Radiosender sie wie die Pest.«
    Als Perry Cooper die Band persönlich kennenlernte, hatte er gleich das Gefühl, Cliff Williams von irgendwoher zu kennen. Dann fiel es ihm wieder ein.
    »Ich fragte ihn: ›Sag mal, hast du nicht vor ein paar Jahren mal bei Al Stewart gespielt?‹ Und er erwiderte: ›Psssst. Erzähl das bloß keinem!‹«
    Der erste Teil der US-Tournee begann am 27. Juli in Texas. Hinsichtlich des Benehmens unterwegs war die Band zwar zu äußerster Disziplin angehalten, aber Bon folgte wie gewohnt nur seinen Instinkten, was Zeit, Raum und Richtung anging.
    Auf dem Weg nach Texas ging er verloren, weil ihn eine Mexikanerin am Flughafen so faszinierte, dass er seinen Flug verpasste. Um die Wartezeit bis zum nächsten zu überbrücken, vergnügten sich die beiden in einer Bar, in der Bon nebenbei noch mit den Gästen ein Billardturnier veranstaltete – und dabei alle Gegner abzog.
    Unglücklicherweise fanden die Freunde der Besiegten – so ziemlich alle Anwesenden – Bons Glückssträhne nicht besonders erquicklich. Bon merkte schnell, dass die Stimmung umschlug, verlor aus strategischen Erwägungen ein paar Spiele und machte sich dann hastig auf den Weg.
    Die erste Show der 27 Konzerte umfassenden Tour fand im Vorprogramm der angesagten kanadischen Band Moxy im World Armadillo Headquarters statt, einem scheunenartigen Gebäude in Austin. Plötzlich war Bon wieder verschwunden.
    Tourmanager Ian Jeffery: »Wir hatten schon ein paar Tage vor Ort geprobt, doch am Tag der Show hieß es plötzlich: ›Wo ist Bon?‹ Eine halbe Stunde vor Einlass und zwei Stunden nach dem Soundcheck kam dieser Scheiß-Pick-up angerauscht, in dem er mit einem Haufen Mexikaner hockte. Er war mit ihnen zum Feiern an einem See gewesen, und sie hatten beschlossen, ihn zu seinem ersten Gig zu fahren.«
    Die Show war eine echte Feuertaufe. Ganz geheuer war den Texanern dieser bekloppte Gitarristenzwerg nicht. Daher bereitete sich die Band vor dem Gig schon auf einen Hagel Wurfgeschosse vor. Stattdessen aber wurden sie wie Heilsbringer gefeiert.
    Der AC/DC-Roadie und spätere Autor Barry Taylor hatte nie zuvor ein Publikum erlebt, das derart ausrastete: »5000 Texaner tobten in unterschiedlichen Stadien der drogen-oder alkoholbedingten Ausgelassenheit«, schrieb er 1990 in seinem Buch Singing In The Dark über das texanische Publikum.
    Eine solche Reaktion so weit weg von zu Hause stärkte das Selbstwertgefühl der Band rapide. Sie wussten, dass sie es draufhatten, obwohl die Amerikaner oft überrascht reagierten, wenn sie feststellten, dass diese energiegeladene Musik von so winzigen Menschen gemacht wurde.
    Angus: »Als ich zum ersten Mal nach Amerika kam, waren die Frauen, die uns anbaggerten, oft regelrechte Amazonen. Wenn sie an die Tür klopften, sagte ich ihnen dann meist: ›Tut mir leid, ich bin nur Angus’ Assistent. ‹«
    Die besagten Türen befanden sich nicht unbedingt in Fünf-Sterne-Unterkünften. Das Budget war knapp bemessen, Luxus gönnten sich die Musiker nur selten. Allerdings war die US-Tournee

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